In drei Wochen durch Costa Rica: Wir sind von Alajuela zum Vulkan Arenal gefahren, weiter an den Pazifik nach Tamarindo und Manuel Antonio, zwischendurch haben wir die Krokodile in Capulin besucht, um dann die letzten Tage in Puerto Viejo und Tortuguero an der Karibik-Küste zu verbringen. In diesem Beitrag erfährst Du alles zu unseren beiden Stops in Puerto Viejo & Tortuguero: Die Fahrtzeiten zwischen den Stationen, wie viele Übernachtungen wir empfehlen, was Du vor Ort unternehmen kannst und – ganz wichtig – wo es leckeres Essen gibt. Lies weiter!

Wichtig vornweg: Im Costa Rica Reise-Guide bekommst Du Antworten auf die Fragen, welche Airline am günstigsten fliegt, wie Du vor Ort von A nach B kommst, was hinsichtlich der Währung zu beachten ist, welche lokalen Spezialitäten Du unbedingt probieren solltest, wann und wo gerade Regenzeit ist und vieles mehr.

karte costa rica

Puerto Viejo

Fahrtzeit von Quepos: 7 Stunden
Empfohlene Aufenthaltsdauer: 3 Nächte
Ausflüge: Strände im Süden, Cahuita

In Puerto Viejo hat es uns besonders gut gefallen. Hier – so beschrieb es zumindest die liebe Rezeptionistin vom Tico Tico in Quepos – herrscht karibisch-jamaikanisches Flair und die unendliche Gelassenheit, die der Genuss manch eines Krauts mit sich bringt 😉 Der Ort ist voll von Bars und Restaurants, mit dem Fahrrad erreichst Du die umliegenden Strände und überall kannst Du Kokosnüsse und Ananas kaufen, um dir den Tag am Strand noch ein bisschen zu versüßen. Viel spannender wird es hier nicht. Hier gibt es nur das zuckersüße Leben und genug Platz für einen ausgedehnten Strandspaziergang. 

Anfahrt

Die Anfahrt nach Puerto Viejo war ziemlich beschwerlich und nervenaufreibend. Ursprünglich hatten wir geplant, mit dem Auto von Quepos nach Alajuela zu fahren, dort unseren Mietwagen abzugeben und mit dem öffentlichen Bus nach Puerto Viejo zu fahren, da wir uns von dort aus sowieso nur noch mit dem Bus weiter bewegen würden. Angekommen an der Mietwagenstation, erfuhren wir aber, dass wir, um zur Bushaltestelle in San Jose zu kommen, knapp 50 Dollar fürs Taxi zahlen müssten – genauso viel, wie wenn wir mit dem Mietwagen nach Puerto Viejo weiterfahren würden. Hinzu wären auch noch die Tickets für den Bus gekommen, sodass wir entschieden, das Auto zu behalten und es erst in Puerto Viejo abzugeben. Das hat auch alles wunderbar geklappt, nur die 7 Stunden auf Costa Ricanischen Straßen haben einfach wenig Spaß gemacht.

Puerto Viejo
Abendstimmung in Puerto Viejo

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Lieber mit dem Fahrrad zum Strand, als mit dem Auto zur Arbeit

Das ist so ziemlich die Devise, die Puerto Viejo jeder unweigerlich mit der Luft einatmet, kaum dass er diesen Ort betreten hat. Im Süden haben wir den schönsten Strand gefunden, den wir während unserer Reise entdeckt haben – obwohl die karibischen Strände Costa Ricas wenig mit den feinen Sandstränden der Bahamas oder Kubas zu tun haben. Hier liegt eher eine Menge Treibholz, die See ist rau und alte Riffe ragen an manchen Stellen bis ans Ufer, sodass es mit dem Baden schon mal schwierig werden kann.

Puerto Viejo
Seele & Füße baumeln lassen

Wenn Du dir in Puerto Viejo ein Fahrrad schnappst, kannst Du bei einer ausgedehnten Fahrradtour (13 Kilometer one way) alle Strände im Süden bis nach Manzanillo erkunden. Wenn Du der Hauptstraße folgst, kommst Du vorbei am Playa Cocles, am Playa Chiquita und am Punta Uva. Die Schilder an der Straße, an denen Du von der Hauptstraße abbiegen musst, sind kaum zu übersehen. Einmal in Manzanillo angekommen, musst Du nur noch den Fußweg zur Aussichtsplattform Punta Manzanillo ein kleines Stück weiter laufen, bis Du an die kleinen Buchten kommst. Dort ist auch viel weniger los, als an den großen Stränden.

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Playa Manzanillo. Ein paar Meter weiter gab es wunderbare Badestellen.

Für diese Tour solltest Du unbedingt viel Wasser und auch etwas zu Essen einpacken. Zumindest zur Regenzeit war die Auswahl, wo man hätte etwas essen können, sehr dürftig. An der Hauptstraße liegen zwar einige schöne Restaurants, aber ein Snack kann bei der Tour nicht schaden.

Ausgehen, Essen & Trinken

Apropos Essen… 😉 In Puerto Viejo waren wir, nachdem die Preise in Quepos so hoch waren, jeden Abend in der Bar Lazy Mon und haben Cocktails zur Happy Hour getrunken, den Bands beim Spielen zugehört oder haben Pizza Slices beim Sonnenuntergang am Strand gegessen. Absolutes kulinarisches Highlight unserer Reise war aber unser Essen im Koki Beach, einer vergleichsweise schicken Bar, für die Du schon mal dein Kleid auspacken kannst. Hier haben wir verdammt leckeres Red Snapper Filet gegessen und noch lang bei einer Karaffe Wein den Abend genossen. Gutes Frühstück bekommst Du für wenig Geld in der Bäckerei De Gustibus.

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Tortuguero

Fahrtzeit von Puerto Viejo: 5 Stunden
Empfohlene Aufenthaltsdauer: 1-2 Nächte
Touren: Night Walking, Kanufahren, Turtle Watching


Anreise

Tortuguero ist schon allein deshalb so besonders, da Du den Ort nur mit dem Boot oder dem Flugzeug erreichst – ein kleines Abenteuer also. Mitten im dichten Netz aus Wasserkanälen liegt der Ort – zur einen Seite das Meer, zur anderen die Wasserstraßen. Wir haben in einem Reisebüro in Puerto Viejo (geht aber auch online) unseren Shuttle dorthin mit Exploradores Outdoors gebucht. Dieser Shuttleservice holt Dich direkt an deiner Unterkunft ab und fährt Dich bis zur Bootsstation in Cano Blanco. Auf dem Weg gibt es Frühstück. Von Cano Blanco aus geht es in etwa eineinhalb Stunden weiter mit dem Boot nach Tortuguero. In Tortuguero haben wir uns selbst eine Unterkunft und die Touren gebucht, allerdings wäre es hier deutlich günstiger gewesen, das Komplettpaket des Tourenanbieters in Anspruch zu nehmen.

Tortuguero
Auf dem Weg nach Tortuguero

Solltest Du trotzdem alles individuell organisieren wollen, ist es kein Problem (zumindest in der Regenzeit) erst in Tortuguero die Touren zu buchen. Der Ort ist sehr übersichtlich und Du findest entlang der Hauptstraße jede Menge Anbieter.

Überhaupt ist der Ort sehr niedlich. Hier sind wir während unserer Reise zum ersten Mal wirklich in direkten Kontakt mit Einheimischen gekommen, ohne, dass diese im Tourismus gearbeitet haben. Mitten in dem kleinen Ort gibt es einen Spielplatz, um den sich die Kinder und ihre Eltern tummeln und entlang der Straße bekommt man ähnlich wie in Kuba Einblick in die offenen Wohnhäuser. Überall scheint ein friedliches Miteinander zu herrschen… Türen und Schlüssel sind überbewertet.

Night Walking

Als wir ankamen, haben wir uns gleich für den selben Abend noch einen Platz für eine Night Walking Tour gebucht. Diese Tour war eines der schönsten Erlebnisse der Reise. Als es dunkel war, trafen wir uns mit unserem Guide am vereinbarten Ort und liefen zusammen zum Nationalpark. Alles war stockfinster, überall waren die lauten Geräusche der Vögel und Insekten zu hören und wir sahen kaum mehr als den kleinen Bereich, den unsere Taschenlampen erleuchteten. Hier wurde mir bei aller anfänglichen Euphorie das erste Mal bewusst, dass ich jetzt gleich durch den Urwald stapfen würde, vorbei an Pflanzen, auf denen wahrscheinlich all die Spinnen sitzen würden, deren viele Netze wir tagsüber schon gesehen haben.

Ausgestattet mit Gummistiefeln, langer Hose und Regenjacke machten wir uns also auf die Suche nach allen Tieren, die man ja normalerweise gar nicht sehen möchte. Neben einer kleinen Schlange, Kröten, Grashüpfern und Spinnen samt Baby-Tarantel, fanden wir tatsächlich einen Red Eyed Tree Frog – das Wahrzeichen Costa Ricas. Dieser Fund war anscheinend so besonders, dass sogar unser Guide völlig aus dem Häuschen war… Rote Augen, ein giftgrüner Körper, der blau-gelb gestreifte Bauch und orange Füße. Dieser Frosch ist mit Abstand das verrückteste, schönste Tier, das ich in Costa Rica zu Gesicht bekommen habe.

So befremdlich es auch ist, sich im Dunkeln durch den Regenwald zu bewegen, lege ich Dir eine solche Tour wärmstens ans Herz. Die Tiere, die Du dort zu sehen bekommst, kommen nur nachts aus ihren Verstecken und Du wirst kaum eine andere Chance haben, diese hübschen Lebewesen noch einmal zu Gesicht zu bekommen.

An die Spinnenphobiker unter euch: Ich habe auch riesige Panik vor den ekligen Achtbeinern. Hier, in ihrer natürlichen Umgebung war es aber überhaupt nicht mehr schlimm, sie aus sicherer Entfernung anzuschauen. Also traut euch – wegrennen könnt ihr im Zweifelsfall immer noch 😉 

Eine Kanutour im Regen

Nachdem wir nach der Nightwalking Tour ziemlich müde ins Bett gefallen sind, mussten wir am nächsten Morgen sehr zeitig aufstehen. Tortuguero ist umgeben von einem dichten Netz aus großen und kleinen Wasserkanälen, die Ufer bewachsen von Bäumen, deren riesige Blätter in Wasser hängen, als wollten sie sich von der tropischen Hitze abkühlen. Fast schon gespenstisch ragen die Palmenblätter an manchen Stellen hervor und spiegeln sich silbrig in der Wasseroberfläche.

Hier, durch diesen Zauberwald, kannst Du zeitig am Morgen eine geführte Kanutour machen. Ich empfehle Dir, keine Tour mit einem motorisierten Boot zu buchen, sondern eines der kleinen Kanus zu wählen, um noch näher an die Ufer zu gelangen. Der Tourenanbieter wird am Eingang des Nationalparks die Tickets organisieren, bevor Du an der Bootsstation einsteigen kannst.

In Tortuguero regnet es sehr zur Regenzeit sehr viel. Als wir also endlich in unser Kanu steigen konnten, schüttete es wie aus Eimern auf unsere Ponchos herunter. Trotzdem fuhren wir los in vager Ahnung, dass es so schnell nicht aufhören würde zu regnen.

Ein kleiner Kaiman

In den folgenden vier Stunden fuhren wir, mal mehr, mal weniger nass in einer Gruppe von drei Kanus mit jeweils einem Guide durch die großen und kleinen Kanäle des Nationalparks. Mit den Ferngläsern entdeckten wir Brüllaffen, Tucans, Iguanas (riesige Echsen), vielerlei Vögel und zwei kleine Kaimane.

Wenige Stunden nach unserer Kanutour mussten wir leider schon zurück zum Bootssteg. Die Rückfahrt nach Alajuela und auch nach Hause stand an. Die letzte Busfahrt nach San Jose war sehr unbequem und holprig… ein bisschen habe ich mir gewünscht, wir hätten doch einen Platz im Flugzeug gebucht. Dann hätte ich aber wohl kaum das Faultier auf der Fahrt entdeckt… Am letzten Tag dann doch. Denn was wäre schon eine Reise nach Costa Rica ohne ein Faultier!?

Reiseführer für Costa Rica*

Ich bin trotz des Gewichts immer noch ein großer Fan von Reiseführern in Buchform. In Costa Rica hatten wir zwei kompakte Reiseführer dabei. Beide waren für die Planung dank der Routenvorschläge und umfassenden Informationen für unsere Rundreise genau richtig, wobei der Lonely Planet doch noch wie gewohnt den ein oder anderen Geheimtipp bereit hielt.


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  1. Wow – habe schon viele Reiseberichte über Costa Rica gelesen, aber deine Texte sind wirklich super und sehr authentisch! Fliege selbst mit meinem Freund in knapp 3 Wochen das erste Mal für drei Wochen hin und haben eine ähnliche Route im kopf wie ihr, nur anders herum 🙂 Bin schon total gespannt!!! Viele Grüße

    1. Hey Sarah, vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Freut ich ganz sehr, das zu lesen. Ich wünsche euch eine spannende Reise und viele tolle Erlebnisse! Es wird bestimmt ganz großartig 😉 Liebe Grüße, Magda

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