Anzeige /// Die Lechquellenrunde ist eine wunderbare Mehrtagestour mit fünf, optional sechs Etappen durch das Lechquellengebirge rund um Lech/Zürs am Arlberg. Eine Woche ist also ausreichend, um frische Bergluft bei traumhafter Kulisse zu schnappen. Und das schönste: Selbst wenn mal ein Regentag dabei ist, gibt es zu den meisten Etappen eine Schlechtwetterroute, sodass Du weder deine Tour abbrechen noch ungeplant verlängern musst. In diesem Beitrag erfährst Du alles, was Du für die Planung deiner Wandertour wissen musst: Infos zur Anreise & Schwierigkeit, Besonderheiten der Etappen, Wichtiges zu den Hüttenübernachtungen und zur Ausrüstung.

Anreise & Startpunkt

Ausgangspunkt für die Wanderung der Lechquellenrunde ist der gleichnamige Ort Lech am Arlberg. Lech erreichst Du wahrscheinlich am bequemsten mit dem Auto; Bahn- und Flugverbindungen gibt es aber auch. Du kannst beispielsweise nach Innsbruck fliegen und von dort (aber auch von Deutschland) mit dem Zug nach St. Anton oder Langen am Arlberg fahren. Von St. Anton und Langen am Arlberg gibt es regelmäßige Busverbindungen nach Lech.

Kommst Du aber mit dem eigenen Auto oder dem Mietwagen, kannst Du im Sommer bequem in Lech in der Tiefgarage am Postamt parken. Pro Ein- und Ausfahrt zahlst Du derzeit 5 Euro.

Gleich gegenüber der Tiefgarage befindet sich auch die Haltestelle Lech Postamt, an der der Bus 40a zum Ausgangspunkt Landsteg/Schröcken fährt. Dort angekommen befindet sich der Zugang zum Wanderweg etwas unterhalb der Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Du kannst natürlich auch pokern und mit dem Auto zur Haltestelle fahren. Am Zustieg gibt es ein paar wenige kostenlose Parkplätze direkt an der Straße… Von Lech brauchst Du etwa 25 Minuten mit dem Auto bis zum Ausgangspunkt.

Schwierigkeit & schlechtes Wetter

Ersteinmal vornweg: Die Lechquellenrunde ist eine wunderbare Mehrtagestour, die nach meinem subjektiven Empfinden auch ohne besonderes Konditionstraining machbar ist. Die Etappen führen bis auf 2400m, wodurch sich die Wanderwege durch spektakuläre Kulissen ziehen. Trotzdem solltest Du fit genug sein, um 6-Stunden-Touren durchzuhalten und genügend Kraft haben, um Dich auch an steilen Felsstufen sicher zu halten. Wenn Du dir das zutraust, wird Dir die Lechquellenrunde sehr viel Freude machen!

Bei schlechtem Wetter und je nach Kondition gibt es außerdem zwischen der Göppinger und der Stuttgarter Hütte immer eine Alternativroute, um Kräfte zu sparen. Besonders bei schlechtem Wetter solltest Du dich immer noch einmal beim Hüttenwirt vergewissern, welche Route die sicherste ist.

Zwischen dem Spullersee, Formarinsee und Lech/Zürs fahren außerdem die Wanderbusse Linie 6 und 7, mit denen Du bei sehr schlechtem Wetter lange Wegteile überspringen kannst, ohne deine Wanderung abbrechen zu müssen. Derzeit kostet ein Ticket 17 Euro. Das ist natürlich sehr teuer, ist aber schließlich mit der richtigen Ausrüstung ja auch nur im Extremfall nötig.

Die Etappen

Keine Sorge, ich habe nicht vor, Dich hier mit zähen und detaillierten Wegbeschreibungen zu quälen. Die findest Du sehr ausführlich und besser, als ich es je beschreiben könnte, im DAV-Flyer. Ich möchte Dir hier viel lieber einen Einblick in die Lechquellenrunde geben und Dir von ein paar Besonderheiten erzählen. Zum Beispiel davon, dass die Wegzeiten, die an den Markierungen angegeben sind, ziemlich frustrieren. Klar, die Zeiten sind nach Wegstrecke und Höhenmetern genau bemessen, aber wenn Du (wie wir) nicht der nächste Reinhold Messner bist, kannst Du entspannt jedes Mal eine gute Stunde drauf rechnen.

Lechquellenrunde

Hier also eine kleine Übersicht zu den einzelnen Etappen mit allen wichtigen Informationen:

Landsteg - Biberacher Hütte
800 positive Höhenmeter, 25 negative Höhenmeter
Angegebene Wegzeit: 2 ¼ Stunden
Meine Wegzeit: 3 ½ Stunden
Warme Dusche auf der Hütte: Nein
Hüttenschuhe zum Ausleihen: Ja
Essen von der Karte: Bis 16.30 Uhr
Schlechtwetter-Alternative: Nein (ist hier aber auch nicht nötig)

Biberacher Hütte - Göppinger Hütte
880 positive Höhenmeter, 480 negative Höhenmeter
Angegebene Wegzeit: 5 Stunden
Meine Wegzeit: 7 Stunden
Warme Dusche auf der Hütte: Nein
Hüttenschuhe zum Ausleihen: Ja
Essen von der Karte: Bis 16.00 Uhr
Schlechtwetter-Alternative: Nein

Göppinger Hütte - Freiburger Hütte
400 positive Höhenmeter, 700 negative Höhenmeter (leichte Variante)
Angegebene Wegzeit: 5 Stunden
Meine Wegzeit: 6 1/2 Stunden
Warme Dusche auf der Hütte: Ja
Hüttenschuhe zum Ausleihen: Ja (10 Euro Pfand)
Essen von der Karte: Bis 16.30 Uhr
Schlechtwetter-Alternative: Ja

Freiburger Hütte - Ravensburger Hütte
300 positive Höhenmeter, 270 negative Höhenmeter (leichte Variante)
Angegebene Wegzeit: 3 1/2 Stunden
Meine Wegzeit: 4 1/2 Stunden
Warme Dusche auf der Hütte: Ja
Hüttenschuhe zum Ausleihen: Ja
Essen von der Karte: Bis 16.00 Uhr
Schlechtwetter-Alternative: Nein

Ravensburger Hütte - Stuttgarter Hütte (alternativ: Zürs)
1080 positive Höhenmeter, 720 negative Höhenmeter
Angegebene Wegzeit: 5 1/2 Stunden
Warme Dusche auf der Hütte: Ja
Hüttenschuhe zum Ausleihen: Ja
Essen von der Karte: Bis 16.00 Uhr
Schlechtwetter-Alternative: Ja (über Rüfikopfbahn)

Unterwegs auf der Lechquellenrunde

Am Anfang war Schnee... Anfang September. Wenn Du schon mal in den Alpen unterwegs warst, weißt Du, dass das keine Seltenheit ist. Wir auch. Kalt wars trotzdem. Doch egal, wie frustrierend es war, am ersten Tag bei minus 3 Grad aus der Hütte zu treten, war es trotzdem ganz zauberhaft zu sehen, wie die Schneeflocken die Berge eingeschlossen haben.

Zum Glück riss die dicke Wolkendecke aber kurze Zeit später auf und wir konnten halbwegs trocken den Aufstieg beginnen. Jedes Mal, wenn ich in die Berge fahre, freue ich mich ganz besonders auf den ersten Tag, wenn endlich der dichte Laubwald der dünnen Vegetation weicht und ich mit jedem Schritt der unverwechselbaren Bergkulisse näher komme.

Übrigens, ein ganz heißer Tipp an der Stelle: Da 22 Uhr sowieso Hüttenruhe ist, solltest Du unbedingt zeitig aufstehen. Die Sonnenaufgänge, die Du in den Alpen zu sehen bekommst, sind so spektakulär, dass sich das zeitige Aufstehen wirklich lohnt. Und was gibt es schon besseres als einen heißen Kaffee vom Gaskocher, während sich ringsum die Berge vom Himmel abzeichnen und die ersten Sonnenstrahlen alles in goldenes Licht tauchen!?

Unser absolutes Highlight der Lechquellenrunde war die folgende Etappe von der Biberacher zur Göppinger Hütte. Die Etappe ist zwar lang und anstrengend, dabei aber wahnsinnig spannend. Wir haben Murmeltiere und Steinböcke gesehen, sind durch Wiesen, über Wasserfälle, steile Hänge entlang und schließlich auf knapp 2400 Meter Höhe durch ein verschneites Steinmeer gewandert. Eine solche Tour habe ich bei allen früheren Wanderungen kein einziges Mal erlebt. Auf dem Weg nach oben passierst Du außerdem eine kleine bewirtschaftete Alm, an der es kalte Getränke gibt. Das ist dann irgendwie wie Weihnachten mitten im Sommer.

Von der Göppinger zur Freiburger und weiter zur Ravensburger Hütte mussten wir in den folgenden Tagen (leider) die leichte Schlecht-Wetter-Route nehmen. In der dritten Nacht haben sich die Wolken zugezogen und sich bis auf wenige Sonnenstunden nur noch selten gelüftet. Wirklich schlimm war das aber nicht: Selbst die Schlechtwetter-Alternative war verdammt schön zu wandern und - zumindest wenn die Wolken aufgerissen sind - hat es auch nicht an spektakulären Aussichten gemangelt. Auf dem Weg zur Freiburger Hütte kommst Du so außerdem am Älpele vorbei - dort gibt es Käse- und Speckbrote und frische Rohmilch. Ein perfektes zweites Frühstück sozusagen 😉

Und überhaupt musst Du auf dieser Etappe nicht hungern: Die Freiburger Hütte war uns neben der Ravensburger Hütte eine der liebsten. Nach der hübschen Wanderung entlang des Lechwegs (immer entlang des Flusses), erreichst Du den Formarinsee und kannst schon oben in einer Senke die Hütte liegen sehen. Nach den letzten 40 Minuten Marsch gibt es sehr leckere Käsespätzle und einen Topfenstrudel, der in cremiger Vanillesoße badet. Glaub mir, der Gedanke daran birgt ganz neue Kräfte für die letzten Meter. Einmal oben, hast Du außerdem einen großartigen Blick auf die Rote Wand - einem rot schimmernden Gesteinsmassiv 2753 Meter hoch.

Nachdem wir eine letzte wunderbare Nacht auf der Ravensburger Hütte verbracht haben und uns in den Zweibettzimmern endlich ohne Schnarcher so richtig ausschlafen konnten, mussten wir leider anstatt zur Stuttgarter Hütte zu laufen, nach Zürs absteigen. Das ist auch der reguläre Wanderweg, nur dass wir eben auf der anderen Bergseite hinter Zürs nicht wieder zur Stuttgarter Hütte aufgestiegen sind. Nicht etwa wegen des Wetters, sondern wegen meines kaputten Knies.

Übernachten auf der Hütte

Wenn Du noch nie auf einer Hütte übernachtet hast, kannst Du dich auf einen kleinen Kulturschock gefasst machen. Nein… ganz im Ernst: Die Hütten entlang der Lechquellenrunde sind Schutzhütten des DAV und dort gibt es einfach ein paar kleine Regeln und Besonderheiten, die Du als Wanderer beachten musst. Beispielsweise ist ab 22 Uhr Nachtruhe, geschlafen wird meist in unbeheizten Mehrbettzimmern oder Metratzenlagern (es gibt aber immer kuschlig warme Decken, ein Hüttenschlafsack ist Pflicht) und im Haus werden nur Hüttenschuhe getragen. Die Hüttenschuhe kannst Du dir an jeder Hütte ausleihen, die Wanderschuhe und Jacken werden in Trockenräume gehängt.

Lechquellenrunde
So gemütlich schläft man auf der Ravensburger Hütte

Bis 16/17 Uhr bekommst Du auf den Hütten typisch österreichisches Essen von der Karte. Üblicherweise wird aber abends gemeinsam das Tagesmenü gegessen. Das Menü besteht in der Regel aus drei Gängen und wird gegen 18.30 serviert.

Den Abend vertreibt man sich dann mit Kartenspielen, dem ein oder anderen Bier oder eben draußen beim Sonnenuntergang. Diesen Teil mag ich an den Hütten besonders: Spätestens am Abend kommst Du mit den anderen Wanderern ins Gespräch und lernst so oftmals wunderbare und interessante Menschen kennen.

Außerdem ganz wichtig: Nicht jede Hütte hat eine Dusche oder Warmwasser. Warme Duschen gibt es nur auf der Ravensburger, Freiburger und Stuttgarter Hütte. Also: Genieß die warme Dusche, wann immer Du kannst... Wer weiß, wann die nächste kommt. 😉

Eine vollständige Packliste mit allen Dingen, die Du für deine Hüttentour brauchst, findest Du in einem separaten Artikel.

Essen & Weg-Verpflegung

Ich persönlich mag ja am liebsten die österreichischen Speisen, die es auf den Hütten bis 16/17 Uhr zu essen gibt: Kaspressknödelsuppe, Fädlesuppe, Käsespätzle, Brettljause, Kaiserschmarrn und Topfenstrudel, dazu ein kaltes Radler oder ein frisches Glas Milch… das Essen ist einfach immer ein absolutes Highlight an einem Wandertag.

Lechquellenrunde
Kaiserschmarrn auf der Biberacher Hütte

Frühstück und Weg-Verpflegung nehme ich auf Touren wie die Lechquellenrunde aber gern selbst mit. Einfach, weil ein frischer Kaffee vom Gaskocher draußen am besten schmeckt. Als DAV Mitglied stehen Dir, wenn es mal zu kalt ist, aber auf jeder Hütte Selbstversorgerräume zur Verfügung, in denen Du essen kannst. Eigens mitgebrachtes Essen ist in den Gasträumen (leider) verboten.

Unterwegs gibt es dann also Kaffee und Tee vom Campingkocher, Trockenobst, Nüsse, Müsliriegel, Knäckebrot und Schmelzkäse, Kaminwurzerl, Kartoffelbrei zum Aufkochen und natürlich Schokolade. Das ist sicherlich keine ausgewogene Trekkingnahrung, für eine einwöchige Tour aber durchaus ausreichend und leicht genug, um alles im Rucksack mitzunehmen.

Hier gibt es mehr Informationen:

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Diese Wanderung wurde finanziert durch Thomas Eder/Lechquellenrunde. Alle hier getroffenen Aussagen und veröffentlichten Informationen bleiben aber durch diese Kooperation unangetastet und entsprechen exakt meiner persönlichen Meinung.

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