Was wäre eine Reise nach Südostasien ohne wenigstens ein paar Tage an einem traumhaften Strand zu verbringen, Kokosnüsse unter Palmen zu schlürfen und das allabendliche Sonnenuntergangsspektakel in der auserkorenen Lieblingsbar zu zelebrieren? Weil wir genau das erleben wollten, haben wir die letzten Tage unserer Reise nach Myanmar im Paradies Ngapali Beach verbracht. Denn obwohl der Ort als der beliebteste Badeort Myanmars gilt und sich doch eine Vielzahl Hotels aneinander reihen, ist ihm der Begriff Massentourismus bisher völlig fremd.

Ngapali ist wahrhaftig ein kleines Paradies. Makelloser weißer Strand wird gesäumt von Palmen und dem warmen Wasser des Golf von Bengalen. Entlang des Strands liegen auf mehreren Kilometern verteilt zahlreiche stilvolle Hotels, doch selbst zur Hauptsaison wird es nie zu voll, sodass wir manchen Strandabschnitt sogar ganz für uns allein hatten. Trotz der schicken Hotels hat sich Ngapali Beach den Charme eines kleinen Fischerdorfes bewahrt… jede Nacht fahren die Boote raus aufs Meer und bringen früh den Fang in den Hafen und schließlich auch auf die Teller der Sunset-Bars. Wenn Du also vielleicht wie wir am Ende deiner Reise durch Myanmar nach Erholung und Entspannung suchst, musst Du dafür keinesfalls erst nach Thailand fliegen!

Anreise nach Ngapali Beach

Ngapali Beach ist von den meisten touristischen Orten Myanmars easy mit dem Flugzeug erreichbar. Alternativen gibt es aber kaum, wenn Du nicht knapp 15 Stunden oder länger in rumpelnden Bussen fahren möchtest. Von Yangon, Mandalay, dem Inle Lake [Heho] oder Bagan [Nyaung-u] fliegen täglich mehrere Flugzeuge für 50 – 100 Dollar den kleinen Flughafen in Thandwe an. Dieser liegt gerade einmal 6 Kilometer von Ngapali Beach entfernt, sodass Du deine Unterkunft je nach Lage innerhalb von 10 – 20 Minuten erreichst. Die meisten größeren Hotels bieten einen eigenen, kostenlosen Flughafen-Shuttle an, alternativ warten aber auch wie gewohnt jede Menge Taxifahrer am Ausgang. Alles Wissenswerte zum Fliegen in Myanmar liest Du in Kürze im passenden Reiseguide.  

Übernachten in Ngapali Beach

Wie erwähnt verteilen sich jede Menge Hotels entlang der 7 Kilometer langen Strandabschnitte zwischen Thandwe im Norden und dem Fischdörfchen Gyeik Taw im Süden. Während im nördlichen Teil nahe des Flughafens eher Luxushotels stehen, liegen im südlichen Abschnitt die etwas günstigeren Resorts. Jedoch sind die Hotels in Ngapali Beach insgesamt um einiges teurer als der Rest von Myanmar. Eine Übernachtung zur Hauptsaison kostet dann schon mal um die 100 Euro und mehr. Günstige Alternativen finden sich auf der vom Meer abgewandten Straßenseite in Form von weniger luxuriösen, aber durchaus charmanten Guesthouses. Wenn Du dich für ein Guesthouse entscheiden solltest, hast Du trotzdem keinerlei Probleme an den Strand zu kommen. Zwar gibt es an vielen Hotels die hauseigenen Liegen und Schirme, doch sind die Strandabschnitte weder zugemauert noch anderweitig abgeschirmt, sodass Du fast überall ungehindert an den Strand kommst. 

Da wir selbst viel zu spät gebucht haben, war unser Bungalow am Meer im Thande Beach Hotel Komplex leider nur für drei Nächte verfügbar. Die vierte Nacht haben wir dann aber nicht weniger stilvoll auf der anderen Seite der Straße in der Lakeview Lodge verbracht. Auch, wenn unser Bungalow natürlich himmlisch war und wir beim rausgehen quasi direkt auf den Strand gefallen sind, steht die Lakeview Lodge dem Bungalow in keinster Weise nach! Ganz im Gegenteil: Die stilvoll gestaltete Anlage der Lodge inklusive Pool und eigener Terrasse ist so traumhaft, dass wir den Nachmittag gleich gar nicht mehr am Strand, sondern in unserer neuen Unterkunft verbracht haben. Besonders morgens und zum Sonnenuntergang hat man von der großzügigen Terrasse des Frühstücksraums aus einen unsagbar tollen Blick über den See, der sich hier hinter den Hügeln verbirgt. 

Betrieben wird die Lodge von einem deutschen Ehepaar, die sich nun, nach mehr als 20 Jahren Myanmar-Reisen, den Traum eines eigenen Hotels erfüllt haben. Mit etwas mehr Zeit ist es sogar möglich gemeinsam mit ihnen einen Bootsausflug zu ihrem Privatstrand zu unternehmen. Doch selbst, wenn all das nicht wäre, hätte die Lakeview Lodge einen ganz entscheidenden Vorteil gegenüber jeder anderen Unterkunft – vorausgesetzt, man ist schon eine Weile in Myanmar unterwegs: Es gibt zum Frühstück deutsches Brot und Käse! Glaub mir, diese Euphorie um das Brot wirst Du definitiv nachvollziehen können, wenn Du schon einmal eine Weile in Südostasien unterwegs warst. Nach zwei Wochen wabbeligem Toast mit zuckersüßem Fruchtglibberaufstrich war es eine unglaubliche Wohltat, endlich ein gutes Frühstück zu genießen! 😀 

Unternehmungen in Ngapali Beach

Wenn Du in Ngapali unterwegs sein möchtest, ist es am einfachsten, wenn Du einen Roller mietest. Die meisten Hotels haben eigene Fahrzeuge und der Verkehr ist so entspannt, dass es überhaupt kein Problem ist, auf diese Weise die Gegend zu erkunden. Alternativ stehen an vielen Unterkünften aber auch Fahrräder zur Verfügung. Wenn dein Ziel am Strand liegt, lohnt sich aber auch ein Spaziergang. Vergiss am Abend jedoch nicht, eine Taschenlampe für den Rückweg einzupacken. Im Zweifelsfall findest Du aber an den Hotels auch immer jemanden, der Dir ein Tuktuk oder ein Taxi für den Heimweg bestellt 😉

(Sonnen)baden am Strand

Ein Tag am Strand ist wohl das naheliegendste, was man in Ngapali Beach tun kann. Weiße saubere Strände, Palmen und frische Kokosnüsse – in Ngapali erwartet Dich ein echtes Strand- und Badeparadies. Der Strand zwischen Thande und Gyeik Taw unterteilt sich in zwei Abschnitte: Einen kürzeren im Norden und einen längeren im Süden. Im Süden sind die meisten Hotels, während im nördlichen Abschnitt nur einige ausgewählte Luxushotels liegen.

 

Wenn man bei Ebbe am Strand entlangläuft, kann man überall kleine “Sonnen” aus Sandkügelchen sehen. Diese Kügelchen entspringen den Scheren der kleinen grauen Krabben, die im Sand auf Nahrungssuche gehen. Dabei durchsuchen die die Sandzwischenräume nach Kleinstlebewesen. Wenn sie den Sand “leer geputzt” haben, formen sie ihn zu Kügelchen und werfen ihn rundherum um ihre Löcher.

Obwohl unser Strandabschnitt am Thande Beach Hotel mit seinem feinen Sand, den Palmen und den kleinen runden Felsen absolut perfekt war, waren wir natürlich trotzdem neugierig und haben uns bei unseren Roller-Touren auch andere Strandabschnitte abgesehen. Obwohl der nördliche Abschnitt auch wirklich wunderschön ist und vielleicht sogar noch ein bisschen hübscher als der an unserem Hotel, haben wir uns dort doch sehr an einigen Mauern um verschiedene Hotels gestört. Ganz im Süden wiederum, je näher man in Richtung Gyeik Taw kommt, ist der Strand eher schmutzig, da hier keine Hotels mehr liegen, die sich um die Reinigung kümmern. Bei aller Neugier haben wir also ganz schnell festgestellt, dass uns der obere Abschnitt des südlichen Strands am allerbesten gefällt – schon allein, da wir dort auch den Luxus der hoteleigenen Sonnenschirme genießen konnten. 😉 

Den Sonnenuntergang in einer Beach Bar genießen

Und klar, wenn man schon an einem Ort wie Ngapali Beach ist, an dem das Meer genau im Westen liegt, ist das allabendliche Sonnenuntergangsspektakel natürlich obligatorisch! Im nördlichen Strandabschnitt, aber auch im Süden, gibt es jede Menge Sunset Bars direkt am Strand, an denen wir jeden Abend unsere Sundowner-Routine vollzogen haben, bevor wir uns den Tag mit richtig leckerem, fangfrischem Fisch und Currys beendeten. Unser absoluter Favorit war die Original Sunset View Beach Bar gleich neben unserem Hotel. Doch glaubt mir, für dieses Auberginencurry und den gegrillten Fisch wäre ich auch den ganzen Strand hoch- und runtergelaufen! 

Ein Besuch des Hafens von Gyeik Taw

Wenn Du dann doch nicht den ganzen Tag am Strand liegen kannst und Dich die Entdecker-Laune packt, lohnt sich ein kleiner Ausflug mit dem Roller zum Hafen von Gyeik Taw. Der Ort liegt im Süden von Ngapali Beach und präsentiert sich im Gegensatz zur schnieken Hotelmeile als rustikales und typisch burmesisches Fischerdorf: Einfache Hütten unter Palmen, zwischen denen schmale Wege verlaufen, spielende Kinder, streunende Hunde… Das wirklich spannende an dem kleinen Ort ist jedoch der Hafen. Hier legen früh zeitig die Fischerboote an und der Fang wird abgeladen. Eine kleine Art wird danach auf riesigen Bambusmatten zum Trocknen ausgelegt. Entsprechend ist natürlich auch der Geruch. Nichtsdestotrotz ist das ganze Prozedere um die Fische so spannend anzusehen, dass man zumindest für ein paar Minuten die üblen Düfte ignorieren kann.

Mit mehr Zeit und Laune kannst Du den Ausflug nach Gyeik Taw noch um einen Abstecher nach Lontha und zur Stupa oberhalb der Bucht erweitern. Der Weg nach oben ist zwar etwas beschwerlich, da die Straße zu steil ist, um sie mit dem Roller hinaufzufahren, doch der Aufstieg über die Stufen lohnt sich! Von oben hast Du einen atemberaubenden Blick über die Bucht! Den Roller kannst Du einfach unten an der Treppe oder bei einem Dorfbewohner stehen lassen. 

Guter Kaffee & feinstes Bananenbrot im Ngapali Coffee House

Auf dem Weg von und nach Gyeik Taw lohnt sich übrigens auch ein Abstecher zum Ngapali Coffee House. Das hübsche Café liegt auf der Strandseite der Straße am Pleasant View Resort und serviert richtig guten Kaffee und saftiges Bananenbrot. Im Gebäude befindet sich außerdem ein kleiner Shop, in dem regionale Fair-Trade Souvenirs verkauft werden. 

Ein Boots- und Schnorchelausflug nach Pearl Island

Wie ganz oft in südostasiatischen Ferienorten ist es auch in Ngapali möglich, kleinere Boots- und Schnorchelausflüge zu unternehmen. Charmanterweise finden diese nicht in Gruppen statt, sondern man chartert für etwa 35 Dollar ein eigenes Boot samt Fahrer und Schnorchelausrüstung. Die Hotels und Guesthouses unterstützen gern bei der Buchung. Am besten ist es, möglichst früh zwischen sieben und acht Uhr zu starten, wenn das Wasser noch ganz klar ist. Achte bei deiner Buchung aber unbedingt auch auf die aktuellen Temperaturen… im Januar, als wir in Myanmar waren, war es früh doch noch empfindlich kalt, sodass ich am Morgen noch nicht hätte ins Wasser springen wollen. 

Etwas später war es jedoch warm genug, sodass wir an mehreren Stellen ins Wasser springen konnten. Zwar gibt es keine spektakulären Korallen, dafür sind die bunten Fische umso hübscher anzusehen. Ein kurzer Landgang an Pearl Island hat den Ausflug perfekt gemacht. Am liebsten hätte ich gleich noch eine zweite Tour mit den Besitzern der Lake View Lodge auf deren Boot zu deren Privatstrand unternommen, allerdings war der Wellengang an den Tagen, die wir in Ngapali verbracht haben, so stark, dass wir sogar unsere ursprüngliche Tour etwas verkürzen mussten. Einige andere Urlauber, die an diesem Tag länger unterwegs waren, kamen sogar seekrank von ihren Touren zurück. Ein Blick aufs Wetter kann also auch im Paradies nicht schaden 😉 



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