Der Nationalpark Manuel Antonio ist nicht umsonst eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten Costa Ricas! Üppiger, feuchter Tropenwald trifft hier auf Bilderbuch-Buchten wie aus der Fluch der Karibik und eine so reiche Fauna, dass man sich fast fühlt wie früher im Zoo, wenn sich Faultiere, Iguanas, Weißgesichtaffen, Waschbären immerzu links und rechts der Wege zeigen. Und mit etwas Glück und der richtigen Reisezeit kannst Du vor der Küste sogar Buckelwale beobachten! Trotzdem gibt es einiges zu beachten, wenn Du den Nationalpark Manuel Antonio besuchen möchtest. In diesem Artikel findest Du deshalb 10 wichtige Tipps für deine Planung, eine Liste an Aktivitäten in und um den Nationalpark, die schönsten Strände und meine persönlichen Restaurant- und Hoteltipps.

10 wichtige Infos und Tipps zum Nationalpark Manuel Antonio, die Du kennen solltest

  1. Öffnungszeiten: Der Nationalpark Manuel ist Mittwoch - Montag von 7 bis 16 Uhr geöffnet. Dienstags ist er geschlossen. 
  2. Benötigte Zeit: Um den Park möglichst intensiv erleben zu können und genug Zeit an den Traumstränden zu haben, benötigst Du ungefähr 6-8 Stunden.
  3. Eintritt: Der Eintritt kostet 18 USD pro Person. Buch dein Ticket wenn möglich vorab online über die Website Sistema Nacional de Areas de Conservación de Costa Rica.
  4. Zugang: Der Park ist nur zu Fuß zugänglich. Unterkünfte, Campingplätze, Restaurants und Parkplätze liegen außerhalb.
  5. Planung: Der Nationalpark Manuel Antonio ist (zurecht!) eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Costa Rica. Entsprechend kann es sehr voll werden. Starte deshalb deinen Besuch unbedingt sobald die Tore öffnen. Die TagesausflüglerInnen kommen in der Regel ab 10 Uhr. So kannst Du den Park schon mal drei Stunden in angenehmer Ruhe erleben. Nutz die Zeit vor allem für die traumhaften Strände… dort wird es tagsüber am vollsten.
  6. Übernachtung: Um früh am Nationalpark sein zu können, plant man am besten mit wenigstens einer Übernachtung im benachbarten Quepos.
  7. Wichtiges Verbot: Du darfst keine Lebensmittel mit in den Park nehmen, nur Getränke sind erlaubt. Als ich da war, gab es diese Regel noch nicht, allerdings hat es keine 10 Minuten gedauert, bis uns die Waschbären unsere Kekse aus dem geschlossenen Rucksack geklaut hatten. Im Park gibt es aber einen Kiosk, an dem man sich mit Snacks versorgen kann.
  8. Parkplatz: Es gibt keinen offiziellen Parkplatz, jedoch mehrere private, die maximal 10 USD am Tag kosten sollten. Lass Dich nicht von BetrügerInnen übers Ohr hauen, die überteuerte Parkplätze und Touren anbieten.
  9. Auf eigene Faust: Du kannst den Nationalpark auf seinen Wanderwegen easy allein erkunden. Um Tiere zu sehen, brauchst Du aber (wie fast überall in Costa Rica) einen Guide. Buch die Tour am besten vorab. Mehr dazu unter “Guided Walking Tour”
  10. Ausrüstung: Bring ein Fernglas mit!

Den Nationalpark Manuel Antonio erleben: 5 Aktivitäten & Touren

Den Nationalpark Manuel auf eigene Faust erkunden

Da der Nationalpark Manuel Antonio von zahlreichen und vielbegangenen Wanderwegen durchzogen wird, ist es überhaupt kein Problem, ihn auf eigene Faust zu erkunden. So kannst Du dir überall so viel Zeit lassen wie Du möchtest und nach Herzenslust an den traumhaften Stränden baden gehen. Vergiss nur nicht, die Wanderkarte am Eingang zu fotografieren. Wie an den meisten Nationalparks in Costa Rica gibt es kein gedrucktes Kartenmaterial. Allerdings ist es hier auch nahezu unmöglich, sich zu verlaufen. Im Zweifelsfall hilft auch komoot.

Die Wanderwege im Überblick

  • Mangrovenpfad (500 m): Mein liebster Weg! Holzstege führen Dich in die Mangrovensümpfe und schließlich auch an den Playa Espadilla.
  • La Catarata (700 m): Führt Dich zu einem Wasserfall.
  • Faultierpfad (600 m): Die Sichtung eines Faultiers ist natürlich immer ein seltenes Highlight, auch wenn man mit Guide unterwegs ist, angeblich sind hier die Chancen aber am höchsten. Doch selbst wenn Du keine siehst, findest Du zumindest viele Informationsschilder mit spannenden Infos zur Flora und Fauna des Nationalparks.
  • Mirador Trail (1 km): Ein steiler Weg zu den beiden Aussichtspunkten Mirador Isla Olocuita und Mirador Playa Gemelas, wobei letzterer einen spektakulären Blick hinunter zu der schmalen Landzunge mit ihren Stränden gewährt.
  • Los Congos Trail: Ein kurzer, steiler Abstieg, der die beiden Aussichtspunkte mit dem Strand Las Gemelas verbindet. 

Die schönsten Strände im Nationalpark Manuel Antonio

  • Playa Manuel Antonio: Der beliebteste Strand, hier wird es schnell voll.
  • Playa Espadilla Sur: Gegenüber des Playa Manuel Antonio. Du die etwas raueren Wellen ist es hier deutlich ruhiger.
  • Playa Las Gemelas: Felsiger Strand mit vielen Iguanas und einer kleinen Badebucht.
  • Playa Escondido: Am weitesten vom Eingang entfernt; mit einer kleinen vorgelagerten und pflanzenbewachsenen Insel.

Tiere beobachten mit einer Guided Walking Tour

Wie überall in Costa Rica wird man dann am meisten sehen, wenn man mit Guide unterwegs sind. Niemand als sie weiß besser, wo sich die Tiere aufhalten. Und du wirst staunen, was für geschulte Augen sie haben, dass sie getarnte oder auch weit entfernte Tiere entdecken, an denen wir einfach vorbeispazieren würden, egal, wie sehr wir nach ihnen Ausschau halten. Obendrein können die Guides viel Spannendes erzählen, sodass ich Dir wirklich dazu raten würde, eine Tour zu buchen. Natürlich könnte man das über jedes einzelne Reiseziel auf der Reiseroute behaupten, jedoch stehen die Chancen auf Sichtungen vieler verschiedener Tiere wahrscheinlich nirgendwo so hoch wie im National Park Manuel Antonio und im Nationalpark Tortuguero. 

Es gibt mehrere Optionen Touren zu buchen:

  1. Der Nationalpark selbst vermittelt zertifizierte Guides, buchbar über die offizielle Website. Die dreistündige Tour kostet 60 USD. Während der Hochsaison beträgt die Gruppengröße 10-15 Personen.
  2. Frag jedoch auch in deiner Unterkunft an, ob sie Dir einen zertifizierten Guide vermitteln können. Eventuell kannst Du so auch ein bisschen Geld sparen.
  3. Alternativ findest Du aber auch wie gewohnt Touren über Get Your Guide oder Airbnb Experience.

Whalewatching im Nationalpark Manuel Antonio

Zum Nationalpark gehören auch 55.000 Hektar Meeresfläche und 12 Inseln - ein wahres Biotop für Meeresschildkröten, Delfine, Stachelrochen, Weißspitzenriffhaie, Oktopoden und tausende andere Spezies. Während der Walsaison zwischen Dezember bis April und August bis September (übrigens eine der weltweit längsten Walsaisons) kann man außerdem die seltenen Buckelwale sehen. Weltweit leben nur noch 80.000 Exemplare. Wir hatten auf unserer Tour sogar das Glück, ein Weibchen mit ihrem Kalb zu sehen - einer der Momente im Leben, den man nicht wieder vergisst.

Die Touren starten in der Regel an der Marina von Quepos. Nach eingehender Recherche haben wir uns für Sunset Sails Tours entschieden, da sie mit vergleichsweise kleinen Booten unterwegs ist. Leider werden von diesem Unternehmen heute (2023) keine Whale Watching Touren mehr angeboten. 

Wenn man also nicht mit einem Partykatamaran unterwegs sein möchte, ist die Buchung gar nicht mehr so leicht: Zwar bieten Jackpot Sport Fishing und Aqua Quepos Walbeobachtungstouren in kleinen Booten mit Platz für maximal 6 Personen an, jedoch kann man diese nicht individuell buchen. Gebucht werden müssen immer alle 6 Plätze, wenn man nicht die stolzen Kosten von 600 USD allein tragen möchte. Frag also einfach an, ob sich noch mehr Leute gemeldet haben, die Interesse haben oder frag doch mal in deiner Unterkunft herum, ob es nicht noch mehr Reisende gibt, die sich mit Dir zusammentun möchten. 

Alternative, individuell buchbare Angebote gibt es sonst in Uvita, zum Beispiel beim Anbieter Explore Uvita. Die Autofahrt von Quepos nach Uvita dauert ca. 50 Minuten.

Die Strände rund um den Nationalpark Manuel Antonio

Hinter Quepos und kurz vor der Einfahrt zum Nationalpark liegen gleich mehrere unglaublich schöne Strände, wie sie für Costa Ricas Pazifikküste typisch sind: Dunkler Sand vor türkisfarbenen Buchten und ringsherum dicht bewachsene Felsen in leuchtendem Grün, wie ich es nur aus Mittelamerika kenne. Die metaphorische Kirsche auf dem Sahnehäubchen sind die kleinen Stände, an denen frische Kokosnüsse verkauft werden. Meine persönlichen Favoriten:

  • Playa Macha: Natürliche Bucht ohne Liegestuhlverleih und ähnliches und von dichtem Wald umgeben.
  • Playa Tulemar: Vergleichsweise breiter Strand mit Liegestuhlverleih. Ein toller Ort, um den Sonnenuntergang anzuschauen!
  • Playa Maridei: Versteckte, winzige Bucht mit sehr klarem Wasser.
  • Playa Biesanz: Zugang hinter dem Shana Resort. Kleine Bucht mit Liegestuhl- und Kayakverleih.

Die Krokodile von Capulin

Keine Zäune, keine Absperrung, keine Fenster: Im Rio Grande bei Capulin leben mindestens 20 Spitzkrokodile, teilweise wurden aber auch schon bis zu 50 Exemplare gezählt. Alles, was Dich hier von ihnen trennt, ist die Autobrücke, unter der sich die Sandbänke befinden, auf denen sie häufig liegen. Tatsächlich ist mir dieser Anblick als eines der intensivsten und surrealsten Erlebnisse meiner Costa Rica Reise in Erinnerung geblieben… wohl auch der Tatsache geschuldet, dass ich bis zu diesem Tag noch kein wild lebendes Krokodil gesehen habe. Wusstest Du zum Beispiel, dass Spitzkrokodile, wie sie hier liegen, bis zu 7 Meter lang werden können!?

Restaurant-Tipps rund um den Nationalpark Manuel Antonio

  • Morpho Beach Bar: In der Morpho Beach Bar sitzt man unter beleuchteten Bäumen direkt am Strand und lässt die nackten Füße baumeln… Der perfekte Ort für einen Drink!
  • En Todas: Günstiges Street Food, wie Tacos, Nachos mit Guacamole und dazu Wraps, dazu frisch gepresste Smoothies, alles serviert aus einem alten amerikanischen Schulbus. Davor stehen einige Tische, an denen man in Ruhe essen kann.
  • Vista Verde Restaurant: Ein sehr gutes Soda mit den typischen costaricanischen Gerichten. 
  • Varuna Plant Based Food & Juice Bar: Der Name ist Programm. Auf der Karte stehen zahlreiche vegane Bowls, Snacks und Zoodles.

Übernachten in der Nähe des Nationalpark Manuel Antonio

Tico Tico Villas

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Wir haben 2 Nächte in den Tico Tico Villas verbracht und konnten uns anschließend kaum von der fröhlichen Leiterin trennen, die wirklich darauf Acht gibt, dass es allen Gästen gut geht und an nichts mangelt. Die Apartments sind hell und farbenfroh eingerichtet und sehr sauber. Am liebsten mochte ich die Unterkunft aber, weil ich jedes Mal auf dem Weg zum Pool ein anderes Tier getroffen habe… Einmal war es ein blau schimmernder Iguana, einmal ein grüner und das nächste Mal ein frecher Affe, der ein Stück Obst stibitzt hat.

El Rancho Capulin

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Solltest Du deine Reiseroute ähnlich gestalten wie wir und aus Tamarindo kommen, wird Dir auffallen, dass die Strecke mit mehr als 5 Stunden Fahrt ganz schön lang ist, zumal das Fahren in Costa Rica doch um einiges anstrengender ist als in Deutschland. Solltest Du sie deshalb lieber nicht an einem Tag fahren wollen, findest Du unterwegs - ganz in der Nähe der Krokodilbrücke Capulin - die wunderbare Rancho Capulin. Hier übernachtest Du in einer kleinen Cabin mit Holzdach direkt am Pool und wirst morgens von der französischen Besitzerin mit Crepes und frischen Früchten verwöhnt. Rund um das Anwesen leben auch mehrere wilde Aras, die Du immer wieder dabei beobachten kannst, wie sie von Baumkrone zu Baumkrone fliegen.

Hacienda Mil Bellezas 

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Auch wenn wir bei Tico Tico übernachtet haben, hatte ich lange Zeit noch die Hacienda Mil Bellezas auf dem Schirm wegen ihrer außergewöhnlichen Lage. Etwa 30 Minuten von Quepos entfernt, liegt sie direkt an einem Wandergebiet namens Joya de Damas mit mehreren Wasserfällen und Flussbecken, in denen man baden kann. Diese befinden sich alle in unmittelbarer Nähe zur Hacienda, sodass man sie easy zu Fuß erreichen kann. Ein echter Geheimtipp! Würde ich noch einmal nach Costa Rica reisen, wäre das wohl ein Grund für mich, diese Unterkunft zu wählen.

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  1. Hi Magda,
    die Strände sehen ja wirklich traumhaft aus!
    Ist es eigentlich möglich, nach Südamerika zu reisen ohne Spanisch zu sprechen? Also würdest du sagen, dass kann man machen oder ist es nicht empfehlenswert?
    LG Monique

    1. Hi Monique, die Strände waren wirklich ein Traum! Ich spreche nur ganz wenige Brocken Spanisch und für Costa Rica, wo wirklich fast alle ausgezeichnetes Englisch sprechen, war das wirklich ausreichend. Wie es in anderen Ländern aussieht, kann ich Dir aber nicht sagen. Kuba war z.B. auch total unkompliziert. Schau ansonsten Mal bei Duolingo. Dort lernst Du in wenigen Wochen die Basics. Liebe Grüße, Magda

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