In diesem Reise-Guide findest Du alle Informationen, die Du brauchst, um deine Kuba Reise vorzubereiten. Weil Du dafür aber auch eben so gut einen Reiseführer kaufen könntest, habe ich alle Infos um meine persönlichen Erfahrungen ergänzt, sodass Du einen authentischen Einblick bekommst. Außerdem findest Du zusätzlich ein paar Tipps zu den passenden Gastgeschenken und der besten Reise-Literatur für Kuba.

Anreise/Visum

Es gibt verschiedene Direktflüge von Deutschland nach Kuba. So fliegt zum Beispiel Condor nonstop von Frankfurt International nach Havanna, Varadero und Holguin und Eurowings von Köln/Bonn nach Varadero. Wie ihr die günstigsten Flüge erwischt, steht im Beitrag von Sebastian Canaves (Off the Path). Bereits beim Check-In braucht ihr für einen Flug nach Kuba eine Touristenkarte für aktuell 25 Euro. Condor und Eurowings verkaufen die Touristenkarten an ihren Check-In Schaltern, inzwischen gibt es aber auch Online-Anbieter, die die Karte verkaufen. Die Touristenkarte ist 30 Tage ab Einreise gültig und kann gegen eine Gebühr bei der örtlichen Immigrationsbehörde verlängert werden. Dazu solltest Du dich aber separat belesen.

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Außerdem solltest Du Dich derzeit ganz genau informieren, wenn Du Gabelflüge über die USA buchen möchtest, da Trump am 16. Juni 2017 verkündet hat, dass er beabsichtige, von Obamas Kuba-Kurs abzurücken und somit auch die Einreisebestimmungen von US-Bürgern nach Kuba einschränken wolle. Derzeit liegen keine zuverlässigen Erfahrungsberichte vor, wie sich diese Entwicklungen auf deutsche Staatsbürger bei einer Durchreise durch die USA auswirkt.

Die Ausreisegebühr, von der an vielen Stellen noch zu lesen ist, wurde 2015 abgeschafft.

Geld

In Kuba gibt es zwei Währungen: Den Peso Cubano (CUP) und den Peso Convertible (CUC). 1 CUC entspricht dabei 25 CUP oder etwa 90 Euro Cent. Die Kubaner werden in CUP bezahlt, der CUC ist die offizielle “Touristen-Währung”. In den Wechselstuben (Cadeca) bekommt man aber auch problemlos CUP. Es gibt Regionen, in denen es möglich ist mit Euro zu zahlen (zum Beispiel in Varadero, Cayo Coco und ähnlichen), allerdings werden dort beim Bezahlen CUC und Euro 1:1 umgerechnet, sodass man Geld verliert, da ein CUC nur einem US Dollar entspricht. Besser ist es, Geld in den Wechselstuben zu tauschen oder mit der Kreditkarte (am besten VISA) abzuheben.

An der Stelle noch ein paar kleine Hinweise: An den Flughäfen soll es (angeblich) Betrüger geben, die Dollar und Euro 1:1 oder sogar 2:1 in CUC tauschen. Dabei geben sie aber CUP statt CUC aus, was bei fehlender Erfahrung mit dem Geld und nach einem langes Flug oft untergeht. Kommen hingegen Kubaner auch Dich zu, die Euro Münzen in Euro Scheine tauschen wollen, kannst Du das bedenkenlos tun, da die Kubaner nur Euro Scheine, aber keine Münzen in andere Währungen tauschen können.

Ein paar CUP in der Tasche lohnen sich zusätzlich zu CUC durchaus, da die Preise für die Einheimischen oft sehr viel günstiger sind. So kannst Du auch an Stellen bezahlen, an denen sonst nur die Kubaner selbst kaufen – so zum Beispiel auf Märkten oder an Straßenküchen. Das Zeichen für CUP ist das gleiche wie das Dollar-Zeichen – aber nur mit einem Strich, statt zwei.

Übernachten

Airbnb Gutschein

Sicher, in Kuba gibt es auch Hotels, aber das soll hier nicht Thema sein. Viel interessanter sind die sogenannten Casas Particulares. Das sind Häuser oder Zimmer, die von Privatpersonen vermietet werden und Du findest sie praktisch überall. Die Casas übertreffen oftmals sogar das Hotelniveau und Du bist immer in unmittelbarer Nähe der Einheimischen. Meist bekommst Du Frühstück und sogar frisch gekochtes Abendessen und erlebst dort, wenn Du Glück hast, echten kubanisches Alltag. Die Besitzer waren ausnahmslos sehr gastfreundlich, haben mich zeitig früh zu meinem Bus gebracht, gekocht und Tipps zur Umgebung gegeben.

Casa Particular in Trinidad
Meine Casa Particular in Trinidad.

Wenn Du nicht gerade zur Hauptsaison fährst (zum Beispiel über Weihnachten) ist es auch problemlos möglich die Casas Particulares einfach vor Ort aufzusuchen, ohne vorher zu buchen. Du erkennst die Casas an dem blauen Anker über der Haustür. In der Hauptsaison solltest Du in “Touristenhochburgen” – insofern man auf Kuba überhaupt davon sprechen kann – wie Vinales oder Havanna trotzdem vorbuchen. Das geht zum Beispiel über mycasaparticular.com oder zunehmend auch über airbnb. Wenn Du dich über meinen Airbnb-Link anmeldest, bekommst Du aktuell 35 Euro geschenkt und kannst diese direkt mit deiner ersten Buchung verrechnen.* Eine Nacht in einer Casa Particular kostet etwa 10 – 30 CUC.


Von A nach B

Du hast in Kuba grundlegend drei Möglichkeiten, um von A nach B zu kommen: (Fahrrad)Taxis, Busse oder mit deinem Mietwagen. Ich selbst habe mich gegen einen Mietwagen entschieden, da die Orte, die ich besuchen wollte auch bequem und kostengünstig mit den Viazul Bussen erreichbar waren. Daher kann ich euch nicht aus meinem eigenen Erfahrungsschatz berichten, aber zumindest kann ich Dir versprechen, dass Autofahren in Kuba ein kleines Abenteuer ist – aber gewiss keines, vor dem Du Angst haben solltest.

Auto Kuba
Hier überholen schon mal Pferdekarren ein Auto…

Die Straßen sind allgemein in sehr schlechtem Zustand, sodass es – egal ob mit Bus, Mietwagen oder Taxi – nur sehr langsam voran geht. Mehr Zeit, um die Landschaft und die Kuriositäten auf den Straßen zu bewundern… Auf der Autobahn steht schon einmal eine Kuh, oder es kommt ein Pferdekarren im wilden Galopp entgegen, man sieht Händler, die ganze gebratene Hühner am Seitenstreifen anbieten oder Schlaglöcher, in denen ein kleiner Mensch durchaus verschwinden könnte.

Allgemein sind die Straßen aber wirklich nicht überfüllt und durch das langsame Fahren, hast Du genug Zeit, auf die Umgebung zu reagieren. Bevor ich aber etwas falsches erzähle, verweise ich Dich lieber an einen Artikel, der sich nur diesem Thema widmet.

Busse

In Kuba gibt es Busse für die Touristen und Busse für die Einheimischen. Die Astrobus Busse sind für die Kubaner bestimmt, während Touristen eigentlich nur Viazul Busse nutzen dürfen. Während für die Astrobus Busse im Grunde kein Fahrplan gilt, kommen die Viazul Busse wohl meistens pünktlich. Die Tickets werden in den Cubatur Reisebüros ohne Aufpreis verkauft (findest Du eigentlich in jedem Ort, in dem auch die Busse halten). Du solltest die Tickets wenigstens einen Tag vorher kaufen und etwas früher da zu sein, da die Busse manchmal hoffnungslos überbucht werden. Ein Ticket garantiert also noch keinen Sitzplatz. Auf meiner Fahrt von Vinales nach Trinidad (10 Stunden) mussten mehrere Leute die ersten 4 Stunden stehen.

Viazul Bus Kuba
In 10 Stunden von Vinales nach Trinidad

Die Busse verbinden Havanna, Varadero, Pinar del Rio, Vinales, Trinidad, Santiago de Cuba und Baracoa und halten zwischendurch aber auch an anderen Stellen. Die genauen Netz- und Fahrpläne findest Du auf der Website. Du solltest nur unbedingt einen Pullover oder sogar eine lange Hose anziehen, da die Klimaanlagen im Bus wirklich sehr (!) kalt sind.

Taxi

Taxis sind für kurze Strecken ein weit verbreitetes und viel genutztes Fortbewegungsmittel in Kuba. Hier solltest Du auf ein eingeschaltetes Taxameter bestehen oder vorher den Preis verhandeln. Mach Dich aber darauf gefasst, dass Du das erste Mal sowieso zu viel bezahlst 😉

Taxi Kuba

Innerhalb der Städte fahren auch so genannte Bicitaxis, also Fahrradtaxis. Besonders in Havanna sind diese sehr praktisch, um weite Fußwege in den oftmals engen Straßen zurückzulegen. Auch hier gilt: Erst den Preis verhandeln, dann einsteigen. Achte darauf, das Geld möglichst klein oder passend zu haben, da die Fahrer oftmals nicht wechseln können.

Strom

110 Volt, 60 Herz, amerikanische Stecker: Du brauchst also zum einen Geräte, die sich auf 110 Volt stellen lassen (solltest Du beispielsweise einen Föhn mitnehmen), zum anderen einen Steckeradapter für amerikanische Dosen. Es gibt auf Kuba alte Steckdosen mit flachen Schlitzen, aber auch modernere, amerikanische Dosen mit Löchern, in die flache und runde Stecker passen. Das Laden von elektronischen Geräte war nie ein Problem, nur kann es schonmal passieren, dass der Strom im ganzen Haus ausfällt, wenn zu viele Geräte auf einmal stecken.

Internet

Ja, es ist möglich, in Kuba Zugang zu WLAN zu bekommen. Soviel vornweg. Trotzdem solltest Du dich darauf gefasst machen, deinen Kuba Aufenthalt eventuell auch ohne Internet zu verbringen. Es gibt in Kuba kein Mobilfunknetz, wie wir es in Europa kennen, sondern man kauft temporäre Internetkarten der Telefongesellschaft ETECSA. Diese kosten 2 CUC (also etwa 1,80 Euro) für eine Stunde. Findest Du dann einen WLAN-Spot, kannst Du den Code auf der Karte freirubbeln und für die nächsten 60 Minuten nutzen.

Telefon Kuba
Das Dorftelefon von Soroa

Die Karten bekommst Du in ETECSA Filialen, aber auch in Hotels, kleinen Souvenirläden oder auch von manchen Besitzern der Casas Particulares. Wichtig ist nur, dass Du die Augen nach Verkaufsstellen offen hältst. Hast Du einmal einen Verkäufer gefunden, solltest Du gleich mehrere Karten kaufen, da es manchmal zwar WLAN-Spots, aber nicht genügend Karten gibt oder eben andersherum. In Havanna erkennst Du die WLAN Hotspots in der Regel an den Menschenmassen davor. Sollte Dir ein WLAN-Zugang wichtig sein, gibt es inzwischen Karten und Listen, auf denen ein Großteil der Hotspots gelistet sind.

Essen & Trinken

“Eine Languste braucht elf Minuten im Backofen oder sechs am Spieß über Holzkohlenfeuer. An Gewürzen nur Butter, Knoblauch und Zitrone.” Fidel Castro

Oh, wie gern denke ich an das Essen und die Mojitos in Kuba… Klar, das Essen ist sehr einfach, besonders im ländlichen Raum, da die Lebensmittelversorgung nicht annähernd mit unserer zu vergleichen ist. Die Kubaner, die keinen offiziellen Zugang zum CUC haben, können mit Bezugsscheinen Grundnahrungsmittel wie Reis, Brot, Bohnen, Zucker und Kaffee kaufen. Auf dem Land gibt es dafür reichlich frisches Gemüse. So habe ich zum Beispiel in Vinales eine leckere Gemüsesuppe aus Kartoffeln und Maniok, Suppe aus schwarzen Bohnen und gebratenen Fisch bekommen. Trotzdem gibt es auch private Restaurants (Paladares), in denen üppigeres Essen angeboten wird, als in den staatlichen Restaurants oder denen der Organisationen. Aber auch Fleischesser kommen nicht zu kurz: Hähnchen, aber auch Spanferkel sind weit verbreitete Gerichte.

Früchte Kuba
Frische Früchte am Wasserfall in Soroa

Außerdem gibt es überall frisches Obst: Bananen, die Kuba-Orangen (DDR-Kinder können sich sicher erinnern), Mango, Kokosnüsse, Sternfrüchte und Ananas, aber auch Erdnüsse in kleinen Tüten verpackt. An Aussichtspunkten findet man oftmals Stände, an denen die Früchte frisch aufgeschnitten mit einem großzügigen Schuss Rum verkauft werden.

Obsthändler Havanna
Einer der vielen Obsthändler in Havanna

Mojitos Havanna
Mojitos in Havanna

Das Wasser solltest Du in Kuba nicht aus der Leitung trinken, sondern nach Möglichkeit immer in Flaschen kaufen. Und natürlich solltest Du auf keinen Fall verpassen, einen echten kubanischen Mojito zu trinken. Allerdings wirst Du danach wahrscheinlich nie wieder einen in Deutschland trinken können 😉

Sicherheit

Ich habe mich in Kuba zu keiner Zeit unsicher gefühlt… weder, wenn ich allein unterwegs war, noch, wenn meine Tante und ich abends durch die dunklen Straßen Havannas gelaufen sind. Klar ist wie überall ein bisschen Vorsicht geboten. Fest verschlossene Handtaschen sind ein Muss und Gepäck, Geld und Pass solltest Du auch im Blick haben. Und natürlich ist es nicht von Vorteil, wenn Du mit deinen Geldscheinen herumwedelst. Ein bisschen klarer Menschenverstand und ein aufmerksamer Blick aufs Wechselgeld sollte genügen.

Gastgeschenke

In Kuba gibt es alles, was es zum Leben braucht, aber auch nicht mehr. Besonders gefragt sind BIC Feuerzeuge, da man diese häufiger neu befüllen kann (die kannst Du direkt den Feuerzeugauffüllern – ja die gibt es wirklich – schenken), Kleidung für Kinder und Erwachsene, Zahnpasta, Kosmetikprodukte für Frauen, Fahrradflickzeug, kleine Haushaltsgeräte, Ausmalbücher und Buntstifte für Kinder und Kugelschreiber. Für Kugelschreiber sind mir zwei Frauen, die ich leider nicht bemerkt habe, eine ganze Straße hinterhergelaufen.

Explainora Kuba
In Kuba habe ich das Projekt Explainora unterstützt und dabei Ausmalhefte und Buntstifte an Kinder verschenkt.

Dabei geht es sicher nicht darum, die Geschenke wie Almosen auf der Straße zu verteilen, sondern je nach Bedarf und Gelegenheit zu verschenken, da die Kubaner selbst sehr stolz sind und sich – so ist zumindest mein Eindruck – selbst auf keinen Fall als armes Volk begreifen. Die Casas Particulares bieten einen guten Anlaufpunkt, um Geschenke zu verteilen oder zu fragen, wer diese oder jene Kleinigkeit gebrauchen könnte.

Wichtiger als Gastgeschenke ist es aber, mit dem Trinkgeld nicht knausriger zu sein, als daheim.

Literatur-Tipps für Kuba*:

Ich habe vor und während meiner Reise diese vier Bücher benutzt oder gelesen. Die beiden Reiseführer (Reise Know How & Stefan Loose) sind perfekt für individuelle Reisen. Der Reiseführer von Stefan Loose hat mir sogar noch ein bisschen besser gefallen, weil darin verschiedene Spaziergänge durch die Städte vorgeschlagen werden. Wenn Du also keine Zeit oder Lust hast, dich all zu intensiv auf die Städte vorzubereiten, bekommst Du mit den Spaziergängen einen wunderbaren ersten Überblick.

Viel wichtiger ist aber noch das Buch Gebrauchsanweisung für Kuba. Auf gerade einmal 200 Seiten bekommst Du sehr interessante Informationen zur Kultur, den Menschen und der Politik – ein absolutes Muss, um Kuba wenigstens im Ansatz zu verstehen und die perfekte Lektüre für den Flug.

Wenn Du eher auf Belletristik stehst, um Dich auf eine Reise vorzubereiten, empfehle ich Dir Hemingways Der alte Mann und das Meer, 1951 auf Kuba geschrieben.


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