Die Reise nach Costa Rica zählt definitiv zu den beeindruckendsten Fernreisen, die ich bisher gemacht habe! In kaum einem Land hatte ich bisher so intensive Naturerlebnisse und so viele Wildtiersichtungen wie in Costa Rica. Krokodile, Faultiere, Kapuzineraffe, Greifschwanz-Lanzenotter, Kaimane, Tukane, Aras, Kolibris… schon nach den ersten drei Tagen fiel es mir schwer, überhaupt alle Tiere aufzählen zu können, die wir irgendwo zwischen den Bäumen gespottet haben. Und überall der grüne Regenwald! 

Damit deine Reise genauso schön und aufregend wird wie unsere und möglichst ohne unschöne Zwischenfälle verläuft, habe ich Dir in diesem Artikel alle wichtigen Informationen für deine eigene Costa Rica Reise zusammengetragen - denn bei einer Reise nach Costa Rica gibt es viel zu beachten. Seien es die teils hohen Kosten, auf die Du dich einstellen musst, die teils giftigen und gefährlichen Tieren oder die Frage nach der besten Reisezeit. Doch keine Sorge: Mit dem nötigen Wissen, kannst Du dir eine wunderbare Reise planen! Neben den wichtigsten Facts findest Du deshalb auch meine persönlichen Erfahrungen zum Reisen während der Regenzeit, zum Fahren mit Mietwagen, meinen besten Budget-Tipp, und - das wichtigste - meine 5 persönlichen Anti-Tipps, damit Du bei der Planung nicht dieselben Fehler machst wie ich.

  1. Wie Du dir eine Costa Rica Reise vorstellen kannst
  2. Einreise und Visum
  3. Die beste Reisezeit
  4. Reisen zur Regenzeit?
  5. Währung, Kosten & Budget-Tipp
  6. Von A nach B in Costa Rica mit Mietwagen, Bus, Taxi und Flugzeug
  7. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Costa Rica
  8. Essen á la Costa Rica
  9. Die besten Reiseführer
  10. Ist eine Costa Rica Reise gefährlich?
  11. Wichtige Ausrüstung
  12. Meine 5 persönlichen Anti-Tipps

Wie Du dir eine Costa Rica Reise vorstellen kannst

Bei einer Reise nach Costa Rica geht es vornehmlich darum, sich von Nationalpark zu Nationalpark zu hangeln und die einzigartigen Landschaften und Naturschätze des Landes kennenzulernen. Wenn auch die Ticos eine reiche Kultur haben mögen, liegen kulturelle Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinn eher wenig im Fokus. Weil das Land so groß ist und die Sehenswürdigkeiten weit auseinander liegen, organisiert man die Reise am besten als Rundreise, angefangen im Zentrum des Landes am Flughafen von San José, dann meist über La Fortuna an die Pazifikküste und von dort direkt zu den Nationalparks an der Karibik. So zumindest sieht die typische Reiseroute aus. Dabei fährst Du entweder selbst mit dem Mietwagen oder mit Reisebussen.

Wichtig ist, dass Du eine gewisse Faszination für Natur und Wildlife mitbringst, da sich in Costa Rica so ziemlich alles darum dreht, möglichst viel der Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken. Auch die Unterkünfte sind in der Regel darauf ausgelegt, eine Symbiose mit der Natur zu bilden, sodass Du keine Berührungsängste mit “Grünzeug” haben solltest. So ist es keine Seltenheit, dass Du einen Iguana über die Terrasse flitzen oder einen Affen im Baum vor dem Haus siehst.

Nachhaltiger Tourismus

Wenn Du diesen Gedanken nicht beängstigend findest, wirst Du in Costa Rica ein absolutes Traumreiseziel finden! Auch deshalb, da Costa Ricas Regierung großen Wert auf Ökotourismus und Nachhaltigkeit legt. So wurden 25% des Landes unter Naturschutz gestellt, jede Menge Förderungen für ökologische Unterkünfte geschaffen und strenge Gesetze für Naturerlebnisse erlassen. So sind bspw. Wildtier-Mensch-Kontakte per Gesetz verboten! Sicherlich wird Dir auch auffallen, dass es kaum Hotelbunker gibt. Mehr noch: Es wurde das sogenannte CST-Siegel eingeführt, mit dem Unterkünfte ausgezeichnet werden, die die hohen Nachhaltigkeitsansprüche erfüllen. Aktuell erfüllen mehr als 400 diesen Standard!

Um Costa Rica auch wirklich intensiv erleben zu können, solltest Du mindestens 2, besser 3 Wochen einplanen. So bleibt genügend Zeit, um an all den Orten die Nationalparks besuchen zu können, die traumhaften Strände zu genießen und die umliegenden Natursehenswürdigkeiten bei individuellen oder geführten (Tages)Ausflügen zu erkunden.

Pura Vida!

Bei allem was Du tust, wird Dich das allgegenwärtige “Pura Vida” begleiten - das Lebensmotto der Ticos, das man mit dem ersten Luftzug auf costaricanischem Boden atmet und am Ende der Reise vermutlich gar nicht mehr loslassen will. Als Pendant zum afrikanischen “Hakuna Matata” ist es das Versprechen für eine unbeschwerte Zeit, Lebensfreude, Good Vibes und Freundlichkeit. 

Trotz des “Pura Vidas” ist es jedoch gar nicht so leicht, in Kontakt mit den Einheimischen zu kommen, zumindest nicht so, wie ich es von anderen Reisen kenne. Zwar sind es fast ausschließlich Ticos, die als Guides die unzähligen Touren im Land organisieren, darüber hinaus gab es allerdings trotz individuell organisierter Reise keinerlei Berührungspunkte, da sich die Wege der Einheimischen selten mit der touristischen Infrastruktur überschneiden.

Einreise nach Costa Rica: Infos zu Visum 

Seit September 2023 benötigen deutsche Staatsangehörige für touristische Aufenthalte bis 180 Tage kein Visum mehr. Beachte aber, dass Du bei Einreise über die USA ein ESTA benötigst. Außerdem brauchst Du ein gültiges Rückflugticket (oder ein Ticket, das deine Ausreise in ein Nachbarland bestätigt) und einen Nachweis über deine Zahlungsfähigkeit. Solltest Du deine Rückreise nicht im Voraus planen wollen, kannst Du bei Services wie Onward Ticket ein verifiziertes Rückflugticket "leihen". Mehr Infos findest Du auf der Website des Auswärtigen Amts.

Die beste Reisezeit für Costa Rica

Als beste Reisezeit für Costa Rica gelten die Monate November bis April. In diesen Monaten herrscht Trockenzeit mit Temperaturen zwischen 25°C und 30°C. Die Regenzeit beginnt im Mai und endet im November. Wale kannst Du an der Pazifikküste ganzjährig sehen außer in den Monaten Mai, Juni, Juli, Oktober und November. Schildkröten kannst Du im Juli und August (Eiablage am strand) bzw. im September und Oktober (Schlupf) beobachten.

Regenzeit in Costa Rica: Trotzdem reisen?

Wir waren schon ein bisschen skeptisch, ob es die richtige Entscheidung ist, in der Regenzeit zu fliegen. Inzwischen kann ich aber ganz klar bestätigen: Die Regenzeit in Costa Rica ist wundervoll! In den meisten Regionen, in denen wir waren, gab es am Nachmittag einen kurzen, heftigen Regenschauer oder ein Gewitter. Trotzdem hat oft die Sonne geschienen und selbst wenn nicht, war es tropisch warm. Hinzu kommt, dass Costa Rica wirklich groß ist und das Wetter von zwei Ozeanen bestimmt wird… Entsprechend unterschiedlich ist das Klima in den verschiedenen Regionen. So kam es, dass es in Puerto Viejo gar nicht geregnet hat und wir an einem Tag sogar mit einer Extraportion Sonne verwöhnt wurden. 

Darüber hinaus hat die Regenzeit drei ganz entscheidenden Vorteile: Zum einen sind deutlich weniger TouristInnen unterwegs. Gerade an Hotspots wie dem Nationalpark Manuel Antonio, wo es zur Regenzeit schon voll war, hätte ich mir nicht vorstellen wollen, wie es dort in der Hauptsaison ausgesehen hätte. Zum anderen ist die Regenzeit auch als Green Season bekannt, zu der Costa Rica in allen erdenklichen Grüntönen erblüht! Zu keiner Zeit könnte der Regenwald schöner sein. Außerdem hast Du zu dieser Zeit die Möglichkeit mitzuerleben, wie die Meeresschildkröten ihre Eier ablegen und wenig später auch schlüpfen.

Und stell Dir nur mal vor, wie es sich anfühlt, wenn dichter, warmer Regen fällt, ohne dass Dir kalt wird und sich die Regentropfen auf den großen Blättern der Pflanzen sammeln, zu Tausenden vom Meer aufgefangen werden und anschließend, wenn der Regen vorüber ist, das ganze Land in einem Grün leuchtet, wie Du es mit Sicherheit noch nie gesehen hast. Mach Dir also keine Gedanken, falls die Regenzeit besser in deine Pläne passt: Es wird großartig!

Wie teuer ist Costa Rica?

Costa Rica ist das mit Abstand teuerste Land, in das ich bisher gereist bin - angefangen beim Mietwagen, über die Preise für Restaurantbesuche und Unterkünfte, bis hin zu den Eintritten, die man für so ziemlich jede Natursehenswürdigkeit bezahlt. Hinzu kommt, dass man, um die Natur Costa Ricas wirklich erleben zu können, immer wieder Touren und Guides buchen muss, sodass ein Tag in Costa Rica im Schnitt locker über 100 USD kosten kann. Überleg Dir deshalb vorher gut, ob Du dir die Reise wirklich leisten kannst, um nicht vor Ort auf schöne Erlebnisse verzichten zu müssen. 

Währung

Bezahlt wird in Costa Rica mit amerikanischen Dollar und Costaricanischen Colones. Fast überall, auch in kleinen Sodas und in Taxis werden Kreditkarten akzeptiert. ATMs findest Du in jedem größeren Ort. Bargeld tauschen ist auch kein Problem, wobei Du auf die Wechselkurse achten solltest. Die besten Kurse hatten, soweit ich es beobachten konnte,  die Autovermietungen. 

Wichtig: Wenn Du in Dollar statt Colones bezahlst, wird immer auf 500 Colones pro Dollar abgerundet, Du verlierst also pro Dollar etwa 80 Colones, umgerechnet 14 Cent. Wenn Du kleine Beträge mit großen Scheinen bezahlst, wird das ziemlich schnell teuer. Insofern sind Colones doch die bessere Währung.

Typische Kosten

  • Casado (siehe Essen): 2500-3500 Colones
  • Abendessen im Restaurant 7000-9000 Colones
  • Kokosnuss: 500-1000 Colones
  • Bier im Restaurant/Bar 1400 Colones
  • 1 Liter Wasser 800 Colones
  • Einfache Unterkünfte ab 40 USD, Hotels ab 100 USD pro Doppelzimmer
  • Nightwalk, Guides, Touren: 20-80 USD
  • Eintritte in die Nationalparks: 15-25 USD

Mein bester Budget-Tipp

Planung, Planung, Planung! Costa Rica ist kein Land, in das man mal eben spontan reist und sich treiben lässt - einerseits, weil Du so ganz sicher die schönsten Erlebnisse verpassen würdest, andererseits, weil Dir eine gute Planung all das Wissen gibt, welche Nationalparks und Touren sich wirklich lohnen. Viele kann man auch auf eigene Faust erkunden und meiner Meinung nach braucht es nicht überall eine geführte Walking Tour, auch wenn Dir das gern erzählt wird. Investiere lieber einmalig in einzigartige Erlebnisse wie bspw. eine Kajaktour im Mangrovenwald Nosara, eine Bootstour in Tortuguero, einen Night Walk, eine Schildkrötenbeobachtung und eine Walking Tour in einem ausgewählten Nationalpark.

Check außerdem bevor Du eine Tour buchst, ob Du die Ziele nicht auch einfach individuell erkunden kannst - vor allem, wenn Du mit dem Mietwagen unterwegs bist. Beispielsweise werden in Puerto Viejo Touren für 80 USD zu den BriBri Wasserfällen angeboten. Diese liegen jedoch direkt an der Straße, sodass Du sie easy selbst erreichen kannst. Selbst wenn Du mit dem Taxi fahren würdest, wäre der Ausflug immer noch um einiges günstiger!

In meinen Beiträgen zu den einzelnen Reisezielen habe ich immer kenntlich gemacht, wo sich eine geführte Tour wirklich lohnt. Zu allen (Natur)Sehenswürdigkeiten, die sich hingegen individuell erreichen lassen, habe ich Dir alle wichtigen Informationen so zusammengefasst, dass Du die Ausflüge problemlos nachmachen kannst.

Von A nach B in Costa Rica

Mit dem Mietwagen - Infos und Erfahrungen

Strassenverhältnisse und Verkehr

Autofahren in Costa Rica ist meiner Meinung nach viel einfacher, als es auf anderen Blogs geschildert wird - zumindest kann ich das für die Straßen sagen, auf denen wir uns bewegt haben. Ganz so pauschal möchte ich das aber nicht stehen lassen: Wenn auch die Straßenverhältnisse viel besser sind als erwartet, empfanden wir den Verkehr als ziemlich gefährlich. Die Ticos fahren sehr schnell, nicht vorausschauend und nehmen keinerlei Rücksicht auf andere VerkehrsteilnehmerInnen. Das hat sich auch durch vielerlei Unfälle, waghalsige Überholmanöver und einer Situation bestätigt, in der wir beide um ein Haar von einem Auto vom Fahrrad geholt worden wären. Trotzdem: Mit Vorsicht und Voraussicht ist es nicht schwer, mit dem Mietwagen von A nach B zu fahren. Einen Internationalen Führerschein brauchst Du nicht.

Warum der Mietwagen trotzdem die beste Wahl ist

Auch wenn man sich mit Inlandsflügen und Bussen zwischen den größeren Orten bewegen kann, kann es ohne Auto ziemlich schwierig werden, Strände und weniger bekannte Natursehenswürdigkeiten zu erreichen. Meist sind die Strecken zu weit für das Fahrrad, sodass man immerzu auf teure Touren angewiesen wäre und kaum eine Möglichkeit hat, individuell zu entdecken. Auch wenn viele Situationen im Verkehr nicht schön waren, hätte ich mir die Reise nicht ohne Mietwagen vorstellen wollen.

Welches Auto und welche Versicherung?

Wir haben unseren Mietwagen bei Alamo gebucht, deren Mitarbeiter uns pünktlich am Flughafen abgeholt haben. Für 12 Tage hat uns der Mietwagen 500 Euro gekostet. Das geht auch wesentlich günstiger, allerdings haben wir uns aufgrund der Straßenverhältnisse für einen kleinen SUV mit Allradantrieb entschieden (definitiv eine sinnvolle Wahl) und eine Reifen- und Glasschutzversicherung zugebucht. Normalerweise finde ich diese Versicherungen überflüssig, in Costa Rica machen diese aber wirklich Sinn. Viele Straßen führen über Schotterpisten mit tiefen Schlaglöchern, auf de nen das Risiko wirklich hoch ist, dass eine Scheibe zu Bruch oder ein Reifen kaputt geht. Kontrollier vor Abfahrt deshalb auch, ob Du mindestens ein Reifen-Reparatur-Kit, besser noch einen Ersatzreifen im Auto hast.

Navigation

Die Navigation mit Google Maps hat einwandfrei funktioniert. Vergiss nur nicht, die Offline-Karten herunterzuladen.

Maut, Park- und Spritkosten

Parkgebühren musst Du nur in wenigen Fällen einplanen. Wir haben lediglich am Nationalpark Manuel Antonio zweimal je 2000 Colones bezahlt. Die Spritkosten liegen bei ca. einem Dollar pro Liter. Für unsere Route von Alajuela nach La Fortuna, Tamarindo, Capulin, Quepos und Puerto Viejo haben wir 2 1/2 Tankfüllungen und damit ca. 100 Dollar ausgegeben.

An den Autostradas rund um San Jose mussten wir mehrfach Maut bezahlen, maximal aber 750 Colones. Meist waren die Beträge viel geringer.

Mit dem Bus

Wenn Du nicht selber fahren möchtest oder kannst, kannst Du auf ein gut ausgebautes Netz an Fernbuslinien und zahlreiche Shuttle-Anbieter zurückgreifen. Am günstigsten reist Du mit dem Autotransportes Mepe. Eine Fahrt von San Jose nach Puerto Viejo kostet beispielsweise 10 Dollar. Reservieren kannst Du über Whatsapp. Etwas bequemer, aber auch teurer sind die Shuttles der unterschiedlichen Tour-Anbieter wie Caribe Shuttles oder Exploradores Outdoors. Die Fahrten liegen bei etwa 50 Dollar, abhängig von der Strecke. Dafür wirst Du sogar bis zu deiner Unterkunft gebracht. Die Shuttles kannst Du in der Regel über die Webseiten oder über die örtlichen Travel-Agencies buchen.

Mit dem Taxi

Taxis sind innerhalb von Orten eine ziemlich gute Wahl, werden bei Strecken von mehr als 5 Kilometern aber schnell teuer. Leider wurden wir zweimal abgezockt, obwohl wir vorher den Preis verhandelt haben. Dann hilft wirklich nur Bargeld in kleinen Scheinen und Münzen, damit Du den ausgemachten Betrag bezahlen kannst und nicht auf Rückgeld angewiesen bist.

Mit dem Flugzeug

Eine andere Option sind die Propellerflugzeuge von NaturAir und SansaAir. Diese Airlines bieten Flüge zwischen 40 und 120 Dollar an, mit denen Du ziemlich easy längere Strecken überwinden kannst. Besonders nach Tortuguero kann so ein Flugzeug wirklich bequem sein, da Du den Ort sonst nur mit dem Boot erreichst.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Costa Rica

Alle Sehenswürdigkeiten Costa Ricas aufzuzählen, würde definitiv diesen Beitrag sprengen, aber mit folgenden hast Du einen guten Überblick und alle wichtigen Orte im Blick, die Du auf einer 2 bis 4-wöchigen Reise sehen kannst:

Essen á la Costa Rica

Gegessen wird in Costa Rica entweder in Sodas (kleine Küchen, die das landestypische Essen in einfacher Form servieren) oder - in den touristischen Orten - wie gewohnt in Restaurants, Cafés und Bistros. Am günstigsten satt wirst Du natürlich in den Sodas. Solang Du dich an die Grundregeln hältst, wirst Du auch keine Probleme mit deinem Magen bekommen. Soll heißen: Wenn Du kein Leitungswasser trinkst, vorsichtig beim Crushed Ice in den Getränken bist (viele Restaurants und Bars geben sogar an, dass sie das Eis aus Flaschenwasser herstellen), die Eier sunnyside down braten lässt und nur geschältes Obst isst, bist Du auf der sicheren Seite. Als VegetarierIn hast Du in Costa Rica keinerlei Probleme, Dich fleischfrei zu ernähren. In den touristischen Zentren wirst Du auch überall Restaurants finden, die vegane Gerichte anbieten. Die beiden costaricanischen Gerichte Gallo Pinto und Patacones sind übrigens von Haus aus vegan.

Typisch costaricanische Gerichte

  • Patacones: Frittierte Kochbananen-Pattys, meist serviert mit einer Soße aus schwarzen Bohnen, einer Tomaten-Zwiebel-Tunke oder Guacamole
  • Gallo Pinto: Das Standardessen, das Du am Ende deiner Reise aber sicher nicht mehr sehen kannst. Reis mit schwarzen Bohnen. Entweder vermischt oder - im Sinne der Abwechslung - nebeneinander auf dem Teller.
  • Casado: Bohnen mit Reis, ein Spiegelei, Hühnchenfleisch (wahlweise oft auch mit Fisch, Rindfleisch oder Gemüse) und Patacones
  • Ceviche: So etwas wie unser Heringssalat, aus rohem Fisch in einer Marinade aus Limetten und roten Zwiebeln. Sehr lecker und frisch!
  • Rondon: Eine Fischsuppe mit Kokosnussmilch, die es vornehmlich auf karibischer Seite gibt

Supermärkte in Costa Rica

In den Ortschaften, aber auch an den Hauptverkehrsstraßen findest Du überall “Mini Super” - kleine Lebensmittelläden, die meist sehr überraschend gut ausgestattet sind. In den größeren Orten gibt es zudem meist einen Automercado - also große klimatisierte Supermärkte, oftmals mit vielen amerikanischen, aber auch einheimischen Produkten ausgestattet. Die Supermega (ja, die Superlative lässt sich steigern) haben fast ausschließlich einheimische Produkte, die Maxi Pali hingegen sind zwar groß, aber sogar schlechter ausgestattet als die Mini Super.

Die besten Reiseführer für Costa Rica

  • Der Klassiker: Lonely Planet* ist wohl der Reiseführer, der in der "alten Backpacker-Generation" niemals außer Mode kommen wird. Zurecht. Die neueste Ausgabe ist gewohnt umfangreich und informativ und hält jede Menge Geheimtipps parat. Meiner Meinung nach genau im richtigen Maß individualistisch!
  • Angeblich besser als der Klassiker: Tatsächlich habe ich viele Rezensionen gefunden, die den Reiseführer von Stefan Loose* an den richtigen Stellen als noch detaillierter beschreiben als den Lonely Planet. Der Autor lebt seit vielen Jahren in Costa Rica und betreibt eine eigene Travel Agency, sodass er das Land wie seine Westentasche kennt.

Ist eine Reise nach Costa Rica gefährlich?

Generell gilt Costa Rica als sicherstes Reiseland in Zentralamerika. Die Kriminalitätsrate ist deutlich niedriger als in den Nachbarländern, allerdings auch nicht zu ignorieren, zumal sich die (Klein)kriminalität nicht selten gegen TouristInnen richtet. Am häufigsten sind TouristInnen in Form von Taschendiebstählen betroffen - sei es in Form aufgebrochener Autos, durch Ablenkungsmanöver bei Reisen mit Überlandbussen oder, im schlimmsten Fall, auch in Form bewaffneter Raubüberfälle. Am schlimmsten betroffen sind wohl die Region rund um Puerto Viejo, die Krokodilbrücke bei Capulin, die Halbinsel Nicoya und das Zentrum von San José.

Wir selbst haben nichts dergleichen erlebt. Allerdings zählt Costa Rica nicht unbedingt zu den Ländern, von denen ich behaupten würde, dass ich mich in ihnen besonders sicher gefühlt hätte. Es gab durchaus Orte und Situationen, in denen ich ein mulmiges Bauchgefühl hatte, auch wenn sich dafür kein ersichtlicher Grund gezeigt hat. Trotzdem nehme ich dieses Bauchgefühl sehr ernst. Ich wüsste auch nicht, ob ich Costa Rica wirklich alleinreisenden Frauen empfehlen würde - vor allem nicht nachdem 2018 zwei Frauen an touristischen Orten vergewaltigt und ermordet wurden.

Dennoch: Mit der Beachtung einiger Grundregeln, kannst Du selbst viel zu deiner Sicherheit beitragen (auch wenn das in einer besseren Welt natürlich nicht deine Aufgabe sein sollte). Die detailliertesten Infos und hilfreiche Tipps findest Du auf der Website des Auswärtige Amts.

Gefährliche Tiere in Costa Rica

Costa Rica ist das Land, das mich gelehrt hat, die Klospülung vor dem Toilettengang zu benutzen und meine Schuhe vor dem Anziehen auszuklopfen. Doch keine Sorge, ich möchte Dir keine Horrorgeschichten erzählen. Schließlich reist man (so denke ich zumindest) nicht nach Costa Rica, wenn man nicht ein ausgeprägtes Interesse an Wildtieren und eine gewisse Toleranzgrenze für Insekten und andere Kriechtiere hat. Bei aller Faszination sollte man jedoch die Augen offen halten und sich vor einer Costa Rica Reise ganz genau über die giftigen Tiere informieren, um sie im Zweifelsfall erkennen zu können. Generell gilt jedoch: Auch wenn die wenigstens Kontakte mit giftigen Tieren wirklich tödlich enden, halte von Wildtieren - egal ob giftig oder nicht - immer genügend Abstand.

Für folgende Liste an giftigen Tieren kann ich keine Vollständigkeit garantieren!

  • Giftige Schlangen: Fer de Lance, Grüne Peitschennatter, Vogelnatter, Küsten-Lyraschlange, Korallenschlange Springende Lanzenottern, Weißlippen-Bambusotter, Greifschwanz-Lanzenotter, Godmans Montane, Neotropische Klapperschlange, Buschmeisterschlange, Hakennasen-Lanzenottern
  • Skorpione
  • Baumsteigerfrösche, auch Pfeilgiftfrösche genannt
  • Giftige Spinnen: Schwarze Witwe, Brasilianische Wanderspinne
  • 24-Stunden-Ameise

Am besten schützt Du dich, indem Du Dich ausschließlich auf markierten Wegen bewegst und beim Wandern in Nationalparks lange Hosen oder wenigstens knöchelhohe Wanderschuhe trägst. Vermeide es außerdem, Dich an einsamen Stränden mit Flussmündungen aufzuhalten, um nicht versehentlich auf ein Krokodil zu stoßen.

Wichtige Ausrüstung für eine Reise nach Costa Rica

  • Hohe Wanderstiefel: Brauchst Du in Costa Rica unebdingt. Sobald es regnet, werden viele (Wander)wege verdammt matschig. Je nachdem, was Du vor hast, schützen sie deine Füße im teils anspruchsvollen Gelände und im Zweifelsfall auch gegen die Bisse der Leaf Cutter Ameisen oder im Fall anderer ungewollter Fuß-Tier-Kontakte. Solltest Du bisher keine besitzen, schau mal in den Columbia-Store*. Columbia hat viele Modelle im Sortiment, die nicht gleich nach Bergschuh aussehen und trotzdem die wichtigsten Wanderschuh-Eigenschaften mitbringen.
  • Lange Wanderhose: Auch wenn ich die meiste Zeit eine kurze Hose getragen habe, war ich in Tortuguero und bei unserem Night Walk froh, meine nackte Haus gegen Tierkontakte schützen zu können. Nicht, weil diese unbedingt gefährlich gewesen wären, sondern eher, weil der Gedanke mit nackten Beinen durch den dunklen Regenwald zu gehen, Ohnmachtsgefühle auslöst. Haha.
  • Regenschutz für die Kamera zur Regenzeit: Solltest Du zur Regenzeit unterwegs sein und/oder nach Tortuguero fahren, nimm unbedingt einen Kameraschutz mit, damit Du trotzdem noch fotografieren kannst, auch wenn es regnet. Auch wenn er ein bisschen teurer ist, schwöre ich auf den Regenschutz von Peak Design*. Dieser ist sehr viel weniger voluminös als die meisten anderen, die nur für den Stativgebraucht gedacht sind und bringt wirklich nur so viel wasserabweisenden Stoff mit, wie es braucht, um die Kamera sicher zu schützen.
  • Wasserschuhe: Zum Baden an Wasserfällen oder zum Durchwaten der Flüsse im Cahuita Nationalpark bei Puerto Viejo. Ich trage seit einiger Zeit Sneaker von Tropic Feel. Diese sind extra so konzipiert, dass man sie in warmen Ländern auch als Wasserschuhe verwenden kann.
  • Wirksamer Insektenschutz: Das beste Insektenspray ist meiner Meinung nach Nobite. Es hat mich noch jedes Mal mückenstichfrei durch Südostasien und sogar Costa Rica gebracht. Nobite gibt es für Haut und Textilien*. Letzteres ist ziemlich clever, da Du damit Bett und Kleidung einsprühen kannst und so den Wirkstoff wirklich nur auf den übrigen Hautstellen brauchst.
  • Moskitonetz: Solltest Du in günstigeren Guest Houses übernachten, nimm besser ein eigenes Moskitonetz* mit Klebehaken mit. Nicht jede Unterkunft ist damit ausgestattet.

Meine persönlichen Anti-Tipps für Costa Rica

Don’t get me wrong: Unsere Costa Rica Reise war der absolute Knaller und ich habe unzählige wunderbare Erinnerungen mit nach Hause genommen. Trotzdem sehe ich es als meine Aufgabe, nicht nur romantische Bilder im Kopf zu zaubern, sondern auch ehrlich darüber zu schreiben, was ich gern anders gemacht hätte oder gar bereue - etwas, das ich auf vielen Reiseblogs sehr vermisse. Folgend findest Du deshalb meine 5 Anti-Tipps aus denen Du hoffentlich für deine eigene Costa Rica Reise lernen kannst.

1. Funsport-Tourismus

Überall werden in Costa Rica Ziplines im Regenwald gespannt, es gibt unzählige Raftingtouren, Tubing, … und das alles für sehr viel Geld. Auch wenn es gang und gäbe scheint, solche Touren in Costa Rica zu machen, darf man diese Art von Tourismus gern hinterfragen. Meiner Meinung nach sind solche Aktivitäten nichts, was einem Natur und Kultur wirklich näher bringt. Bzw. selbst wenn ich Lust auf solche Erlebnisse habe, würde ich sie an Orten unternehmen, wo sie günstiger sind bzw. wo es nicht noch so viel mehr zu sehen und zu erleben gibt als austauschbaren Funsport. 

2. Versehentlicher Zoo-Besuch

Nicht überall, wo Sanctuary drauf steht, ist auch Sanctuary drin. Überprüfe vor deinem Besuch, ob es Fotos von Mensch-Tier-Kontakten gibt (in Costa Rica gesetzlich verboten) und ob es sich nicht doch insgeheim um einen Zoo handelt, der das Sanctuary-Image ausnutzt. Solche in der Regel teuren Besuche bedeuten am Ende immer Tierleid - und das in einem Land, in dem es einfacher nicht sein könnte, Wildtiere aus nächster Nähe zu beobachten. Deshalb ärgere ich mich auch sehr über unseren Besuch bei La Paz Waterfall Gardens. So schön es an den Wasserfällen selbst war, wurde mir ungefragt ein Tucan auf den Arm gesetzt und erwartet, dass meine Begleitung ein Foto macht. Ein absolutes No Go und Grund genug, diesen Park zu boykottieren! 

3. Massentourismus im Nationalpark Manuel Antonio

Könnte ich meine Costa Rica Reise noch einmal wiederholen, würde ich auf den Nationalpark Manuel Antonio verzichten - auch wenn er überall als Must Do angepriesen wird. Natürlich kann ich verstehen, warum man ihn unbedingt sehen will (mir ging es ja nicht anders). Rückblickend ärgere ich mich aber, so viel wertvolle Zeit dafür hergegeben zu haben, weil einfach zu viele Menschen unterwegs waren - sogar zur Regenzeit - als dass man den Besuch hätte genießen können. Zudem ist der Nationalpark Manuel Antonio auch der einzige Ort gewesen, an denen ich Betrügereien in Form völlig überteuerter Touren und Parkplätze wahrgenommen habe. Nebenher ließ auch die Restaurant-Landschaft zu wünschen übrig: Nirgendwo war es so richtig gut, dafür überall besonders teuer. Zurück blieb das unangenehme Geschmäckle des Massentourismus an einem Ort, der dafür eigentlich viel zu sensibel scheint. Lieber hätte ich die Zeit im Corcovado Nationalpark verbracht!

4. Zu wenig Planung

Es ist Fluch und Segen jeder Costa Rica Reise, dass die touristische Infrastruktur noch immer Lücken hat. Obwohl ich schon viel Zeit in die Planung gesteckt habe, habe ich mich nach der Reise noch oft geärgert, wie viele schöne Orte direkt vor unserer Nase waren, ohne dass wir davon wussten. Sicherlich war 2017 die Informationslage noch eine andere als heute (wie gern ich meine eigenen Beiträge zur Vorbereitung gehabt hätte, haha), trotzdem weiß ich, was mit ein paar Stunden mehr Recherche möglich gewesen wäre. Insofern möchte ich Dich unbedingt ermutigen, Dir genügend Zeit für die Planung zu nehmen! Meine Artikel habe ich übrigens alle im Dezember 2023 aktualisiert!

5. Zu wenig Geld

So ungern ich diesen Satz schreibe, aber Costa Rica ist kein Land für schmale Geldbeutel und vielleicht hätten wir lieber noch ein, zwei Jahre warten sollen, bevor wir die Reise unternommen hätten. Ich hatte gerade mein Studium beendet und musste wirklich jeden Euro zweimal umdrehen, den wir ausgegeben haben, was auch dazu geführt hat, dass wir die ein oder andere Tour dann doch nicht gebucht haben. Könnte ich also nochmal entscheiden, hätte ich lieber noch ein bisschen gewartet.

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  1. Hallo!

    Wirklich toller Beitrag über Costa Rica. Wir überlegen auch Ende Dezember bis Mitte Jänner dorthin zu fahren. Ist der Weg von Manuel Antonio nach Puerto Viejo weit oder geht es mit dem Auto?

    Liebe Grüße
    Magdalena

    1. Hey Magdalena 🙂 Vielen Dank für die lieben Worte. Der Weg von Manuel Antonio nach Puerto Viejo war schon echt ein Ritt… sieben Stunden haben wir gebraucht. Da das aber wirklich das einzige Mal war, dass wir uns eine solche Fahrt zugemutet war, war es letztlich doch erträglich. Zumindest ist es mir nicht negativ in Erinnerung geblieben. Euch ganz viel Spaß und eine schöne Reise! Magda <3

  2. Hi Magda,
    bei meiner Recherche für meinen Costa Rica Urlaub im Mai bin ich auf Deinen Blog gestoßen. Vielen Dank schonmal für die vielen Tipps, deine Beiträge gefallen mir wirklich sehr gut und sind eine der besten!
    Zum Transport in Costa Rica bin ich aktuell noch am überlegen, ob Mietwagen oder Bus. Gibt es denn in den einzelnen Orten einfache Möglichkeiten Ausflüge und Aktivitäten zu machen? Zum Beispiel mit dem Taxi, Fahrrad oder Ähnliches?

    Viele Grüße,
    Jenny

    1. Liebe Jenny, vielen Dank für die netten Worte! Es freut mich ganz sehr, dass Dir die Beiträge gefallen! 🙂 Der Mietwagen war sehr praktisch, weil wir eben wirklich überall halten konnten, wo wir wollten. Besonders die versteckten Strände rund um Tamarindo hätten wir ohne Auto wahrscheinlich nicht erreicht. Allerdings fahren auch Busse in alle möglichen Orte, in denen Du in der Regel Touren buchen kannst. Beispielsweise haben wir von Puerto Viejo aus die Tour nach Tortuguero inkl. Transfer gebucht. Ich würde also sagen, dass ein Auto nicht zwingend notwendig ist, aber natürlich viel mehr Freiheiten schafft – auch was die Wahl der Unterkunft betrifft. Ich hoffe, die Aussage hilft ein bisschen. Liebst, Magda

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