Das Soca Tal ist spätestens seit dem Alpe Adria Trail mein liebstes Fleckchen Erde – nicht zuletzt, da es mit seiner wilden Landschaft, dem türkisblauen Fluss und den hohen Bergen des Triglav Nationalparks die beste Grundlage für schönste Outdoor-Abenteuer bietet. Seitdem ich mich 2015 also Hals über Kopf in das Soca Tal verliebt habe, bin ich inzwischen gleich drei Mal mit meinen Liebsten zurückgekehrt, um ihnen mein kleines Paradies zu zeigen. Aus diesen Reisen entstand nun diese Liste mit meinen persönlichen Highlights – in der Hoffnung, dass ich Dich dazu inspirieren kann, selbst ins Soca Tal zu fahren und Dich bei deinen Planung zu unterstützen. In diesem Beitrag findest Du deshalb zusätzlich zu den Highlights auch die wichtigsten Informationen zur Anreise, Tipps für die Übernachtung und eine Liste meiner liebsten Campingplätze.

Anreise ins Soca Tal

Einer der vielen Gründe, warum ich das Soca Tal so sehr liebe, ist seine Lage im abgelegenen Norden Sloweniens. Einerseits ist das Tal schnell und easy über die Autobahnen nach Villach (Österreich) zu erreichen und liegt nur wenige Kilometer hinter der österreichischen Grenze. Andererseits bedeutet die Anfahrt ins Soca Tal, dass man sich ab Kransjka Gora über den steilen, schmalen Vrsic Pass schieben muss – eine Hürde, die meiner Erfahrung nach zumindest einen Großteil des Durchgangsverkehrs nach Kroatien und die Bohinj-Urlauber fern hält. Dabei sind Kranjska Gora und der Pass selbst schon zwei absolute Highlights der Reise! Wenn Du also genügend Zeit hast, empfehle ich Dir unbedingt 1-2 Extratage für Kranjska Gora. Mit diesem Zwischenstopp kannst Du außerdem deine Fahrt über den Pass timen und vielleicht sogar zum Sonnenuntergang von oben den atemberaubenden Ausblick ins Soca Tal genießen. Mehr zum Pass liest Du im Artikel über meinen letzten Roadtrip durch die Julischen Alpen.

Übernachten im Soca Tal

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Im Soca Tal gibt es unzählige Campingplätze und irgendwie macht Camping das Abenteuer ja auch erst perfekt. Die meisten liegen direkt am Lauf der Soca und sind um einiges wilder und viel schöner, als die typischen Autocamps, die man aus Kroatien & Italien kennt. Meist gibt es gar keine richtigen Parzellen – man sucht sich also einfach seinen Lieblingsplatz unter einem schattigen Bäumchen. Einige bieten auch die Option, möbelierte Großraumzelte mit Bett zu mieten.

Meine Camping-Empfehlungen fürs Soca Tal:

  • Kamp Vodenca in Bovec: sehr sauber, super freundliches Personal und eine extra Wiese mit Feuerstelle, wenn Du das Auto neben dem Zelt haben möchtest
  • Kamp Triglav in Trenta: wunderschön gelegen, direkt am Soca Trail und eine tolle Tageswanderung von der Soca-Quelle entfernt
  • Kamp Rut bei Kobarid: sehr sauber, zusätzlich zur Wiese einige terrassenartigen Plätze, die man ganz für sich allein hat, nur eine Stunde Wanderung von den Badestellen am Fluss Nadiza entfernt
  • Natura Eco Camp in Kanjska Gora: mein Favorit, sehr liebevoll und nachhaltig gestaltet mit Outdoorküche & Hängematten, leider inzwischen ein bisschen teuer

Natürlich gibt es in den Wassersportzentren wie Bovec auch klassische Hostels & Pensionen und entlang der Straßen hängen selbst in der Hauptsaison immer noch jede Menge Zimmer frei-Schilder. Sebastian von Off The Path empfiehlt beispielsweise den kleinen Bauernhof Pri Kafolu etwas außerhalb von Tolmin, dessen Besitzer laut ihm wohl sehr nette Gastgeber & hervorragende Köche sind.

Reisekosten im Soca Tal

Die Unterkünfte und auch das Essen & der Wein in den Gostilnas sind um einiges günstiger als in Deutschland. Ein Einkauf im Supermarkt und die Aktivitäten unterscheiden sich jedoch kaum zu den Preisen in Deutschland. Auch die Benzinpreise waren denen in Deutschland zuletzt ähnlich bis minimal günstiger. Aufgrund dieser Preisgefüge ist ein Urlaub in Slowenien also in jedem Fall erschwinglich – vor allem dann, wenn man sich die meiste Zeit selbst verpflegt.

Meine persönlichen Highlights im Soca Tal

Highlight 1: Abenteuerliche (Wassersport)aktivitäten an und auf der Soca

Da sich die Soca perfekt zum Kajakfahren und Raften eignet, haben sich die Ortschaften zu richtigen Wassersportzentren entwickelt. Besonders in Bovec reihen sich die Veranstalter in den Straßen und Du musst Dir nur noch den sympathischsten Laden aussuchen. In den benachbarten Canyons werden meist Zipline– und Canyoningtouren angeboten. Während meiner letzten Reisen habe ich inzwischen alle Sportarten ausprobiert und kann dir allerwärmstens die Agentur Soca Rafting in Bovec empfehlen. Die Touren waren immer absolut traumhaft, gut organisiert und natürlich habe ich mich auch zu jeder Zeit sicher und gut angeleitet gefühlt.

Highlight 2: Die Soca-Quelle

Als ich 2015 den Alpe Adria Trail gewandert bin, war wir leider viel zu kaputt, um auch nur einen Extrameter zu laufen und habe so nicht einmal die Soca-Quelle anschauen können. Bei meiner nächsten Reise konnte ich das zum Glück nachholen! Vom Vrsics Pass kommend, führt eine unscheinbare, aber gut ausgeschilderte Straße zu einem kleinen Gasthaus unterhalb der Quellen. Dort musst Du dein Auto jedoch abstellen und die letzten 30 Minuten zur Quelle zu Fuß kraxeln. Auch, wenn der Weg anfänglich wie ein Spaziergang scheint, solltest Du trotzdem unbedingt die Wanderschuhe anziehen… Die letzten Meter führen sehr abfällig und steil an einer Felswand entlang und sind streckenweise sogar mit Stahlseilen gesichert. Einmal angekommen hatte ich aber freien Blick auf die Quelle und konnte sogar ganz nah an den Wasserfall heran, der dort oben schon wie wild aus dem Berg sprudelt.

Highlight 3: Das Weltkriegsmuseum und der historische Lehrpfad in Kobarid

Länge: 7,4 km
Höhenmeter: 286 positiv, 273 negativ

Tour & GPS bei Outdooractive

Besonders an Regentagen (aber nicht nur dann) solltest Du mal einen Blick in dieses Museum werfen. Dieses befasst sich sehr anschaulich mit den Kämpfen zwischen Italien, Österreich-Ungarn, Slowenien und Deutschland um das Soca Gebiet während des ersten Weltkriegs. Es gibt unzählige Fotografien, übersetzte Tagebucheinträge und Modelle. Es ist beeindruckend, traurig und abscheulich zugleich, wie der Kriegsalltag vor allem im Winter in den hohen Bergen des heutigen Triglav-Nationalparks aussah.

Verglichen mit den vielen anderen Museen zur Kriegsgeschichte des Ersten Weltkriegs, die ich während meiner Schulzeit und auch später besucht habe, ist dieses neben dem Museum in Verdun das mit Abstand interessanteste. Im Anschluss lohnt sich außerdem ein Spaziergang über den historischen Lehrpfad rund um Kobarid. Auf 7 Kilometern führt er an verschiedenen Denkmälern des Ersten Weltkriegs vorbei, bringt Dich aber auch zur Napoleonbrücke, Slap Kozjak (Wasserfall) und das Käsereimuseum. Insgesamt solltest Du für diesen Ausflug 4-5 Stunden Zeit einplanen.

Highlight 4: Die Badestellen rund um Lepena

In Lepena, zwischen Trenta und Bovec, liegen die schönsten Badestellen an der Soca! In Lepena selbst staut sich der Fluss in einer engen Schlucht und ist an dieser Stelle tief genug, um von den Klippen in das türkisblaue Wasser zu springen. Vor allem in der Ferienzeit ist diese Stelle voller Leute und auch viele Einheimische treffen sich dort, um waghalsige Sprünge von den höchsten Stellen zu probieren.

 

Folgt man von Lepena aus dem Soca Trail in Richtung Trenta, kommt man aber auch immer wieder an kleinen versteckten Badebuchten vorbei, die man meist ganz für sich allein hat. Eine der hübschesten liegt nur wenige Meter hinter der Brücke, die hinter dem Campingplatz aus Lepena hinausführt. Unterhalb des Wegs liegt ein Fels im Wasser, auf dem noch immer ein alter Baum wächst und dessen Wurzeln tief ins Wasser reichen.

Tipp: Folgt man von der Hauptstraße zwischen Trenta und Bovec der Ausschilderung Lepena, kann man bequem das Auto auf einem großen Parkplatz vor den Campingplätzen parken. Noch besser erreicht man die Badestellen aber bei einer Wanderung auf dem Soca Trail von Trenta nach Bovec.

Highlight 5: Wandern auf dem Soca Trail

Länge: 28,4 km
Höhenmeter: 455 positiv, 959 negativ

Tour & GPS bei Outdooractive

Der Soska-Pot (pot: Pfad) folgt der Soca von Trenta entlang ihres Flusslaufs bis nach Bovec und war schon eines der Highlights bei unserer Wanderung des Alpe Adria Trails. Am Pfad stehen Tafeln mit Informationen zur Landschaft, Pflanzen und besonderen Ereignissen. Immer wieder quert man hohe hölzerne Hängebrücken, wandert über Wiesen und durch bemooste Zauberwälder und erreicht so viele versteckte Badebuchten. Der Soca Trail folgt dabei denselben Wegen wie der Alpe Adria Trail. Wenn Dir eine Etappe also nicht genug ist, kannst Du dem Alpe Adria Trail über Bovec hinaus auf 85 Kilometern entlang der Soca folgen. Für diese Wanderung benötigst Du je nach Kondition und Gepäck 5-6 Tage.

Tipp: Zwischen Kranjska Gora, Trenta, Bovec, Kobarid & Tolmin fahren täglich mehrfach Busse, sodass man früh auch bequem zum Ausgangspunkt fahren kann, um dann zurückzuwandern. Die aktuellen Fahrpläne gibt es in den jeweiligen Touristinformationen.

Highlight 6: Wasserfälle & Klammen

Im Soca-Tal gibt es unzählige Wasserfälle und auch einige schöne Klammen, die sich meist gut mit dem Auto erreichen lassen. Trotzdem – und zum Glück – liegen sie meist nicht direkt an einem Parkplatz, sodass man die letzten Meter erwandern muss. Länger, als eine halbe Stunde liegen die Wasserfälle aber meist nicht von den Ausgangspunkten entfernt und sind immer sehr gut ausgeschildert.

Die schönsten Wasserfälle, die ich im Soca Tal bisher besichtigt habe:

  • Slap Kozjak liegt bei Kobarid in einer natürlichen Schlucht mit Holzbrücken. Unterhalb des Wanderweges finden sich mehrere schöne Badestellen, die über teils steile Abstiege erreichbar sind.
  • Slap Boka ist ein riesiger Wasserfall zwischen Kobarid und Bovec und liegt ca. 20 Minuten Aufstieg hinter einer auffälligen Brücke. Im Gegensatz zu den anderen Wasserfällen ist dieser am eindrucksvollsten, wenn es zuvor geregnet hat.
  • Slap Virje liegt hinter Bovec leuchtet in allen erdenklichen Grün- und Blautönen. Das Becken auf der rechten Seite ist so tief, dass man unbedenklich von den herausragenden Steinen und der Holzplattform hineinspringen kann.
  • Die Tolminer Klammen befinden sich im gleichnamigen Naturpark. Der Eintritt ist nur innerhalb der Öffnungszeiten und gegen ein kleines Eintrittsgeld von zuletzt 4 Euro möglich. Für den Besuch solltest Du 2-3 Stunden Zeit einplanen.

 

Highlight 7: Das kleine Bergdorf Dreznica

Dreznica ist ein winziges Bergdorf oberhalb von Kobarid. Wir haben Dreznica an einem Regentag besucht und selbst im Regen hatte es nichts von seinem pittoresken Charme verloren. Einen langen Ausflug lohnt Dreznica nicht, aber die kleinen Häuser und Gassen sind sehr liebevoll gestaltet, in den Gärten wachsen Gemüse und Sonnenblumen wild durcheinander, an Holzbalken ranken Weinpflanzen und überhaupt sieht das Dorf ein bisschen verzaubert aus. Am höchsten Punkt steht eine große Kirche von der aus man einen tollen Blick auf die umliegenden Wiesen und Berge hat.

 

Highlight 8: Die Slowenische Küche & Weine

Ja, die slowenische Küche hat tatsächlich mehr zu bieten als Cevapcici! Das beste Essen bekommst Du in den traditionellen Gostilnas – den slowenischen Gasthäusern. Im Soca Tal solltest Du unbedingt eine Soca-Forelle vom Grill probieren! Richtig lecker sind auch Jota, eine würzige Bohnen-Sauerkraut-Suppe, Idria Zlikrofi, kleine gekochte Knödel gefüllt mit Kartoffeln, Zwiebeln und Speck & die vielen leckeren Kuchen & süßen Brote.

Es lohnt sich auch immer die Augen nach kleinen Hofläden offen zu halten: Dort gibt es oft Ziegenkäse und regionale Weine. Für ein Glas Wein zahlt man übrigens im Restaurant selten mehr als einen Euro…

Richtig gut gegessen habe ich im Soca Tal bisher in folgenden Restaurants:

  • Gostilna Sovdat in Bovec (die Terrasse im Hinterhof ist schöner als die Innenräume)
  • Pizzeria Soča Iljazi in Kobarid – hier spürt man die Nähe zu Italien! Die Pizza ist richtig lecker, nicht zu dick belegt und typisch italienisch mit dünnem Boden
  • Gostilna Metoja hinter Trenta – die Bohnensuppe (Jota) ist richtig gut und perfekt nach einer langen Wanderung

Noch mehr über Slowenien und den perfekten Sommer Roadtrip? Diese Beiträge helfen Dir bei der Planung:

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    1. Hey Christian, lieben Dank für den supernetten Kommentar! Freut mich ganz sehr, wenn der Slowenien auf eurer Bucketlist nach oben gerutscht hat. Wartet nicht zu lang… Auch Slowenien wird bestimmt nicht unbeliebter 😉 Liebst, Magda

  1. Danke für den schönen Artikel. Mein Freund und ich überlegen uns auch ob wir diesen Sommer im Soca tal Urlaub machen wollten, beziehungsweise eben einen kleinen Trip von Norden nach Süden am Fluss entlang. Alle Beschreibungen und Fotos die ich bis jetzt so gefunden habe sehen wunderschön und idyllisch aus. Auf der Landkarte allerdings läuft parallel zum Fluss ständig eine Straße. Wie ist es gibt es den Fluss auch ohne Straße beziehungsweise ist sie dann doch etwas weiter weg Und man kann ihr Einkommen? Ich finde die Vorstellung nicht so schön immer an einer Straße entlang zu wandern.?

    1. Hey Lena, freut mich ganz sehr, dass Dir der Beitrag gefällt! Mach dir wegen der Straße keine Sorgen. Die ist wirklich nicht breit und die meiste Zeit bemerkst Du sie gar nicht. Ich musste jetzt, da du das geschrieben hast, erstmal ganz genau überlegen, ob ich die Straße überhaupt je wahrgenommen habe. In den Ortschaften natürlich und hin und wieder bei Flussüberquerungen, aber selbst dann kannst Du die kaum mit unseren gut asphaltierten, breiten Schnellstraßen vergleichen. Ihr macht, wenn ihr nach Slowenien fahrt, also ganz bestimmt keinen Fehler! 😉 Viel Spaß und liebe Grüße, Magda

  2. Hallo
    Vielen Vielen Dank für die tollen Tipps und Empfehlungen

    Wir haben uns im letzten Sommer bei Ljubljana “erstverliebt” in dieses tolle Land.
    Zum Jahreswechsel waren wir dann bei Portoroz und Piran und die Liebe wächst 😉

    im September soll dann der erste längere Urlaub mit Wohnmobil durch dieses schöne Land starten.
    eine 16tägige Rundreise mit einem kleinen Abstecher nach Kroatien zum Freunde besuchen.

    Ich befürchte, die Zeit wird knapp. Auf unserer Liste stehen schon soooo viele Highlights.

    Triglav und Soca werden im Mittelpunkt stehen – es wird auch unser erster richtiger Wanderurlaub werden.

    noch ca 2 Monate zur Vorbereitung <3

    LG

    1. Hey Mel, freut mich sehr, dass Dir mein Artikel weitergeholfen hat! 🙂 Deine Pläne klingen wirklich toll und ein bisschen schmuzeln musste ich auch, weil ich nur wenige Tage vor Dir eine ganz ähnliche Route fahren werde. 😉 Ich wünsche Euch auf jeden Fall eine tolle Reise. Liebst, Magda

  3. Hast du Erfahrungen damit gemacht die Campingplätze nicht im Voraus zu buchen? Ich würde einfach gerne drauf losfahren und schauen wo es mich hintreibt. Fahre Anfang Juli nach Slowenien… 🙂

  4. War selbst in 2015 unterwegs entlang der Soca und kann deinen liebevollen Bericht nur bestätigen. Die beschriebenen Badestellen sind einfach nur toll wenn man kaltes Wasser nicht scheut.

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