LAAX, Baby! Ausflüge & Wandertouren für das ultimative Sommer-Erlebnis

Wenn ich mir meinen perfekten Urlaubsort am Berg wünschen könnte, dann gäbe es dort kristallklare Seen mitten im Wald, hoch gelegene Wanderwege und aussichtsreiche Klettersteige, wilde Flüsse, romantische Berghütten und natürlich richtig leckeres Essen. Als ich nach LAAX kam, hatte ich nur eine kleine Vorahnung, dass diese Region all meine Wünsche erfüllen sollte… doch ich hatte keine Ahnung, wie sehr sie meine Erwartung sogar übertreffen würde! 

In LAAX habe ich an vier Tagen den ultimativen Outdoor-Sommer erlebt - in Wanderschuhen, auf dem E-Bike, in Badesachen, auf dem Skateboard und beinah - hätte es nicht so sehr geregnet - auch in Klettersteigausrüstung. In diesem Beitrag stelle ich Dir zwei wirklich tolle Wanderungen vor, zeige Dir, wie Du mit dem E-Bike zu den schönsten Badeseen kommst und verrate Dir, mit welchen coolen Aktivitäten Du dir die Zeit bei schlechtem Wetter vertreiben kannst!

Mit dem E-Bike zu Crestasee & Caumasee

Länge: 16,5 km | Höhenmeter: 395 positiv, 395 negativ | Dauer: 2.30 Std. | Tour bei Outdooractive

Wenn Du vielleicht schon den einen oder anderen meiner Blogbeiträge kennst, wirst Du wissen, wie gern ich in Seen baden gehe - ganz egal zu welcher Jahreszeit. Du kannst dir also vielleicht ungefähr vorstellen, wie glücklich ich war, als ich in Laax gleich zwei kristallklare und blau funkelnde Seen gefunden habe: Caumasee und Crestasee - Naturjuwele inmitten schönster Wälder, wie ich sie so noch nirgendwo gesehen habe.

Von Laax aus lassen sich beide Seen bei einer entspannten E-Bike Tour erkunden. Auch, wenn die Tour insgesamt nur etwa zwei Stunden in Anspruch nimmt, ist sie doch perfekt, wenn man den übrigen Tag an den Seen verbringen möchte. Alternativ lässt sie sich mit 16 Kilometern Länge und insgesamt knapp 800 Höhenmetern aber auch easy wandern - nur, dass dann nicht mehr ganz so viel Zeit zum Schwimmen bleibt. 😉 Bevor man jedoch von Laax kommend den Crestasee erreicht, erwartet einen am Weg eine spektakuläre Aussicht in die Rheinschlucht vom Aussichtsturm Il Spir. Knapp 300 Meter schaut man von ihm in die Tiefe des “Little Swiss Canyon”, in dem sich der hellblau schimmernde Rhein durchs Tal schlängelt.

Graubündner "Pizokel" im Restaurant Crestasee

Angekommen am Crestasee, konnte ich es aber kaum noch erwarten ins Wasser zu kommen! Im Gegensatz zu vielen anderen Bergseen sind Crestasee und Caumasee extrem warm und hatten an den Tagen, an denen wir im Juli unterwegs waren, sogar 20° C Wassertemperatur! Alternativ kannst Du dir aber auch an beiden Seen SUPs oder Ruderboote ausleihen, mit denen Du das Wasser auch safe im Trocknen erleben kannst.

Nachdem ich am Abend und den kommenden Tagen auch den Caumasee besser kennenlernen konnte, musste ich dennoch feststellen, dass, mir der Crestasee doch ein bisschen besser gefällt. Im Gegensatz zum Caumasee ist der Crestasee deutlich weniger überlaufen und erwartet einen besonders am Abend mit einer sehr stimmungsvollen und fast schon mystischen Atmosphäre. Noch dazu ist der Eintritt am Crestasee mit 7 CHF (5 CHF mit Gästekarte) auch deutlich günstiger als am Caumasee. Außerhalb der Öffnungszeiten ist der Crestasee jedoch auch frei zugänglich. Ab Anfang September bis Anfang Juni ist auch der Eintritt an den Caumasee kostenfrei.

Nice to know: Wenn Du kein eigenes Bike dabei hast, kannst Du an den Talstationen in Flims und Laax bei LAAX Rental Mountainbikes, E-Bikes, Helme und Protektoren ausleihen. Achte aber auch auf die Angebote deines Hotels. Im Signinahotel Laax sind E-Bikes beispielsweise bereits inklusive. 

Die wohl schönste Wanderung in LAAX

Länge: 13,8 km | Höhenmeter: 300 positiv, 1060 negativ | Dauer: 4.30 Std. | Tour bei Outdooractive

Hinauf zu den Tschingelhörnern im UNESCO Weltnaturerbe Sardona

Hast Du dich eigentlich schon mal gefragt, wie eigentlich die Alpen entstanden sind? Jedes Mal, wenn ich inmitten der riesigen Felsmassive stehe, versuche ich mir vorzustellen, wie es hier vor Millionen von Jahren ausgesehen haben muss, als die Erde bebte, sich das Gestein aus dem Meer heraus unter gewaltigen Kräften fast 30 Kilometer in die Höhe faltete, sich wieder senkte, brach und schließlich die Berge zurückließ, die wir heute durchstreifen. Oder wie die Landschaft wohl ausgesehen haben muss, als sich vor 20.000 Jahren die Gletscher der letzten Eiszeit hier entlang schoben und die saftig grünen Wiesen unter ihrer bitterkalten Schwere begruben. Sicher lassen sich all diese Dinge in Büchern nachlesen, doch habe ich bisher noch nirgendwo eine so klare Vorstellung von der Entstehungsgeschichte der Alpen bekommen, wie hier in der Tektonikarena Sardona. 

Übrigens: Die Tektonikarena Sardona wurde 2008 zum UNESCO Welterbe ernannt.

Nachdem wir zunächst den Sessellift nach Foppa und von dort nach Naraus genommen hatten, wanderten wir von der Bergstation eine knappe Stunde entlang grüner Bergflanken samt Blümchen und grasender Kühe. Von einem Schritt zum nächsten, wich die Bergflanke jedoch einer weiten Ebene und eröffnete uns den spektakulären Blick auf den Segnesboden und die neun schroffen Gipfel der Tschingelhörner. Während hinter den Felsen ein riesiger Wasserfall tobt, ergießt er sich am Boden fast schon sanft in die Flachmoore der Ebene und verändert seine Wasserläufe so, dass sich jeden Tag gänzlich neue Muster ergeben. Folgt man dem Weg noch etwas weiter in den Segnesboden, kann man zudem das Martinsloch entdecken - ein 19 mal 22 Meter großes Loch mitten im Gestein der Tschingelhörner. Zweimal im Jahr fällt hier das Licht der Sonne direkt durch das Loch und scheint auf den Kirchturm von Elm - ein Naturspektakel, das natürlich auch viele Schaulustige und Fotografen anlockt. 

Ziel unserer Wanderung ist jedoch die wenige Minuten entfernte Segneshütte. Gleich dort befindet sich auch ein Pavillon, in dem eine kleine Ausstellung anhand der Tschingelhörner die Glarner Hauptüberschiebung erklärt, beantwortet, warum sich hier älteres Gestein über jüngerem befindet und tatsächlich sogar anhand von simulierten Bildern zeigt, wie das Gebiet vor 24.000 Jahren unter dem Gletscher ausgesehen haben muss!

Hinab über den Wasserwanderweg Trutg dil Flem

Nach einer kleinen Pause an der Segneshütte beginnen wir den Abstieg ins Tal über den Wasserwanderweg Trutg dil Flem - einen der wohl beliebtesten Wanderwege der Region. Seine Beliebtheit genießt der Weg auch ganz zurecht! Immerhin führt er knapp 1100 Höhenmeter entlang des sprudelnden Flems, der sich hier von seiner Quelle an vor schönsten Bergpanoramen seinen Weg über Wiesen und durch tiefe Schluchten bahnt. Insgesamt sieben Brücken queren das Wasser in teils schwindelerregender Höhe - eine malerischer und spektakulärer gelegen als die nächste.

Unterwegs hielten wir immer wieder an, um die Füße im erfrischenden Wasser baumeln zu lassen oder für ein paar Minuten ganz bewusst dem Rauschen der vielen Wasserfälle zu lauschen. Und natürlich konnten wir auch nicht widerstehen, als das Bergrestaurant Startgels mit seinen einladenden Terrasse vor uns auftauchte… Hier habe ich die mit Abstand besten Älplermagronen bekommen, die ich je gegessen habe! Selbst, als wir längst Flims wieder erreicht hatten, konnte ich nicht aufhören von ihnen zu schwärmen!

Hier habe ich die mit Abstand besten Älplermagronen bekommen, die ich je gegessen habe! Selbst, als wir längst Flims wieder erreicht hatten, konnte ich nicht aufhören von ihnen zu schwärmen! Falls Du selbst noch nicht in den Genuss gekommen bist: Älplermagronen sind ein typisch schweizerisches Gericht bestehend aus Teigwaren, Kartoffeln, Rahm, Käse und Zwiebeln. Traditionell werden sie mit Apfelmus gegessen.

Die Rheinschlucht erleben: Wandern entlang türkisblauer Wasser

Länge: 7,7 km | Höhenmeter: 170 positiv, 200 negativ | Dauer: 2.30 Std. | Tour bei Outdooractive

Nachdem mich am ersten Tag bereits die Aussicht von Il Spir in die Rheinschlucht in ihren Bann gezogen hatte, konnte ich es kaum erwarten auch diese einzigartige Facette der Laaxer Berglandschaft zu erkunden - auch wenn das bedeutete, die Berge an diesem Tag nur von unten zu sehen. Die Rheinschlucht, auch Ruinaulta genannt, wird nicht umsonst als der “Little Swiss Canyon” bezeichnet! Zwischen den hohen und schroffen Felswänden mit ihren bizarren Formen und Höhlen fließt in fast schon surreal strahlendem blau der Rhein in ausladenden Linien durch das Tal.

Die Möglichkeiten, die Rheinschlucht zu erleben sind dabei so vielfältig wie die immer neuen Panoramen, die sich hinter jeder Biegung auftun: Entweder lässt sich die Schlucht auf festem Boden zu Fuß, auf dem Mountainbike oder mit dem Zug erkunden, oder - wenn Du es lieber etwas aufregender magst - beim Rafting auf den wilden Strömen des Flusses. Mit dem Ruinaulta Ticket der Rhätischen Bahn lassen sich zudem einen ganzen Tag lang verschiedene Orte entlang der Schlucht mit dem Zug oder dem Postauto erreichen, sodass Du verschiedene Touren kombinieren kannst.

Wir entschieden uns an diesem Tag für eine Wanderung von Valendas nach Versam - dem wohl landschaftlich schönsten Abschnitt der Rheinschlucht. Dafür parkten wir unser Auto zunächst am Bahnhof von Ilanz und fuhren mit dem Erlebniszug bis Valendas. Von dort wanderten wir immer entlang des Wassers bis nach Versam, hielten unsere Füße ins Wasser und flitscherten den ein oder anderen Stein übers Wasser. Das letzte Stückchen nach Trin nahmen wir wiederum mit dem Zug, da dort der Weg weit vom Fluss weg führt. Nach einem gemütlichen Kaffee in Trin fuhren wir schließlich mit dem ratternden Zug der Rhätischen Bahn zurück nach Ilanz. 

Schlechtes Wetter? Action in der Freestyle Academy LAAX

Eigentlich hätten wir während unserer Zeit in LAAX auch den Klettersteig Pinut begehen wollen. Leider regnete es an diesem Tag in Strömen, sodass es zu gefährlich gewesen wäre, die 700 Höhenmeter an nassen Leitern und Tritten zu überwinden. Obwohl ich darüber wirklich sehr traurig war, hatte LAAX mit seiner Freestyle Academy aber zum Glück eine Schlechtwetter-Alternative parat, die mich ganz schnell wieder in pure Euphorie versetzte! 

Gleich neben dem Riders Hotel befindet sich auf 1200 qm ein überdachter Abenteuerspielplatz für kleine und große Kinder. Ich rede hierbei aber nicht etwa von einem langweiligen Indoor-Spielplatz, sondern von einer Halle mit riesigen Trampolinen, Skatebowl, Vertramp und einem Parkourpark - inklusive Skateboards und Rollern zum Ausleihen. Nachdem wir den obligatorischen einstündigen Kurs erfolgreich absolviert hatten, verbrachten wir den gesamten Nachmittag damit, neue Sprünge zu testen, uns aus fünf Metern Höhe in die weichen Luftkissen fallen zu lassen und unsere Skateboard Skills an den Miniramps zu verbessern. Und glaub mir, egal wie alt oder sportlich Du bist, Du wirst hier jede Menge Spaß haben!

Übernachten in Laax: Das Riders Hotel

So sehr ich es liebe, in der Natur unterwegs zu sein und zu campen, so sehr schätze ich nach langen Wandertagen inzwischen auch ein kuscheliges Hotelbett. Man wird eben nicht jünger 😉 Und bei allem, was mir wichtig und lieb ist, ist das Riders Hotel in Laax definitiv eine gute Wahl - nicht nur wegen des schnieken Designs, sondern vor allem, weil sich das Hotel Nachhaltigkeit dick und fett auf die Visitenkarte geschrieben hat. Deshalb gibt es im Riders beispielsweise ausschließlich vegetarisches und veganes Essen in allerfeinster Form. Darüber hinaus funktioniert die Energieversorgung zu 100% ohne fossile Brennstoffe über Wasserkraft und die hauseigene Photovoltaik-Anlage. Kleine Details wie upgecycelte Dekoartikel, Kissen und Sitzbezüge oder die Ausstattung der Zimmer mit den Naturseifen von Soeder lassen das Konzept wirklich authentisch wirken.

Natürlich wird das Hotel aber auch seinem Namen gerecht: Gleich nebenan befindet sich die Freestyle Academy Laax und die Outdoor Skatebowl des rockresorts, im Hotel selbst gibt es Bike- und Skiraäume und eine Bikewash-Anlage - eben alles, was das Herz eines Riders begehrt 😉

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Mehr Wander-Abenteuer in den Alpen? Wie wäre es mit...

Transparenz: Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Mountain Vision AG. Ihr könnt euch aber darauf verlassen, dass meine Euphorie real ist und meine persönliche Meinung weiterhin unverkäuflich bleibt.

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