Inzwischen war ich in so vielen Regionen in Deutschland unterwegs und trotzdem fahre ich zum Wandern noch immer am liebsten in die Sächsische Schweiz! Keine andere Region bietet selbst schon auf kurzen Wanderungen so viel Abenteuer wie die Sächsische Schweiz mit all ihren Leitern und Stiegen, versteckten Höhlen, Gratwegen, Klettersteigen und atemberaubenden Aussichten. Und nie werde ich mich sattsehen können an den knorrigen Kiefern, wie sie sich überall an die Felsen klammern und welchen wundervollen Farbkontrast das lilafarbene Heidekraut im Sommer zu den Steinen zaubert! 

Deshalb ist es auch nur logisch, dass mein erstes Buch, das 2022 im DuMont Verlag erschien, ein Wanderführer über die Sächsische Schweiz* ist! In diesem Artikel findest Du eine kleine Auswahl meiner allerliebsten Wanderungen (inkl. Link zur GPS Datei) - angefangen vom Klassiker, den Du auf keinen Fall verpassen darfst, bis zu zwei absoluten Geheimtipps!

Zu jeder Tour gibt es außerdem einen separaten Beitrag mit noch mehr Bildern, einer Beschreibung der Highlights, die Dir am Weg begegnen und weiterführenden Infos, wie Du die Ausgangspunkte am besten erreichst.

Wanderung #1 Der Klassiker

Durch die Schwedenlöcher zur Bastei

Ausgangspunkt: Rathen | Länge 5,4 km | Höhenmeter: 260 +/- | reine Gehzeit: 2.15 Std. | Tour bei Outdooractive | zum separaten Beitrag

Die Wanderung durch die Schwedenlöcher zur Bastei ist ein zeitloser Klassiker und quasi das “touristische Pflichtprogramm” beim ersten Besuch der Sächsischen Schweiz. Zusätzlich zu den beiden offensichtlichen Höhepunkten gesellen sich mit mit dem Amselsee, der Felsenburg Neurathen und dem ausgesprochen schönen Buchenwald, der die Bastei mit dem Kurort Rathen verbindet, drei weitere wundervolle Orte, die die Wanderung vom ersten bis zum letzten Meter zu einem echten Spektakel machen. 

Tipp: Die besten Aussichtspunkte an der Bastei befinden sich in Blickrichtung Osten, sodass Du hier den mit Abstand spektakulärsten Sonnenaufgang der Sächsischen Schweiz erleben kannst!

Wanderung #2 Der spannendste Klettersteig der Sächsischen Schweiz

Kletterspass an der Häntzschelstiege

Ausgangspunkt: Haltestelle Beuthenfall | Länge: 8,6 km | Dauer: 4,5 Std. | Höhenmeter: 520 + / 520 | Tour bei Outdooractive | zum separaten Beitrag

Zwar gibt es in der Sächsischen Schweiz nicht viele Klettersteige, dafür mit der Häntzschelstiege aber einen besonders spektakulären! Doch keine Sorge: Mit ihrem Schwierigkeitsgrad 3.5 / C eignet sie sich mit genügend Trittsicherheit und Schwindelfreiheit auch für Klettersteig-EinsteigerInnen und Familien! Außerdem gibt es nach etwa der Hälfte eine Möglichkeit, auszusteigen - was Du, wenn Du dich sicher fühlst, jedoch tunlichst vermeiden solltest, denn dort beginnt der größte Spaß! 

Hier nämlich schiebst Du dich durch einen schmalen Felsspalt direkt in den Kamin! Der Name kommt nicht von ungefähr: Umgeben von Dunkelheit kletterst Du wie ein Kaminfeger senkrecht bergauf, bis Dich der Schornstein an der Schlüsselstelle ausspuckt. An ihr gilt es, über einen tiefen Abgrund von einer Felswand zur gegenüberliegenden zu treten - eigentlich ein kleiner Schritt, der aber für jede Menge Adrenalin sorgt! 

Oben angekommen, gibt es mehrere Wege zurück zum Ausgangspunkt. Der vielleicht schönste führt Dich zunächst zur Idagrotte und weiter zu der berühmten Aussicht am Kleinen Winterberg. 

Wanderung #3 Geheimtipp für frostige Tage

Wandern im magischen Uttewalder Grund

Ausgangspunkt: Wehlen | Länge: 10,6 km | Höhenmeter: 340 +/- | reine Gehzeit: 3.30 Std. | Tour bei Outdooractive | zum separaten Beitrag

Es mag widersprüchlich erscheinen, sich ausgerechnet an frostigen Tagen an einen Ort zu begeben, der die Kälte so beharrlich in sich gefangen hält, als wolle er sie für immer vor der Sonne bewahren. Doch ist es gerade das tiefe schmale Tal des Uttewalder Grundes, in dem der Frost seine schönsten Bilder malt. Seinen Höhepunkt aber erreicht das Naturspektakel, wenn an den ersten warmen Tagen des Jahres Winter und Frühling ihren unerbittlichen Kampf austragen und sich durch die geographische Lage des Uttewalder Grunds die kostbaren Momente des jährlichen Wandels in selten so gesehenen Details offenbaren. 

Für eine zusätzliche Portion Microadventure ergänzt Du die Rundwanderung von Wehlen um einen Abstecher durch die Teufelsschlüchte zur Heringshöhle.

Wanderung #4 Der schönste Sonnenuntergang der Sächsischen Schweiz

Über den Gratweg zu den Schrammsteinen

Ausgangspunkt: Ostrauer Mühle | Länge: 12,4 km | Höhenmeter: 420 +/- | reine Gehzeit: 4.15 Std. | Tour bei Outdooractive | zum separaten Beitrag

Viele Wege führen zu den Schrammsteinen und ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen gibt, den ich noch nicht gelaufen bin. Trotzdem gibt es eine Wanderung, die mir ganz besonders gefällt - zum einen, da sie neben der Schrammstein-Aussicht die spektakuläre Aussicht an der Breiten Kluft einschließt, zum anderen, weil man auf ihr keinen Meter des aufregenden Gratwegs verpasst (das wäre der Fall, wenn man den populäreren Weg über Wildschütz- oder Jägersteig wählt). 

Mehr noch: Hält man sich an die Laufrichtung - von der Ostrauer Mühle zunächst über den Elbleitenweg bis zum Aufstieg an der Breiten Kluft - läuft man den Gratweg immerzu in Richtung Westen und damit am Abend geradewegs in Richtung Sonnenuntergang an den Schrammsteinen! Der anschließende Rückweg ist so kurz und unkompliziert, dass man zumindest im Sommer fast den gesamten Sonnenuntergang ansehen kann.

Wanderung #5 Ein Weihnachtswunder

Eine winterliche Wanderung vom Gohrisch zur Lichterhöhle am Papststein

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Galgenschänke | Länge: 6,5 km | Höhenmeter: 440 positiv, 440 negativ | Dauer: 2:30 ohne Pausen | Tour bei Outdooractive | zum separaten Beitrag

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… Tief im Fels des Kleinhennersdorfer Steins befindet sich ein Ort, der die Magie, die kindliche Vorfreude und all die Heimlichkeiten in sich birgt, die die Weihnachtszeit erfüllen. Am 11. Dezember 1924 entstand, als Kerzen und Grubenlampen die Dunkelheit erleuchten, das erste bekannte Foto der Lichterhöhle, als BergsteigerInnen in der Höhle ein Weihnachtsfest feierten und damit einen Weihnachtsbrauch begründeten, der bis heute besteht.

Noch immer werden an den Adventssonntagen in der Höhle unzählige Lichter entzündet. Doch wie es sich mit heimlichen Bräuchen so oft verhält, sollte man sich nicht auf sie verlassen. Am besten packt man genügend Teelichter ein, denn vielleicht ist man in diesem Jahr sogar selbst die Person, die das wundersame Adventsritual fortführt.

Da die Wanderung zur Lichterhöhle allein recht kurz ist, verbindet man sie am besten mit einem Abstecher auf den Gohrisch. Hände und Füße wärmt man anschließend beim Käsefondue-Abend am Kachelofen der Berghütte am Papststein.

Übernachten in der Sächsischen Schweiz

Das Umgebindehaus 1657 in Bad Schandau / Krippen

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Vor 350 Jahren, kurz nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurde am Berghang Bad Schandaus für einen Elbschiffer ein Umgebindehaus gebaut. Wie durch ein Wunder hat es die Jahrhunderte überdauert - bis es sein neuer Besitzer 2018 behutsam renovierte. Holzböden, Fenster, ausgewählte Möbel und sogar der alte Kachelofen blieben erhalten. Dank ihm steht uns heute damit ein urgemütliches Zuhause auf Zeit zur Verfügung - inklusive Sauna, großer Küche und Terrasse. 

Je nachdem, ob Du allein, zu zweit oder mit mehreren Personen unterwegs bist, kannst zwischen der kleinen Steinbrecher-Stube mit einem Schlafzimmer oder dem großen Elbschifferhaus mit vier Schlafzimmern wählen.

Da das Umgebindehaus sich nicht direkt in Bad Schandau, sondern im kleinen Ortsteil Krippen befindet, genießt Du herrliche Ruhe, ganz ohne den dichten Auto- und Reisebusverkehr. Trotzdem bist Du nicht ab vom Schuss: Krippen hat eine eigene S-Bahn Station und einen Fähranleger. Durch die etwas versteckte Lage im Tal habe ich nicht mal etwas von dem sonst deutlich an der Elbe hörbaren Güterzugverkehr mitbekommen.

Andere Übernachtungsmöglichkeiten, die mir auch sehr gut gefallen:

• Der Campingplatz des Aktivhof Porschdorf
• QUARTIER 5 in Gohrisch (auch eine tolle Adresse zum Essen!)*
• das Hotel Zur Mühle im Bio-Refugium Schmilka*
• das Ayuveda- und Wellnesshotel Bei.Gretel Hotel in Struppen*

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