Es gibt definitiv mehr als 10 gute Gründe, um nach Barcelona zu fahren – schon allein, weil in Barcelona mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wetter schöner ist als bei uns. Ich habe meine ganz persönlichen Highlights meines Kurztrips in die Sonnenstadt zusammengetragen, mit ein paar Geheimtipps gespickt und um einen Reiseguide mit allen Fakten & Infos, die Du für deinen Citytrip brauchst, ergänzt. Jetzt bleibt nur noch die Frage offen: Wer hat den Koffer am schnellsten gepackt!? 😉

1. Das Essen

Stell Dir vor, wie die letzten Sonnenstrahlen die Straßen golden leuchten lassen… Du sitzt in einer Bar, die großen Flügeltüren weit geöffnet, Du blickst in eine endlose, schmale Gasse – an den verzierten Balkons hängt trocknende Wäsche, hier und da weht die bunte Flagge Catalunyas im sanften Abendwind. An den vielen blau-weißen Mosaik-Tischen sitzen Pärchen und Freunde, reden laut oder kommentieren das Fußballspiel im Fernsehen, das von spanischen Gitarrenklängen aus dem Radio und den Stimmen der Menschen übertönt wird. Die meisten Leute trinken Wein, einige eiskaltes Cerveza, an der Bar klirren die Gläser und rastlos läuft ein dicker, alter Mann mit einer unbeschrifteten Flasche Wein umher und füllt die leeren Gläser auf oder bringt frische Oliven an die Tische.

Es ist neun Uhr am Abend, wir sitzen in der Tapasbar Jai-Ca im Hafenviertel und probieren uns durch die Karte. Wir bestellen Sardinen in Knoblauchöl, Patatas Bravas und frittierte Calamari – ein Fest!

Später am Abend sprechen wir mit unserer Host-Mami Nidia und sie verrät uns noch ein paar andere spanische Köstlichkeiten, die wir – und Du – unbedingt probieren sollen:

  • Paella (Achte unbedingt auf Frische! Einige Restaurants servieren Tierfkühl-Paella)
  • Jamon Serrano – spanischer, dunkler Schinken, hauchdünn geschnitten und sooo lecker
  • Pimientos de Padron (kleine grüne Paprikas mit Salz angebraten)
  • Champiñoles al ajo (Champignons mit ganz viel Koblauchöl)
  • Pan con Tomate (Brot, eingerieben mit Tomate und Knoblauch – sehr easy, aber unglaublich lecker)
  • Fisch in einer Marisquería, einem speziellem Restaurant für Fisch

In diesen Restaurants und Bars hat es uns übrigens am besten gefallen:

  • Frühstück im 365, Panaria und Caffe di Franceso, Carrer d’Aragó, alle drei Cafés sind nur wenige Meter von der Metrohaltestelle Passeig de Grácia in südlicher Richtung entfernt
  • Tapas in der Bar Jai-Ca, Carrer de Ginebra 13
  • Meeresfrüchte und die besten Patatas Bravas in der Bar Nolla, Carrer del Consell de Cent 339

2. Die Architektur oder: Gaudí

Barcelona ist ein architektonisches Kunstwerk mit seinen schmalen Gassen, bunten Fassaden und niedlichen Balkonen. Aber eigentlich möchte ich viel lieber von Antoni Gaudí erzählen: Kein zweiter prägte das Stadtbild Barcelonas wie er – Sagrada Familia, Park Güell, Casa Batllo und La Pedrera, um nur einige seiner Meisterwerke zu nennen. Gaudí ist, wenn alles bunt schimmert und Formen alle Konventionen brechen.

Am meisten aber hat mich Gaudís Verbundenheit zur Natur begeistert und welche Inspiration er in ihr fand. Jeder kleine Winkel ist inspiriert durch die Formen, Geometrie und Symmetrik von Pflanzen und Skeletten, seine Räume wirken fast schon organisch.  

3. Spanische (Aus)Gelassenheit

Ich liebe Barcelona, die spanische Mentalität und die ansteckende Fröhlichkeit, die die Stadt ausstrahlt! Trotz der vielen hunderttausend Menschen ist die Stadt an keiner Stelle hektisch, selbst in überfüllten U-Bahnen war die Stimmung gelöst und entspannt, die Menschen, die mir begegneten, ausgesprochen freundlich.

Am liebsten mochten wir den Stadtteil El Born und das Hafenviertel – überall saßen und standen die Menschen auf den Straßen, Bars hatten ihren Ausschank an die Straße verlegt, Familien bevölkerten die Sitzplätze um die Spielplätze, hier und da drang Musik aus den Cafés. Selbst nachts waren die Freisitze der Bars überfüllt. Barcelona ist wohl die lebendigste und energiegeladenste Stadt, die ich je erlebt habe.

Absolutes Highlight unserer Reise war übrigens ein Straßenfest zum 100-jährigen Bestehen des Hafenviertels – so unglaublich, dass ich diesem Ereignis einen eigenen Post widmen werde. Hunderte Trommler, Trompeter und Tänzer zogen durch die sonnendurchfluteten Straßen, im Sekundentakt explodierten Glitzer- und Konfettikanonen und die Gassen schimmerten im bunten Licht der Girlandenteppiche. Ganz bald gibt es alle Fotos und ein buntes Video, sei gespannt!

4. Grüne Ruheoasen inmitten des Großstadtrummels

Obwohl Barcelona so riesig und dicht bebaut ist, findest Du an vielen Stellen Parks und Gärten – manchmal in Innenhöfen und an Kirchen, die schönsten aber auf dem Montjuïc und überall duftet es nach mediterranen Kräutern. Wir hatten in der kurzen Zeit leider nicht die Möglichkeit durch alle Parks zu flanieren, die uns empfohlen wurden, aber hier haben wir eine kleine Auswahl an Gärten, in denen ihr euch vom Großstadtrummel entspannen könnt:

  • Parc del Laberint d’Horta (etwas außerhalb im Norden der Stadt)
  • Parc de la Ciutadella (ein sehr großer Park im Zentrum Barcelonas mit einer wundervollen Brunnenanlage)
  • Parque de Montjuic (perfekt für lange Spaziergänge und einen Ausflug zum Castell de Montjuïc)
  • Jardí Botánic de Barcelona
  • Jardins Mossén Costa i Llobera (es gibt viele Palmen, Wüstenpflanzen und eine riesige Kakteensammlung – ganz in der Nähe des Hafens)

5. Gastfreundschaft

Unser Airbnb war schon ein kleiner Traum. Nidias Appartment ist nur wenige Gehminuten vom Passeig de Graciá entfernt – sehr zentral also – und wir hatten keine Mühe zu ihr zu finden. Nidia und ihre Katze Nini haben uns sehr herzlich in Empfang genommen und uns ihr kleines Reich gezeigt. Obwohl Nidia durch ihren Job nur wenig Zeit für uns hatte, war sie jederzeit erreichbar, wir durften Küche und Balkone nutzen und auch Nini hat sich vorbildlich katzenmäßig benommen und uns jederzeit die Ehre erwiesen sich kraulen zu lassen 😉

Einziger Nachteil ist wohl die laute Straße vor dem Fenster, auf der selbst nachts noch viele Autos unterwegs sind. Uns hat es nicht gestört, wer etwas empfindlicher ist, sollte sich Ohropax einpacken.

Übrigens: Wenn Du auch Airbnb testen möchtest, schenken wir Dir 25 Euro bei deiner Anmeldung. Die kannst Du dann direkt verrechnen, wenn Du zu Nidia oder einem anderen wundervollen Menschen dieser Welt fährst.

6. La Boqueria

La Boqueria, die Markthalle, war ebenfalls ein kleines Highlight unserer Reise. Da wir total auf authentische und regionale Küche stehen, kamen wir natürlich nicht umhin, uns von Stand zu Stand zu hangeln und die vielen verschiedenen Köstlichkeiten zu bestaunen. Zugegeben, in spanischen und französischen Markthallen braucht man vor allem bei Fisch und Fleisch einen Magen aus Stahl, um die Gerüche (und optischen Eindrücke) zu ignorieren, dafür ist es aber umso interessanter zu entdecken, was Spanien denn so isst. Die prall gefüllten Gemüse- und Obststände waren allein schon optisch ein riesiger Genuss, ganz zu schweigen von den Käsetheken.

Nach unserem Rundgang haben wir uns eine kleine Schale frittierte Meeresfrüchte, Krebsbällchen und frisch gepresste Smoothies (im hinteren Bereich der Halle übrigens für den halben Preis) gegönnt 😉 Wenn Du es lieber vegetarisch und vegan magst, findest Du am hinteren rechten Ende der Halle einen Stand mit göttlichen Falafeln und anderen Leckereien.

7. Ein Strand direkt in der Stadt

Gibt es etwas besseres, als nach einem Bummel durch die Altstadt die Füße in den Sand zu stecken, Meeresluft zu schnuppern und ein kaltes Bier zu trinken!?


Klar, der Strand rund um Port Vell ist ziemlich überfüllt, weil ja nicht nur wir es ganz toll finden, dort ein wenig in der Sonne zu brutzeln… Vor allem in der Ferienzeit muss es ziemlich voll sein und die Partyüberreste noch am Tag danach sichtbar, inklusive Scherben und anderen unschönen Dingen.
Besser ist es, laut Insidertipps, zum Playa del Bogatell zu fahren. Dieser Strandabschnitt liegt etwas außerhalb des Zentrums und ist wohl viel sauberer und weniger übervölkert.

8. “Ich bin eine Pflanze.” – Joan Miró

Man kann in Barcelona ganze Tage, wenn nicht sogar Wochen, damit verbringen, durch kleine Galerien, Ausstellungen und Kunstmuseen zu streifen. Ein wunderbarer Einstieg in die spanische Moderne sind aber noch immer das Pablo Picasso Museum und die Fundació Joan Miró. Wir haben die Miró Ausstellung auf dem Montjuic gewählt, weil ich seinen farbenfrohen, surrealistischen Werken seit jeher verfallen bin und nun endlich die Chance nutzen wollte, seine Arbeiten im Kontext seiner Heimatstadt Barcelona zu sehen.

Rund um den Placa Catalunya gibt es zudem unzählige kleine Galerien; Vorrangig Skulpturen, Plastiken, hin- und wieder Installationen und Malerei verschiedenster Stilrichtungen, oftmals aber abstrakt, surreal und auffällig farbenfroh. Wenn Du also bei deinem Spaziergang an der Galerie Artevistas, BenciniBarcelona, Joan Prats, Marlborough oder 3 Punts vorbeikommst, wag ruhig mal einen Schritt hinein.

9. Font Mágic

Es ist eben ein Klassiker: die Magische Fontäne vor dem Placa Espanya. Jeden Abend im Sommer, ab 21.00 Uhr erwacht der Springbrunnen zum Leben – in bunten Farben und jede halbe Stunde tanzend zu Musik. Wer einen bequemen Platz zum Sitzen auf den Treppen des Katalonischen Nationalmuseums für Kunst haben möchte, sollte zeitig da sein, spätestens zu Beginn stehen die Menschen in Trauben auf der Straße und jedem erdenklichen Zugang. Es lohnt sich vorher die genauen Spielzeiten für deine Reisezeit zu googlen.

10. Montjuic

Der Montjuic ist wohl einer meiner liebsten Plätze Barcelonas. Der Hausberg ist perfekt für ausgedehnte Spaziergänge durch die grünen, duftenden Parks, einen Kaffee im Miramar an der Gondelstation mit Ausblick über die ganze Stadt oder einen Besuch des Olympiastadions und des Joan Miró Museums. Und das Beste: Vom Hafen aus fährt man mit der Seilbahn in zwei Stationen über das Hafengebiet hinweg – mit atemberaubenden Blick über die Küste, die Stadt und (mit ein bisschen Glück) auf die riesigen ankernden Kreuzfahrtschiffe.

Zugegeben, die Fahrt mit der Seilbahn ist mit 11 Euro ziemlich teuer bemessen. Vom Placa Espanya fährt auch die Buslinie 150 den Berg hinauf und verbindet das Olympiastadion, die Fundació Joan Miro und das Castell de Montjuic mit dem kleinen Park am Miramar.

Übrigens müsst ihr am Olympiapark keinen Eintritt zahlen, um das Hauptgelände und das Stadion zu besichtigen. Auf dem Berg selbst, unweit des Stadions, fährt eine zweite Seilbahn zum Castell de Montjuic – unserer Meinung nach allerdings keine gute Investition, da der Blick aus der Hafenseilbahn viel schöner ist und der Bus regelmäßig und in kurzen Zeitabständen zum Schloss fährt.



Dein Barcelona-Reiseguide mit allen wichtigen Informationen:

Vom Flughafen in die Stadt

Aerobus – für 5,90 €, fährt von Terminal 1 & 2, Endhaltestellte Placa Catalunya,  (Terminal 1&2), ca 35 Minuten. Metro – Linie L9 Sud, hält an beiden Terminals, hierfür kannst Du dein T10 Ticket nutzen (siehe “Unterwegs”), Einzelfahrt 4,60 €. Zug – Nur von Terminal 2, der Weg ist gut ausgeschildert, die normale Metrokarte nutzbar, Fahrzeit je nach Station etwa 20 Minuten. Genauere Infos zu allen Möglichkeiten findest Du bei thetravellette

Unterwegs

Es gibt 10er-Karten für Busse und Metro für 9,95€ (Vergleich Einzelfahrt: 2,40€). Die Karte nennt sich T10 und Du kannst sie an den Automaten jeder Metrostation kaufen. Mit dieser Karte kannst Du sowohl Metro, als auch Bus fahren – auch Umsteigen ist möglich, solang deine Fahrt nicht länger als 1 1/2 Stunden dauert.

Was Du in Barcelona erleben solltest

Park Güell, Montjuic und das Olympiastadion, Sagrada Familia, La Pedrera (finden wir persönlicher schöner als Casa Batlló), das Stadtviertel El Born, das Hafenviertel und die Altstadt, La Boqueria, Playa del Bogatell, die Magic Fountain am Placa d’Espanya, die Ausstellung von Juan Miró und/oder Picasso und natürlich solltest Du Barcelona nicht verlassen, ohne Tapas gegessen zu haben.

Was Du Dir sparen kannst

Das sagt dir Laura-Lee auf ihrem Blog. Sie lebt derzeit in Barcelona und kennt sich aus. Einige ihrer Tipps können wir definitiv bestätigen. Wir fügen noch hinzu: Las Ramblas – eine riesige Straße voller Tennissocken-Touristen und überteuerten Souveniers.

Tickets

Wichtig! Du solltest Dir unbedingt – vor allem, wenn Du in der Hauptsaison reist – Gedanken machen, welche Sehenswürdigkeiten Du sehen möchtest und die Tickets vorher online für den gewünschten Tag (und Uhrzeit!) kaufen. So sparst Du zum einen ein bisschen Geld, außerdem ist das die Garantie, dass Du überhaupt Eintritt bekommst. Die Schlangen sind meist unglaublich lang und nach stundenlangem Anstehen kann es sein, dass Du nur noch Tickets für den nächsten Tag bekommst.

Kosten

Barcelona ist eine vergleichsweise günstige Stadt. Ein Kaffee kostet 1,50€, Patatas Bravas 3,80€, ein Glas Vino de la Casa etwa 2 €. Dafür sind die Eintritte für die Sehenswürdigkeiten unglaublich teuer und es gibt nur selten Studentenrabatte. Die Kosten für die Airbnbs liegen meist zwischen 20 und 30 €. Du kannst in Barcelona viel auch Geld sparen, wenn Du Wasser in richtigen Supermärkten (Spar) kaufst und nicht in den Supermercats.

Unterkunft

Keine Frage – Airbnb. Wir empfehlen die wärmstens Nidia und ihr wunderbares Appartment und schenken Dir 20 Euro bei deiner Anmeldung.


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  1. Hi ihr Lieben,

    tolle Tipps! Danke für die Erwähnung. Freut mich sehr, dass euch das Jai-Ca so gut gefallen hat.
    Das nächste Mal wenn ihr hier seid, sollten wir uns auf einen Drink treffen, wenn ihr Lust habt. 😉

    Liebe Grüsse,
    Laura-Lee

    1. Hallo liebe Laura, wir haben deinen tollen Blog wirklich gern erwähnt 🙂 Es wird auch sicher nicht lang dauern, dann komme ich wieder nach Barcelona… dann gehen wir im Jai-Ca zusammen einen Wein trinken 😉 Liebste Grüße, Magda

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