Ich glaube jeder hat in seiner Heimat diesen einen Lieblingsort, an den er immer und immer wieder zurückkehren kann, ohne, dass jemals Langeweile aufkommt. Ein Ort, an dem einem immer ganz warm ums Herz wird, der aus den verschiedensten Gründen immer dafür sorgt, dass man Ruhe, Geborgenheit und Glück findet. Für mich ist dieser Ort kein anderer als das Schwarzwassertal im heimischen Erzgebirge - nicht nur, weil das Tal mit seinem Flusslauf, den kleinen Bächen und Wasserfällen ausgesprochen malerisch ist und die Luft so frisch nach Wald duftet, sondern weil ich im Schwarzwassertal noch immer die schönsten und glücklichsten Wanderungen mit meinen Lieben unternommen habe. Je nach Lust und Laune lassen sich hier einfache Spaziergänge oder durchaus anstrengende Wanderungen unternehmen - in herrlichster Natur, mit Kaffeepause bei Kaffee Kurt und einem Abendessen mit frischen Waldpilzen aus der Pilzzucht in Reitzenhain. 

In diesem Beitrag findest Du alle Infos, die Du für deine Wanderung im Schwarzwassertal brauchst: Du liest, wo Du dein Auto parken kannst, wie Du mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Schwarzwassertal kommst, welche Routen Du wandern und wo Du einkehren kannst und wo Du fürs Abendessen zu jeder Jahreszeit frische Waldpilze bekommst. 

Wandern im Schwarzwassertal: Anreise, Wanderparkplätze und Startpunkte

Das Schwarzwassertal liegt etwa 40 Autominuten südlich von Chemnitz direkt an der tschechischen Grenze zwischen den beiden Orten Kühnhaide und Pobershau. Durch das Tal fließt malerisch in Wiesen und Wald eingebettet die Schwarze Pockau, über ihr verläuft der sogenannte Grüne Graben - ein künstlich angelegter Wassergraben. Entlang dieser beiden Gewässer führen fast parallel die beiden Wanderwege, die hier und da durch Brücken miteinander verbunden sind.

Während im südlichen Teil des Tals bei Kühnhaide das Wasser eher sanft dahinfließt und nur hier und da kleine Bäche und Rinnsale sich ihren Weg durch den Wald bahnen, ist der obere Teil des Tals rund um Pobershau richtig wild. Dort befinden sich der hoch gelegene Katzenstein, der Nonnenfelsen und eine Steinformation mit dem Namen Teufelsmauer, die den Fluss richtig wild sprudeln lässt.

Wanderparkplätze am Schwarzwassertal

Wanderparkplatz KühnheideAm liebsten mag ich den südlichen Teil des Schwarzwassertals. Deshalb parke ich fast immer in am kostenlosen Wanderparkplatz in Kühnhaide gegenüber der "Gaststätte Schwarzwassertal".
Wanderparkplatz KatzsteingebietAlternativ kannst Du aber auch am "Parkplatz am Katzenstein" parken. Unter dieser Bezeichnung findest Du ihn auch in Google Maps, erreichbar über den Ort Pobershau. Das Tagesticket kostet aktuell 1,50 Euro.
Wanderparkplatz Hinterer GrundDer "Wanderparkplatz Hinterer Grund" liegt wenige hundert Meter hinter dem Hotel Schwarzbeerschänk und ist unter dieser Bezeichnung auch auf Google Maps zu finden.

Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Schwarzwassertal

Zugegeben, mit den öffentlichen Verkehrsmittel ins Schwarzwassertal zu kommen ist (je nach Ausgangsort) nicht ganz so easy, doch gibt es zumindest eine Buslinie (Nr. 497) die von den beiden größeren Orten Marienberg und Olbernhau im Erzgebirge fünfmal täglich bis zur Haltestelle “Kühnhaide, Schwarzwasser” fährt. In Marienberg und Olbernhau gibt es dann wiederum mehrere Bus- und Zugverbindungen ins Umland. Über den Verkehrsverbund Mittelsachsen kannst Du die aktuellen Pläne einsehen.

Die drei schönsten Routen zum Wandern durchs Schwarzwassertal

Je nach Lust, Laune und Zeit kannst Du im Schwarzwassertal kürzere und längere Rundwanderungen unternehmen. Meine liebsten Routen sind dabei immer die von Kühnhaide, ganz einfach, weil mir die Landschaft “dort unten” immer am allerbesten gefällt und es gar nicht weit zu Kaffee Kurt ist. Unter diesem Link findest Du meine liebste Tour (beschrieben unter "Route 2") bei komoot. Route 1 ist etwas kürzer, Route 3 etwas länger.

Route 1: Ein kurzer Sonntagsspaziergang

Länge: 6,4 km | Höhenmeter: 50+ 50- | Dauer: ca. 2 Stunden mit Kaffee

Diese Strecke gehe ich immer dann, wenn es nur mal ein kleiner Sonntagsspaziergang sein soll oder ich mir eine ganz besondere Jogging-Runde gönnen will. Zunächst folge ich vom Wanderparkplatz der Schwarzen Pockau auf der rechten Seite bis zu der hübschen Steinbrücke, die über den Fluss führt. Man könnte den Fluss zwar schon eher queren, doch ist der Anblick der Brücke aus dieser Richtung einfach so romantisch, dass ich nie darauf verzichten möchte. Folgt man dem Weg über die Brücke, stößt man oben im Wald unweigerlich auf den Grünen Graben und geht an diesem rechterhand immer weiter ins Tal hinein. 

Auf diese Weise gelangt man ohne Umwege über Stock und Stein entlang des plätschernden Baches geradewegs zu Kaffee Kurt. Wenn Kurt mal nicht da ist, erkennt man die Stelle an einem überdachten hölzernen Picknickplatz, der sich linkerhand des Weges im Wald befindet, während gegenüber - also auf der rechten Seite des Weges - eine größere Gesteinsformation wie eine Aussichtsplattform über dem Tal liegt.

Wenn es tatsächlich nur die kleine Runde sein soll, führt direkt hinter Kaffee-Kurt ein Weg rechterhand durch den Wald zurück nach unten und über den Fluss. Dort gelangt man wieder auf den Hauptweg und folgt diesem entlang des Flusses rechterhand zurück nach Kühnhaide. Allerdings lohnt es sich sehr, hier trotzdem noch einmal die Steinbrücke zu überqueren und dem Grünen Graben diesmal nach links zu folgen. Der Waldboden ist an dieser Stelle ganz besonders grün und bemoost und mehrere kleine Bäche plätschern zwischen den Bäumen hervor. Dort findest Du zwischen den Bäumen übrigens auch ganz romantische Picknickplätze! Eine kleine Metallbrücke bringt Dich schließlich wieder zum Parkplatz.

Route 2: Wanderung durchs untere Schwarzwassertal und über den Katzstein

Länge: 14,2 km | Höhenmeter: 150+ 150- | Dauer: 4.15 reine Gehzeit | Tour bei komoot

Sicher ist der Sonntagsspaziergang ganz nett, doch meine liebste Runde führt noch einige Kilometer weiter ins Tal hinein bis zum Katzenstein und schließlich auf der anderen Seite des Flusses wieder zurück. Hierfür beginnt man die Wanderung ganz genau so wie unter Route #1 beschrieben. Statt bei Kaffee Kurt aber rechterhand durch den Wald zurück nach unten zu laufen, folgt man weiter dem Wanderweg entlang des Grünen Grabens. Auf diese Weise erreicht man nach weiteren 3 Kilometern den Wegweiser zum Katzenstein - einer Gesteinsformation die 90 Metern über das Tal ragt und eine wunderbare Aussicht bietet.

Nur wenige hundert Meter entfernt findest Du, gleich neben dem "Parkplatz am Katzstein" auch die "Bergschänke zum Katzstein" - ein echter Geheimtipp unter den erzgebirgischen Wirtshäusern! Solltest Du nicht aus dem Erzgebirge kommen, musst Du hier unbedingt den Buttermilchgetzen bestellen! Der erzgebirgische “Kartoffelpuffer” kommt mit einer Schüssel warmen Heidelbeeren, doch Du solltest ihn unbedingt auch mit Leinöl und Salz probieren! Überhaupt gibt es überraschend viele vegetarische Optionen, sodass der Besuch der Bergschänke quasi schon zum Standardprogramm gehört.

Hinterm Katzenstein führt Dich der Arnoldweg wieder hinunter ins Tal und über den Hauptweg entlang des Flusslaufs zurück nach Kühnheide. Dabei kommst Du auch an der Teufelsmauer und den ikonischen Nonnenfelsen vorbei, die den Fluss wild sprudeln lassen.

Route 3: Durchs Schwarzwassertal bis zum Hinteren Grund

Länge: 17,3 km | Höhenmeter: 190+, 190- | Dauer: 5 Std. reine Gehzeit

Wenn Dir die zweite Route immer noch nicht genug ist, kannst Du natürlich auch noch die letzten Kilometer des Schwarzwassertals bis zum Hinteren Grund erkunden. Statt am Katzenstein zurück nach unten zum Wasser zu gehen, gehst Du über den Wanderparkplatz am Katzenstein über den Weintraubenweg (was für ein süßer Name!) bis zum Feriendorf Schwarzwasser. Von dort gibt es nur eine Straße, die wieder hinab ins Tal und schließlich über eine Brücke über die Schwarze Pockau führt. Hast Du den Fluss einmal erreicht, führt er Dich den ganzen Weg zurück durch schönste Waldlandschaften, vorbei an Vogeltoffelfelsen, Nonnenfelsen, Teufelsmauer, Wasserrädchen und plätschernden Minaturwasserfällen bis nach Kühnhaide. 

Nach der Wanderung: Frische Waldpilze aus der Pilzzucht Reitzenhain

Noch ein Grund, weshalb die Wanderungen im Schwarzwassertal immer einen perfekten Wandertag versprechen, ist die unmittelbare Nähe von Kühnhaide zur Pilzzucht in Reitzenhain. Nur wenige Meter hinter dem Ortseingangsschild liegt rechts von der Straße das Gelände der Champignonzucht Roland Münzner. Der unscheinbare Hofladen wirkt zwar nicht besonders einladend, jedoch bekommt man hier im Hofladen Körbe mit verschiedenen Sorten frischer Waldpilze für gerade einmal 10 Euro. Ganz besonders im Sommer, wenn man draußen beim Sitzen nicht friert, gibt es gar nichts schöneres, als abends nach dem Wandertag in der Campingküche die duftenden Pilze zu kochen und zusammen mit den restlichen Butterbroten vom Tag direkt aus dem Topf zu essen.

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