Kommt man in Schottland mit anderen Reisenden ins Gespräch ist immer sofort die Rede von der Isle of Skye, der NC500, den Hebriden oder Fort William - doch niemand wird dir vom Cairngorms Nationalpark erzählen, auch dann nicht, wenn ihr Weg sie geradewegs auf der A9 durch ihn hindurch nach Inverness führt. Vielleicht kann man es sogar einen Segen nennen, dass bisher noch so viele Menschen an diesem Naturparadies vorbei fahren und doch frage ich mich, weshalb das so ist: Keine Landschaft die ich auf meiner 10-wöchigen Reise durch Schottland gesehen habe ist so vielfältig und von so atemberaubender Schönheit wie die des Cairngorms Nationalpark.

Hier gibt es nicht nur die umbarmherzigen, wenngleich auch majestätischen Highland-Berge mit ihren wilden Flussläufen, sondern in ihren Tälern auch üppiges, leuchtendes Grün, verwunschene Pinienwälder, riesige Blaubeerteppiche und Hänge voll pink blühender Heide und sogar Badeseen mit weißen Stränden. Noch dazu ist dazu ist die Infrastruktur eine deutlich angenehme als an manch anderen Orten an denen ich war: Parzellenfreie Naturcampingplätze, Kanuverleih, liebevoll gestaltete Cafés und das ein oder andere charmante Guest House... Es könnte leichter kaum sein, im Cairngorms Nationalpark eine tolle Zeit zu haben.

In diesem Beitrag findest du eine Liste meiner 10 liebsten Orte, Wanderungen und Aktivitäten im Cairngorms Nationalpark, Übernachtungs-Tipp, die besten Cafés und meine beiden persönlichen Buch-Empfehlungen.

Orientierung: Wo ist was im Cairngorms Nationalpark

Der Cairngorms Nationalpark ist der größte Nationalpark des Vereinigten Königreichs. Entsprechend viel gibt es zu entdecken! Die Zentren, von denen du aus die hier vorgestellten Wanderwege und Ausflugsziele am besten erreichst sind Aviemore im Westen des Nationalparks und Braemar in der Mitte des Nationalparks. Zum Glück gibt es eine Straße, die quasi einmal im "Kreis" durch den Nationalpark verläuft, sodass sich eine richtige Rundreise planen lässt.

Auch der Weg selbst ist mitunter sehr aufregend! Für die A93 von Birnam nach Braemar solltest du unbedingt ausreichend Zeit einplanen, weil du vermutlich im Abstand weniger Kilometer anhalten willst, um die irren Berglandschaften zu fotografieren! Im Bereich um Grantown-o-Spey, der berühmten Speyside-Region sind es dann eher die Whisky-Destillerien und Shops, an denen es sich lohnt, anzuhalten. Die meisten Ausflugsziele und Wanderrouten aber liegen rund um Aviemore und Glenmore. Solltest du also nur wenig Zeit haben und noch andere Regionen in Schottland besuchen wollen, die eher im Westen und Norden liegen, ist es am sinnvollsten dich auf diesen Bereich des Cairngorms Nationalparks zu beschränken. Wobei ich noch einmal betonen möchte, wie wundervoll die Landschaft des River Dee ist und dass ich definitiv empfehlen würde, die Reise so zu planen, dass genügend Zeit für den Weg nach Braemar bleibt.

Die 10 schönsten Wanderungen, Ausflugsziele und Aktivitäten im Cairngorms Nationalpark

Lochan Uaine: Der vielleicht schönste See im Cairngorms Nationalpark

Länge: 9,1 km | Höhenmeter: 500 +/- | Ausgangspunkt: Parkplatz am Glenmore Forest Park Visitor Center | Tour bei komoot

Die Wanderung zu Lochan Uaine war - abgesehen vom West Highland Way - eine meiner ersten Wanderungen in Schottland und sollte bis zum Schluss meine liebste bleiben - zum Beispiel wegen all der knorrigen, alten Pinien am Wegesrand, der Wollgrasteppiche, die im Wind hin und herzappelten, Lochan Uaine selbst, das mich in einem glücklichen sonnigen Moment mit türkis leuchtendem Wasser empfing, oder aber wegen der grandiosen Ausblicke vom Gipfel des Meall á Bhuachaille.

Natürlich ist es möglich, vom Glenmore Forest Parkplatz auch "nur" zu Lochan Uaine zu laufen, doch dann würde man eine der schönsten Gipfeltouren verpassen, die der Cairngorms Nationalpark zu bieten hat. Der Weg vom See hinauf ist zwar steil, technisch aber nicht weiter anspruchsvoll. In jedem Fall solltest du die Tour jedoch in der vorgeschlagenen Richtung laufen, um den steileren Weg bergan zu gehen und lieber etwas entspannter abzusteigen - auch weil dich so auf dem Weg bergab die ganze Zeit der grandiose Blick auf Loch Morlich begleitet.

Achtung: Vom Glenmore Forest Parkplatz gibt es mehrere Wege zu Lochan Uaine. Ich bin nicht dem ausgeschilderten breiten Hauptweg gefolgt, sondern einem sehr viel schöneren Pfad durch den Pinienwald. Mein komoot-Link bringt dich geradewegs dorthin.

Hoch hinaus: Zum Gipfel des Cairn Gorm

Länge: 11,4 km | Höhenmeter: 740 +/- | Erfahrung im weglosen Gelände notwendig | Ausgangspunkt: Parkplatz an der Cairngorm Mountain Railway | Tour bei komoot

Die Cairngorms sind nicht nur der namensgebende Gebirgszug im Nationalpark - auch einer der Berge selbst trägt den Namen, in diesem Fall aber in anderer Schreibweise. Hier haben auch Menschen, die nicht wandern wollen oder können dank einer Standseilbahn die Gelegenheit, den Cairngorms Nationalpark von oben zu bestaunen.

Alternativ gibt es aber auch eine aufregende Wanderroute: Auf dieser erklimmt man nicht nur den Gipfel des Cairn Gorm selbst, sondern auch den banachbarten Cairn Lochan. Während Auf- und Abstieg über einen schmalen, aber gut sichtbaren, ausgetretenen Pfad verlaufen, wird es auf dem Kamm umso spannender: Hier lässt man den Pfad hinter sich und bewegt sich stattdessen immer entlang der Abbruchkante (natürlich mit sicherem Abstand) durch wegloses Gelände, hauptsächlich bestehend aus Felsen und Wiese.

Ich selbst habe die Tour leider bei keinem meiner drei Versuche beenden können - jedes Mal hat mich ein anderes Unwetter erwischt, in dem ich nicht allein auf dem Berg stehen wollte. Aber zumindest einen spektakulären Sonnenaufgang habe ich von halber Höhe gesehen - zu sehen auf dem Titelbild des Artikels. Ich hoffe jedenfalls, dass ich diesen Absatz hier schon bald um weitere Bilder und meine eigenen Erfahrungen von der Wanderung ergänzen kann. Solltest du in der Zwischenzeit diese Tour gehen, freue ich mich sehr über einen kleinen Bericht in einem Kommentar.

Kleine Rundwanderung durch den Rothiemurchus Forest

Länge: 7,4 km | Höhenmeter: 60 +/- | Zeit mit Fotos und Pausen: ca. 3 Stunden | Ausgangspunkt: Parktaschen am Rothiemurchus Caravan Park | Tour bei komoot

Fährst du von Aviemore in Richtung Glenmore, wirst du auf den Schildern immer wieder von Rothiemurchus lesen: Rothiemurchus Forest, Rothiemurchus Farm Shop, Rothiemurchus Caravan Park, ... Bei Rothiemurchus handelt es sich um ein riesiges privates Anwesen, das sich tatsächlich seit 1540 im Besitz der Familie Grant befindet. Um die Scottish-Noble-Vibes noch zu verstärken: Heute wird Rothiemuchus von Johnnie Grant, 13. Earl of Dysart und 17. Laird of Rothiemurchus verwaltet. Und so feudal wie das klingt, so prächtig ist auch die Natur.

Auf hellen hübsch angelegten Pfaden wandelt man hier rund um Coylumbridge durch den magischen Rothiemurchus-Wald. Zwischen all dem frischen Grün schauen auch immer wieder kahle silbrig-graue Bäume hervor, so knorrig und verdreht, dass sie aus der Ferne eher an Hexenhände erinnern. Am Scheitelpunkt der Rundwanderung erreicht man außerdem die Ufer des kleinen Lochan Deo - ein wunderbarer Platz, um morgens zum Sonnenuntergang oder abends in der Dämmerung allerlei Wildtiere zu beobachten.

Die wilden Wasser des Linn of Dee

Länge: 5,7 km | Höhenmeter: 50 +/- | Ausgangspunkt: Parkplatz Linn of Dee | Tour bei komoot

Linn of Dee ist der Ort, an dem ich mich Hals über Kopf in den Cairngorms Nationalpark verliebt habe - trotz des strömenden Regens, in dem wir ankamen und des sehr unglücklich gelaufenen Tages, den wir bis dahin hatten: Ein platter Reifen, ein tolles Café, in das ich nicht mit Timber hinein durfte, die unerfüllte Hoffnung auf eine Dusche und noch mehr Regen - und doch war ich von einer auf die andere Sekunde erfüllt von Glück, als wir die wilden Wasserlandschaften des Linn of Dee erreichten.

Meine liebe Freundin Finja, die mich an dieser Stelle noch begleitet hat, hat sich jedenfalls köstlich amüsiert, dass ich - nachdem wir auf dem West Highland Way waren - nun ausgerechnet in einer Landschaft am glücklichsten bin, die so gar nicht typisch schottisch wirkt, sondern viel mehr an ihr Zuhause in Schweden erinnert. Und wirklich: Am Linn of Dee rücken die kahlen Highland-Berge in den Hintergrund, stattdessen wandelt man hier zwischen Blaubeersträuchern, jede Menge üppigem Grün und kleinen Wasserläufen.

Nur der River Dee selbst ist über jeden Vergleich erhaben: Zu wild und aufbrausend stürzt er sich durch seine Schluchten, nur um im nächsten Moment wieder breit und sanft unter Pinien durch offene, helle Heidelandschaften zu mäandern. An seinem Verlauf unterhalb des Parkplatzes findest du übrigens auch viele tiefe Pools, in denen die Strömung schwach genug ist, um baden zu gehen.

Loch an Eilean: Das Postkartenmotiv des Cairngorms Nationalpark

Länge: 7,3 km | Höhenmeter: 20 +/- | Ausgangspunkt: Parkplatz am Loch an Eilean | Tour bei komoot

Nicht umsonst ist Loch Eilean mit seiner Insel samt Burgruine das Postkartenmotiv des Cairngorm Nationalparks, das du überall wieder erkennen wirst - zum Beispiel auch auf den Flaschen von Kinraras Flagship-Gin (nächster Absatz). Die Burg wurde wohl im 14. Jahrhundert gebaut, heute sind nur noch ein paar Mauerreste übrig. Ganz nebenbei ist Insel aber auch einer der besten Spots in Schottland, um Fischadler zu beobachten. Ihretwegen wurde die Insel unter Schutz gestellt und darf nicht betreten werden.

Die beste Möglichkeit, den See zu entdecken bietet sich früh zum Sonnenaufgang, denn spätestens ab 10 Uhr rücken die Reisebusse an. Morgens aber hat man den See abgesehen von ein paar joggenden Locals ganz für sich allein... Achte am südlichen Ende auch unbedingt auf den Abzweig zu Loch Gamhna. Hier wird der Pfad so schmal, dass nicht einmal Timber noch neben mir Platz hatte und führt dich geradewegs in die nächste schönste Wald- und Wasserlandschaft.

Gin-Tasting in der Kinrara Destillery

Kinrara gibt es zwar erst seit 2017, doch seitdem hat die Destillerie mit ihren Gins schon mehrfach internationale Awards wie den abgeräumt. Noch wird aber in winzigen Kupferkesseln im ehemaligen Schafstall des Hofs destilliert: 11 Sorten Gin entstehen hier - der Kinrara Highland Dry Gin, der frische, zitronige Flagship Gin und Bestseller der Destillerie und 10 weitere Sorten, jeweils von einem anderen Kraut oder Gewürz dominiert. Am besten lernt man die Gins aber bei einem Tasting kennen. Zwar kann man die Produktion dabei selbst nicht sehen - sie ist für die Öffentlichkeit leider nicht zugänglich - dafür erfährt man viel über die enge Verbindung von Kinrara zu den Cairngorm Mountains und den verschiedenen Zutaten - einige davon sogar handgepflückt aus der unmittelbaren Umgebung.

Wild Swimming an den Pattack Falls

Man könnte die Szenerie gespenstig nennen - zumindest an einem wolkenverhangenen Tag, wenn das Wasser der Pattack Falls sich mit monotonem Dröhnen tiefschwarz aus der Schlucht heraus in den dunklen Wald ergießt. Doch kaum ein Ort könnte sich besser für ein Skinny Dip eignen als das tiefe Wasserbecken, das hier an den Füßen des Wasserfalls entsteht. Je nach Wasserstand gibt es sogar eine Art kleinen Strand, an dem man das Handtuch ausbreiten und die Füße im Wasser baumeln lassen kann.

Auch wenn du nicht schwimmen gehen willst, solltest du trotzdem genügend Zeit für die 5km lange ausgeschilderte Rundwanderung zu den Überbleibseln des verlassenen Dorfs Druim an Aird einplanen. Da der Weg so ungebändigt ist wie die Natur, die ihn umgibt, sind ordentliche Schuhe trotz der Kürze und wenigen Höhenmeter ein Muss, um nicht auf den nassen Wurzeln auszurutschen.

Die zauberhafte Wasserlandschaft der Uath Lochans

Es war ein seltener und glücklicher Moment, in dem ich die Uath Lochans an einem zeitigen Morgen erreichte: Kein Lüftchen kräuselte die Wasseroberfläche - ein denkbar ungewöhnliches Wetter in den sonst so windigen und wilden Cairngorm Mountains. Stattdessen lagen die drei Seen so glatt vor mir, dass sich die Bäume in solcher Klarheit spiegelten, dass es aussah, als würde die Welt Kopf stehen.

Aufgrund eines Sturms und vieler entwurzelter Bäume ist es zwar im Moment (und für eine ganze Weile) nicht mehr möglich, den beliebten Rundweg zu gehen, doch zum Glück ist der Wald an den Ufern unbeschadet davon gekommen, sodass sich die drei Seen immer noch sicher über schmale Pfade erreichen lassen.

Falls of Bruar 

Ein bisschen musste ich ja schon über mich lachen, dass ich die Falls of Bruar auf meine Bucketlist gesetzt habe, ohne auch nur zu ahnen, dass sie sich genau hinter einem der größten schottischen Outlet-Stores befinden: Dem House of Bruar. Ich habe jedenfalls nicht schlecht geschaut, als ich morgens mit müden Augen einen kleinen Wanderparkplatz erwartet habe, mich aber auf einmal auf einem riesigen Shopping-Gelände wiederfand.

Doch ich hatte Glück: Ich kam genau zur rechten Zeit, kurz vor Öffnung, um noch in aller Stille den hübschen Waldweg zu den Bruar-Wasserfällen zu spazieren. Ganz wie ich es inzwischen von Schottland gewohnt war, brauchte es auch hier kaum mehr als 20 Minuten, um sich in einer verwunschenen Bilderbuchlandschaft wiederzufinden. In diesem Fall eine Reihe von spektakulär schönen Wasserfällen, einer davon sogar malerisch überspannt von einer alten, steinernen Bogenbrücke.

und das House of Bruar

Wieder zurück am Auto öffneten gerade die Tore des House of Bruar und eine Flut an Autos ergoss sich auf den Parkplatz. Doch selbst ich als Shopping-Muffel wurde angezogen von der riesigen Food Hall voller Spezialitäten und - nach Tagen der Tütennahrung - dem Anblick riesiger Theken voller Naschereien und dem Duft frisch gebackener Donuts. Doch all das ist eigentlich nur das Side-Programm: Eigentlich handelt es sich beim House of Bruar um eine bekannte schottische Bekleidungsmarke, die hier in riesigen gläsernen Hallen ihre Bühne bekommt. Solltest du solchen Orten also weniger abgeneigt sein als ich, kann ich mir vorstellen, dass das House of Bruar wirklich einen Ausflug oder zumindest einen kurzen Kaffee-Stop wert ist!

Die besten Cafés im Cairngorms Nationalpark

Cabin Coffee an der Dalraddy Campsite

Bei Cabin Coffee handelt es sich zwar um kaum mehr als einen kleinen Wagen, jedoch werden hier der vielleicht beste Kaffee (habe ich mir sagen lassen) und die beste heiße Schokolade (kann ich bestätigen) im Cairngorms Nationalpark über den Tresen gereicht. An den Wagen nebenan gibt es außerdem diverses Streetfood und an manchen Tagen auch wood fired Pizza. Letztere habe ich nicht probiert, doch die beiden Pärchen, die es sich mit mir an den Tischen in der kaminbeheizten Jurte gemütlich gemacht haben, sahen ziemlich glücklich aus.

Rothiemurchus Farm Shop & The Barn

Wie ich schon sagte: Man kommt im Cairngorms Nationalpark einfach nicht an Rothiemurchus vorbei. 😉 Einige Kilometer vor Glenmore befindet sich das Visitor Center samt Farm Shop, einem liebevoll gestalteten Souvenirladen und das Mittags-Restaurant "The Barn". Auch wenn ich zwar der Meinung bin, dass es in "The Barn" - zumindest in den Innenräumen - unangenehm laut und wuselig ist, so ist es doch ein hervorragender Ort, für ein richtig gutes, frisch gekochtes Mittagessen. Jeden Tag gibt es zwei warme Gerichte, daneben diverse Sandwiches und Scones. Ich war so frei und habe mein Mittagessen außerdem um ein Stück karamellisierten Käse aus dem Farm-Shop ergänzt.

Old Post Gallery Café, Kincraig

Das Old Post Gallery Café ist ein echter Geheimtipp! Ein gutes Stück außerhalb der touristischen Zentren Aviemore und Glenmore gelegen, kommen hauptsächlich Locals in das liebevoll gestaltete Café. Doch unter ihnen ist es so beliebt, dass es nicht selten passiert, dass man für einen Tisch schon mal ein paar Minuten anstehen muss. Zurecht: Hier gibt es nicht nur göttliche hausgemachte Kuchen gebacken und serviert von einem unglaublich netten Team, sondern auch regelmäßig wechselnde Ausstellungen lokaler KünstlerInnen. Und während man hier so sitzt und den heißen Tee schlürft ist es, als würde über allem eine Art kollektiver Frohsinn schweben, der dazu führt, dass sich die Gäste anlächeln und man sich gerne Platz füreinander an eigentlich belegten Tischen schafft.

Tarmachan Café, Ballater

So wie das Old Post Gallery Café schrill und bunt ist, ist das Tarmachan Café minimalistisch und ruhig - ein Ort, um ganz in Ruhe einen fantastischen Kaffee zu trinken und sich durch die Auslage an süßem und herzhaften Gebäck zu schlemmen. Mittags wird das Angebot außerdem ergänzt um Salate, Suppen und Sandwiches, so wie man sie von einem Hipster-Café wie dem Tarmachan erwartet.

Übernachten im Cairngorms Nationalpark

Camping im Cairngorms Nationalpark

Ich habe in Schottland während meiner 10-wöchigen Rundreise so manche Campsite zu Gesicht bekommen und doch habe ich nirgendwo so viele tolle Naturcampingplätze gefunden wie rund um Aviemore!

Dalraddy Campsite

Nur nicht von der Größe der Dalraddy Campsite abschrecken lassen! Die "Half and Half Pitches", also hübsch angelegte Schotterplätze samt eigener Wiese daneben, sind alle durch Bäume - man möchte es fast einen Wald nennen - voneinander getrennt, sodass du jede Menge Privatsphäre hast und aus deinem Camper/Zelt genau ins Grüne schaust statt auf das nächste Motorhome. Auf der Campsite leben sogar jede Menge wilde Kaninchen, die du, wenn du eine Weile still sitzt, überall zwischen den Bäumen hoppeln sehen kannst.

Rothiemurchus Campsite

Die Rothiemurchus Campsite habe ich leider erst am letzten Tag meiner Zeit im Cairngorms Nationalpark entdeckt, als ich im Rothiemurchus Forest spazieren war. Wie gern hätte ich dort ein bisschen Zeit verbracht! Die Plätze befinden sich wirklich mitten im Wald und wurden weder asphaltiert, noch mit Schotter aufgeschüttet. Stattdessen campt man auf dem weichen Waldboden im Schatten der hohen Nadelbäume und in angenehmen Abstand zu den NachbarInnen.

Glenmore Campsite

Die Glenmore Campsite ist unter meinen drei Empfehlungen vielleicht die konventionellste, begeistert aber mit einer großen saftig grünen, parzellenfreien Wiese umgeben von Bäumen, mitten im Glenmore Forest Park gelegen!

Besondere Hotels, B&Bs und Cottages im Cairngorms Nationalpark

Ehrlich gesagt, finde ich in Schottland das Preis-Leistungs-Verhältnis von Unterkünften im Allgemeinen schwierig - um es sanft auszudrücken. Um es klarer zu machen: Ich frage mich ernsthaft, wie es möglich ist, flächendeckend so viele abgewohnte, lieblos eingerichtete, oftmals angeschimmelte Unterkünfte für so viel Geld anzubieten und diese auch noch über Monate hinweg lückenlos zu vermieten. Natürlich gibt es unter ihnen auch einige Ausnahmen, auf die diese Beschreibung definitiv nicht zutrifft und trotzdem herrscht doch ein anderer Standard als in vielen anderen Ländern Europas.

Weil ich aber eine ganze Weile vor Ort war und viel mit Locals gesprochen habe (die übrigens meist meine Meinung teilen), habe ich einige wirklich tolle Empfehlungen bekommen, die ich gern an dich weitergeben möchte:

• The Roost
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  Alleinstehende Mini-Cabin mitten in der Natur mit Whirlpool, Kamin und einem bodentiefen Fenster genau vor dem Bett.

• Ravenscraig Guest House
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  Modern, aber gemütlich eingerichtetes Guesthouse mit dem ein oder anderen traditionellen Element, das einen nicht vergessen lässt, dass man immer noch in Schottland ist. Das vielgelobte Frühstück wird in einem hellen, kaminbeheizten Frühstücksraum serviert.

• Cairngorm Guest House
  Jetzt bei Booking.com checken!*
  Einfache, aber helle und saubere Zimmer in einem traditionellen schottischen Steinhaus. Highlight - neben dem Haus selbst - ist definitiv der Frühstückraum mit seinen Wandvertäfelungen und dem offenen Kamin.

• Ivy Cottage B&B
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  Liebevoll geführtes B&B mit einfachen, aber sehr gepflegten, hellen Zimmern. Ich habe gleich mehrere Personen getroffen, die das Frühstück gelobt haben!

Zwei besondere Buchempfehlungen für den Cairngorms Nationalpark

Charlotte McConaghy: Once there were Wolves

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Bei Charlotte McConaghys Roman handelt es sich um eine fiktive Erzählung von einem vielleicht gar nicht mal so fiktiven Rewilding-Projekt im Cairngorms Nationalpark. In drei verschiedenen Handlungssträngen erzählt sie von der Vergangenheit der Protagonistin, ihrem gegenwärtigen Leben als Außenseiterin in ihrem neuen Zuhause und von der Natur des Cairngorm Nationalparks - bis sich die dramatischen Ereignisse der Gegenwart überschlagen und sich die drei Geschichten nicht mehr voneinander trennen lassen. Ich weiß jedenfalls nicht, wann ich das letzte Mal so viel über einem Buch geweint habe - sei es vor Trauer, Entsetzen, Schmerz oder bloßer Freude. “And when you open your heart to rewilding a landscape, the truth is, you’re opening your heart to rewilding yourself.”

Ganz besonders interessant wird das Buch aber vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen, tatsächlich wieder Luchse, Wölfe oder vielleicht sogar Bären in Schottland anzusiedeln, um die Wälder zu rekultivieren, bevor auch noch die letzten 3% absterben.

Nan Shepherd: The Living Mountain

englische Ausgabe bei amazon bestellen* | deutsche Ausgabe bei amazon bestellen*

Zu einer Zeit, in der Berg-Literatur ausschließlich männlich dominiert war und es beim Wandern nur darum ging, bestimmte Ziele oder Gipfel zu erreichen, hat Nan Shepard - vielleicht sogar unwissentlich - den Blick auf das Bergsteigen in Schottland mit "The Living Mountain" revolutioniert. “To aim for the highest point is not the only way to climb a mountain.”

In unvergleichlicher Weise schildert sie, was sie in den Cairngorms auf ihren vielen Wanderungen sieht und erlebt - immer auf der Suche nach den verborgenen Geheimnissen der Natur und dem inneren Wesen der Berge, Flüsse, Bäume und Seen, die sie umgeben. "Yet often the mountain gives itself most completely when I have no destination, when I reach nowhere in particular, but have gone out merely to be with the mountain as one visits a friend with no intention but to be with him.”

Tipp: Wenn dein Englisch nicht gerade auf einem Advanced Level ist, empfehle ich dir aufgrund der doch sehr poetischen Sprache die deutsche Übersetzung von Judith Zander. Ich habe nach dem dritten Kapitel aufgegeben und bilingual weitergelesen, weil ich sonst so viele tolle Passagen nicht in Gänze verstanden hätte.

Übrigens: Solche Literaturtipps habe ich auch für zahlreiche andere Länder und Reiseziele und aktualisiere sie regelmäßig. Du findest sie immer über die Startseite in der Kategorie "Reisetipps".

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