Ein Spaziergang zu den Sehenswürdigkeiten Edinburghs gleicht schon fast einer Reise in ein Märchenbuch… All die alten, georgianischen Bauwerke der Altstadt, die vielen rauchenden Schornsteine auf den Dächern, Edinburgh Castle, das majestätisch über der Stadt thront, die vielen, vielen verwinkelten Gässchen und natürlich die fast schon nostalgischen, lauten Pubs mit ihren dunklen Chesterfield Möbeln formen sich zu einer zauberhaften Kulisse, wie man sie bestenfalls noch in einer Geschichte erwartet. Kein Wunder also, dass die Stadt schon so oft Inspiration für herausragende Schriftsteller war - seien es J.K. Rowling Harry Potter Romane, Stevensons Dr. Jekyll und Mr. Hyde, Welshs Trainspotting, Ian Rankings Rebus-Krimis oder die zahlreichen Werke von Walter Scott, Robert Burns oder Sir Arthur Conan Doyle. Wenn Du mich schon ein bisschen kennst, wirst Du ahnen, dass diese Stadt für mich einem kleinen Paradies glich...
In diesem Beitrag findest hier alle Infos zur Anreise und den öffentlichen Verkehrsmitteln, die bestimmt schönste Unterkunft in Edinburgh, Restaurant- und Pub-Empfehlungen und Informationen zu den schönsten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh.
Anreise nach Edinburgh: Vom Flughafen in die Stadt
Der Weg vom Flughafen in die Stadt ist unkompliziert. Direkt vor dem Ausgang fährt entweder direkt die Straßenbahn bis zur Princess Street in der Innenstadt (und weiter zu York Place) oder Du nimmst den Bus Airlink100 von der Bushaltestelle D. Dieser bringt Dich zur Waverley Railway Station. Das Bus-Ticket kostet Hin- und Zurück 7,50 Pfund, das Bahn-Ticket 8,50 Pfund.
Von A nach B in Edinburgh
In Edinburgh von einem Ort zum anderen zu kommen ist ziemlich easy. Die Altstadt ist nicht all zu groß und auch die umliegenden Sehenswürdigkeiten liegen immer nur kleine Spaziergänge voneinander entfernt.
Alternativ ist aber auch das Busnetz sehr gut ausgebaut, sodass Du für längere Wege (wie bspw. zum Botanischen Garten) auch jederzeit mit dem Bus nehmen kannst. Die Tickets zum Preis von 1,70 Pfund musst Du dafür entweder passend und bar im Bus zahlen oder Du lädst Dir die App "Lothian Buses M-Tickets" herunter und zahlst dort mit Kreditkarte. Einziges Manko: In der App musst Du Karten für mindestens 10 Pfund kaufen.
Verbindungen und das Liniennetz findest Du entweder über den Journey Planner von Lothian Buses oder wie gewohnt via Google. Richtig cool ist auch die App "Transport for Edinburgh" von Lothian Buses. Sie zeigt dir in Echtzeit, wann welche Linie an der Haltestelle kommt, an der Du dich gerade befindest. Wichtig: Da an vielen Stellen mehrere Linien halten, musst Du sichtbar aus dem Bushäuschen raustreten, wenn sich dein Bus nähert. Sonst halten die Busse nicht an.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Edinburgh
Wir hatten dreieinhalb Tage in Edinburgh, um all die wunderbaren Sehenswürdigkeiten in und um die Altstadt zu erkunden. Dabei haben wir uns wirklich viel Zeit genommen, haben Kaffee- und Teepausen eingelegt, in Buchläden gestöbert, uns intensiv mit den Sehenswürdigkeiten auseinandergesetzt und manchmal einfach nur die Nase auf einer Parkbank in der Sonne gewärmt. Wenn die Urlaubstage knapp sind, reichen aber auch zwei bis zweieinhalb Tage um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Edinburghs zu sehen.
Sehenswürdigkeit 1: Scott Monument & die Princess Street Gardens
Ich weiß ja nicht, wie es Dir in fremden Städten geht, aber ich habe doch immer ein riesiges Bedürfnis, zu allererst die bekanntesten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Deswegen begannen wir unsere Reise in Edinburghs Altstadt mit all ihren Postkarten Motiven.
Wenn Du nicht gerade in der Altstadt selbst Quartier beziehst, wirst Du in aller Regel mit dem Bus die Haltestelle “Princess Street” erreichen - die “zentrale Umsteigestelle” zwischen New Town und Old Town. Von hier hast Du bereits einen fantastischen Blick auf die gleichnamigen Gärten, das riesige Scott Monument, die Mauern der äußeren Altstadt und die imposante Burg, die über ihr thront. Es könnte also kaum einen besseren Ort geben, um in Edinburgh “anzukommen”!
Mit einem ersten kleinen, romantischen Spaziergang durchquerten wir die Princess Street Gardens auf dem Weg in die Altstadt. Wenn Du Lust hast, kannst Du dabei auch über 288 Stufen das 60 Meter hohe Scott Monument besteigen. Damit ist das Monument für den schottischen Autor Sir Walter Scott übrigens auch das höchste Monument der Welt, das je einem Schriftsteller gewidmet wurde. Aktuell zahlt man als Erwachsener 8 Pfund für ein Ticket.
Sehenswürdigkeit 2: Die Royal Mile
Hat man die Princess Street Gardens durchquert, sind es nun nur noch wenige Meter bis in die hoch gelegene Altstadt. Über verwinkelte Stufen erreicht man nun die High Street (besser bekannt als die Royal Mile), die auf einer knappen Meile geradewegs durchs die Altstadt bis zu Edinburgh Castle führt. Links und rechts wird sie gesäumt von Restaurants, hübschen Souvenirläden, StraßenkünstlerInnen und Dudelsackspielern. Läufst Du in Richtung Castle, kannst Du rechterhand jede Menge “Courts” entdecken - schmale Gassen, die in dunkle Hinterhöfe führen.
Überhaupt hat die Architektur durch die dunklen Mauern der alten georgianischen Gebäude einen ganz besonders schaurig schönen Charme, der selbst inmitten der belebten Royal Mile nur zu sehr an die Kulisse düsterer Schauermärchen erinnert. Kaum verwunderlich also, dass Robert Louis Stevenson diese Courts als Kulisse seines “Dr. Jekyll und Mr. Hyde” wählte. Seine Inspiration fand er im berühmten Edinburgher Dieb Deacon Brodie, der in ähnlicher Manier wie Mr. Hyde im 18. Jahrhundert sein Unwesen trieb.
Sehenswürdigkeit 3: Das Writers Museum
Ganz egal, ob Du ein Bücherwurm bist oder nicht, lohnt sich an dieser Stelle ein kleiner Abstecher in das Writers Museum auf dem malerischen Makars Court. Diesen erreichst Du von der Royal Mile entweder über den Lady Stairs Close oder den Wardrops Court. Dort befindet sich, ganz versteckt inmitten der grauen Häuserwand, der winzige Eingang zu dem wundervoll hergerichteten Writers Museum.
Auf drei Etagen widmet sich dieses dem Leben und Schaffen der drei schottischen Schriftsteller Robert L. Stevenson, Sir Walter Scott und Robert Burns. Die roten Teppiche, die engen Treppen, der Geruch von Büchern und die schummrigen Beleuchtung komplettieren dabei die nostalgische Atmosphäre einer Bibliothek, wie man sie meist nur noch in Geschichten findet.
Übrigens: Vor lauter Begeisterung habe ich gleich noch einen separaten Artikel über die 6 schönsten Buchläden und die literarischen Orte Edinburghs geschrieben.
Sehenswürdigkeit 4: St. Giles Cathedral
Direkt an der Royal Mile liegt außerdem auch die berühmte St. Giles Cathedral. Sie ist die Hauptkirche der “Church of Scotland” und eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Edinburghs. Man nimmt an, dass die Kirche bereits 1120 erbaut wurde, bevor sie einem Brand erlag und im Stil der Gotik wiedererrichtet wurde.
Neben ihrer Größe sind es aber vor allem die beeindruckend schönen Fenster, die einen so spannenden Kontrast zur Schlichtheit der Kirche erzeugen. Die Glasfarben sind so matt, dass ein so sanftes Licht im Inneren der Kirche entsteht, dass man meinen könne, allein dieser Schein wäre imstande, die eisigkalte Luft zu erwärmen. Das Wissen, dass diese Fenster nicht so alt sind wie die restliche Kirche, sondern erst im späten 20. Jahrhundert eingesetzt wurden, raubt der Atmosphäre jedoch ein kleines bisschen die Romantik.
Sehenswürdigkeit 5: Edinburgh Castle
Edinburgh Castle gilt nicht zuletzt durch seine xponierte Lage auf dem Krater eines erloschenen Vulkans als das Wahrzeichen Edinburghs. Kein anderes historisches Gebäude in Großbritannien, mit Ausnahme des Towers of London, verzeichnet mehr BesucherInnen. In der mächtigen Anlage gibt es viel zu entdecken: Festung, Garnison, Gefängnis und der königliche Palast können besichtigt werden. Herzstück ist jedoch der "Stone of Scone", der Krönungsstein schottischer Könige. Auf ihm sitzend oder stehenden traten die neuen Könige ihre Herrschaft an. Kaum auszumalen, welche Demütigung es für die Schotten war, als die Engländer die Burg eroberten und den Stein nach London verschleppten. Wie er schließlich wieder zurück nach Edinburgh kam, ist nur eine der vielen spannenden Geschichten, die Du mit dem Audioguide erfährst.
Sehenswürdigkeit 6: Victoria Street aka. Winkelgasse
Sie ist das Postkartenmotiv Edinburghs - die berühmte Victoria Street . Wie auf einer Schnur aufgereiht, schmiegen sich hier auf der gewundenen Straße bunte Häuser, schmal und breit, schief und krumm aneinander. Jedem Harry Potter Fan wird hier, bevor er überhaupt die beiden Fanshops erblickt, klar, dass es sich hierbei nur um die Vorlage der Winkelgasse handeln kann. Und tatsächlich sind die Läden mitunter fast so kurios wie in der Welt von Harry Potter - Pubs und Scherzartikelläden, Zauberstäbe im Museum Context oder allerlei Zubehör für Ritter im “The Knights Vault”. Am oberen Ende der Straße kommt man über eine kleine Treppe hoch zu einer Terrasse, auf der man einen fantastischen Blick über die Straße hat.
Sehenswürdigkeit 7: Zu Besuch bei Bobby & Voldemort auf Greyfriars Kirkyard
Spätestens beim Stichwort “Harry Potter” konnte das nächste Ziel unseres Spaziergangs nur noch der nahegelegene Greyfriars Kirkyard sein. Dieser ist bekanntermaßen eine der bedeutendsten Inspirationsquellen für J.K. Rowlings Harry Potter Romane gewesen - immerhin liegen auf dem Friedhof die Namensgeber für Lord Voldemort und Professor McGonagall begraben, während das Gelände selbst den Blick auf “Hogwarts” offenbart.
Darüber hinaus gibt es aber noch eine andere Geschichte, für die Greyfriars Kirkyard noch lange vor der Zeit von Harry Potter bekannt wurde: Neben vielerlei prominenter EinwohnerInnen liegt nämlich auch seit 1858 Polizist John Gray begraben. Er hielt zum Zeitpunkt seines Todes einen kleinen Skye Terrier. Dieser verbrachte laut Überlieferung die übrigen 14 Jahre seines Lebens am Grab seines Herrchens und verließ es gerade einmal für die Mahlzeiten, die er großzügigerweise im nahegelegenen Coffee House bekam. Als auch der Hund dann im Alter von 16 Jahren starb, begrub man ihn bei seinem Herrn - heimlich, denn es war strikt verboten, Tiere auf Greyfriars Kirkyard zu bestatten. Dem Hund und seiner herzzerreißenden Treue zu Ehren errichtete man dann ein Denkmal vor dem Eingang des Friedhofs.
Apropos: Auf den Spuren von Harry Potter
An Greyfriar Bobbys Denkmal beginnt zudem am Nachmittag - je nach Saison 12, 14 und/oder 16 Uhr - die offizielle und kostenlose Harry Potter Walking Tour - perfekt also für jeden Harry Potter Fan, um bei dieser geführten Tour durch Edinburgh Old Town auch all die Plätze kennenzulernen, an denen J.K. Rowling Inspiration für ihre Bücher fand und diese schließlich auch schrieb.
Mit liebevollster Inszenierung erzählen die Guides in passenden Kostümen faszinierende und spannende Details zur Entstehungsgeschichte der Romane, die ich so zuvor noch nirgendwo gefunden habe. Und weil meine Augen noch immer zu leuchten beginnen, wenn ich nur daran denke, habe ich den Entstehungsorten von Harry Potter einen eigenen Artikel gewidmet.
Sehenswürdigkeit 8: Edinburgh “Nerdvana”
Edinburgh und ganz besonders die Southbridge haben sich längst ihren Ruf als "Nerdvana" verdient. Sicher steht überall Harry Potter im Mittelpunkt der Merchandise Shops, doch gibt es hier an der Southbridge auch einen Laden nur für Game of Thrones und eine Filiale von “The Boy Wizard” mit einer riesigen Erweiterung für Marvel Fans.
Sehenswürdigkeit 9: Holyrood Palace
Nachdem wir uns nach jeder Menge “Oh schau mal das hier!” von den Läden losgerissen hatten, spazierten wir zu Holyrood Palace, der offiziellen Residenz der Queen während ihrer Besuche in Schottland. Wenn die Queen und die Königliche Familie nicht gerade in Schottland verweilen, ist es möglich, den Palast, die Ruinen von Holyrood Abbey und die riesigen Gärten des Anwesens zu besichtigen.
Diese Tour ist unglaublich spannend, da wir so nicht nur erfuhren, wie die Räume des Palastes früher genutzt wurden, sondern auch, welche wichtige Rolle sie heute noch für die Royals spielen: Wo sie essen und was sie essen, welche unsagbar wichtige Rolle dabei sogar das Material des Geschirrs spielen kann, wie die Queen ihre Gäste empfängt und wie so eine Königliche Gartenparty abläuft. Dabei ist aber auch die bewegende Geschichte der Königsfamilie überall so zum Greifen nah, wie ich es bisher kaum irgendwo erlebt habe - sei es der Blutfleck von David Rizzio, den Queen Marys Ehemann vor 400 Jahren aus Eifersucht ermorden ließ oder die sichtbaren Schnitte in den Gemälden, die der Reformation 1559 zum Opfer fielen…
Das dazugehörige Café verwöhnt anschließend mit sündhaftem Kuchen und den typisch britischen Sandwichs, die wirklich jedes Mal aufs Neue Verwunderung darüber hervorrufen, wie durchweichtes Toastbrot nur so lecker sein kann.
Sehenswürdigkeit 10: Arthur’s Seat
Holyrood Palace ist außerdem der beste Ausgangspunkt, um den bekannten Aussichtspunkt Arthur’s Seat zu erklimmen. Knapp 45 Minuten benötigt man in etwa für die 251 Höhenmeter. Ein Paar bequeme Schuhe können nicht schaden.
Natürlich ist Arthur’s Seat aber nicht nur ein Aussichtspunkt, sondern hat wie viele Orte in Edinburgh eine eigene (Schauer)geschichte zu erzählen. 1836 fanden hier Kinder beim Spielen siebzehn kleine Puppensärge. Es gibt keinerlei Belege, doch Historiker nehmen an, dass diese Särge als Ruhestätte für die Geister der 17 Mordopfer der Serienmörder Burke & Hare dienen sollten. Die beiden Mörder sezierten und verkauften die Körper für anatomische Studien, sodass sie nicht wie üblich zu Grabe getragen werden konnten. Man nimmt also an, dass man ihnen auf diesem Weg die letzte Ruhe schenken wollte. Ziemlich düster, oder!?
Sehenswürdigkeit 11: The Royal Museum
Nach dem Abstieg und einem wärmenden Tee in Clarindas Tea Room fuhren wir mit dem Bus von Holyrood Palace mit der Linie 35 bis zur Haltestelle des National Museum of Scotland, um dort den restlichen Nachmittag zu verbringen. Schließlich waren unsere Füße ganz schön platt und über Edinburgh breiteten sich dicke Regenwolken aus. Doch glaub mir, das Royal Museum ist weit mehr als ein Unterschlupf bei Regen! Zwar hatte ich zuvor einige Bilder gesehen, doch als ich dann selbst in der riesigen Royal Albert Hall stand, bin ich gar nicht mehr fertig geworden zu staunen.
1888 eröffnete das Royal Museum damals als Museum für Naturwissenschaften, Technik und Kunst. Inzwischen wurde es an das Museum of Scotland angegliedert und bildet zusammen mit seinen Ausstellungen zu Kostümierungen, Flugwesen und Ethnologie das National Museum of Scotland. Und ja, ich weiß, dass “Nachts im Museum” im Naturkundemuseum in New York gedreht wurde, doch waren die Parallelen zu den Ausstellungsräumen nicht zuletzt dank des T-Rex Skeletts so stark, dass es nicht schwer ist, sich vorstellen, wie hier nachts alles zum Leben erwacht.
Sehenswürdigkeit 12: Die Scottish National Portrait Gallery
Auch im Fall der Scottish National Portrait Gallery sind die Architektur des neogotischen Baus und die imposante Eingangshalle mit ihrem aufwändigen Dekorationsschema, den Wandgemälden und skulpturalen Verzierungen bereits ein Kunstwerk für sich. Kaum vorstellbar, dass die Hallen darüber hinaus 3.000 Gemälde, 25.000 Drucke und 38.000 Fotografien beherbergen!
Auch, wenn es fast unmöglich ist die unzähligen Gemälde zu erfassen, sind es vor allem die unterschiedlichen Räume, die den Besuch so spannend machen. Mal sind es riesige, helle Hallen, mal dunkle, fast schon intime Kammern zwischen denen man hin- und her wandelt.
Sehenswürdigkeit 13: Ein Spaziergang durch die beschauliche Newtown zu Dean Village
Auch wenn man Dean Village bequem mit dem Bus (Haltestelle Belford Bridge oder Drumsheugh Place) erreichen lässt, lohnt es sich in diesem Fall sehr, Zeit für einen ausgedehnten Spaziergang durch die herrlichen Straßen einzuplanen. Am besten startest Du an der Dundas Street mit ihren vielen kleinen Galerien und wendest Dich an der Ecke Cumberland Street in Richtung Circus Lane. Letztere ist mit ihren kleinen, pittoresken Häuschen und dem aufragenden Glockenturm der St. Stephen's Church eine kleine Sehenswürdigkeit für sich! Das vielleicht schönste Haus aber wirst Du an der Ecke North West Circus Place und India Place finden: Eine kleine Töpferei mit rauchenden Schornsteinen, deren Treppe über und über mit Blumentöpfen bestellt war und aus deren Garten rot leuchtendes Laub hervor schien.
Sehenswürdigkeit 14: Dean Village
Mach bloß nicht den Fehler, einfach nur zum "Dean Village View Point" zu laufen, wie er in Google Maps verzeichnet ist! Denn es ist der gesamte Water of Leith Walkway, der an jeder Biegung eine neue spannende Perspektive und jede Menge zusätzliche Fotomotive bereit hält. Am besten betrittst Du ihn über die Treppe an der St. Bernard’s Bridge. Links und rechts war der Fluss an diesen Tagen gesäumt von leuchtend bunten Bäumen, die uns bis ins Herz von Dean Village begleiteten, wo eine schmale Fußgängerbrücke den Water of Leith quert..
Mehr als 800 Jahre wurde hier dank des Flusses in bis zu 10 Mühlen Getreide gemahlen. Nachdem die Mühlen verschwanden, verkam Dean Village zu einem armen Viertel, bevor man Ende des 20. Jahrhunderts den Erholungswert erkannte, den das dörfliche Tal inmitten der Großstadt hatte. Infolge wurde renoviert und gebaut, sodass heute die alten Behausungen der Arbeiter zu den begehrtesten Apartments der Stadt zählen.
Sehenswürdigkeit 15: The Royal Botanical Gardens
Welcher Ort könnte besser gegen schottisches Unwetter helfen, als die wärmenden Hallen des Botanischen Gartens!? Ursprünglich wurde der Botanische Garten im 17. Jahrhundert erbaut, um pharmazeutische Pflanzen zu kultivieren. Nachdem der Garten von seiner ursprünglichen Position wegen der zunehmenden Luftverschmutzung 1820 an seinen heutigen Standort bei Inverleith versetzt werden musste, wurde er einige Jahre später um das hübsche Palm Tree House mit seiner riesigen Glaskuppel erweitert. Bis heute ist dieser Anbau damit das größte seiner Art in Großbritannien. Wenn man genau hinschaut, findet man hinter der Kasse sogar noch die alten, rostigen Wendeltreppen, die inzwischen fast vollständig von den Pflanzen überwuchert werden.
Essen und Trinken in Edinburgh: Meine persönlichen Tipps
Coole Pubs & gute Restaurants in Edinburgh
- Devils Advocate ist einer der angesagtesten Pubs der Altstadt mit herausragend gutem Essen, das bereits am Fine Dining kratzt. Trotz der Lage handelt es sich nicht um eine Touristenfalle! Mein Tipp: Das veganisierte Haggis und die Trüffel-Parmesan-Fries.
- Im "The Barony" sollte man vielleicht nicht unbedingt essen, aber auf jeden Fall trinken! Klassische, schummrige Pub-Atmosphäre trifft hier, ausreichend weit von der Royal Mile entfernt, auf eine stattlich ausgestattete Bar.
- Lust auf Pies, Burger, Mashed Potatoes oder den klassischen Sunday Roast? Dann erfüllt Dir "The Conan Doyle" in herrlich traditioneller Einrichtung jeden Wunsch.
- Wenn es groß und luxuriös sein darf, gibt es vermutlich keine beeindruckendere Kulisse als die Bar des "The Dome". Hierfür lohnt es sich sogar ein schickes Teil extra in den Koffer zu packen. Trotzdem ist die Atmosphäre angenehm locker & entspannt.
- Auch für "The Guilford Arms" gilt, dass man lieber vorher woanders essen sollte, jedoch verspricht der traditionelle Pub einen guten Abend, wenn einem der Sinn nach Menschen und Unterhaltung steht.
Die schönsten Cafés in Edinburgh
- The Milkman ist dürfte aufgrund seiner Lage und seiner coolen Einrichtung samt Sitzbänken an der Fensterfront eines der gehyptesten Cafés Edinburghs sein. An Wochenenden ist es aus diesem Grund leider nicht zu empfehlen, doch an allen anderen Tagen kann man sich überzeugen, dass der Hype wirklich verdient ist.
- Clarinda's Tearoom verspricht und hält ein echt britisches Teatime-Erlebnis zwischen Rüschen, tellerbehangenen Wänden und vollbeladenen Etageren.
- Wer guten Kaffee und noch bessere Scones zu schätzen weiß, beginnt oder pausiert seinen Tag bei Wellington Coffee. Trotz des mangelnden Platz (oder vielleicht genau deswegen) versteht es das kleine Café für Gemütlichkeit zu sorgen.
- Ausgeprägteren Frühstückshunger stillt man mit fantastisches Egg Benedicts oder Pancakes im gemütlichen New Town Fox. Die vegane Auswahl an Gerichten ist zwar vorhanden, aber eingeschränkt.
Übernachten in Edinburgh
Das vielleicht schönste Airbnb in Edinburgh
Wow, ich sag Dir, dieses Airbnb war ein echter Glücksgriff! Nur 15 Minuten Fußweg von der Altstadt entfernt liegt das Apartment an einer belebten Straße voller Pubs und Cafés. Eigentlich wohnt hier der schottische Maler Stephen Harrison, doch da er ohnehin oft unterwegs ist, vermietet er seine Räume an Reisende und ließ es sich nicht nehmen, uns noch einige seiner Insider-Tipps auf den Weg zu geben. wir am Tag unserer Ankunft in dem wundervollen Apartment des schottischen Malers Stephen Howard Harrison.
Auch die Räume selbst waren ganz so, wie wir es uns ausgemalt hatten… Knarzende Holzdielen, ein alter Kamin, riesig hohe alte Fenster, durch die der kalte Herbstwind hineinzog, sodass es unter den Decken an der Heizung nur noch kuschliger wurde. Es roch nach der Farbe der Bilder, Holz und alten Teppichen und trotz der hohen Fenster, an denen der Regen perlte, brauchte es das schummrige Licht der kleinen Lampen, um das Herbstgrau Schottlands mit Wärme zu erfüllen.
Besondere Hotel-Tipps für Edinburgh
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Meine erste Wahl gleich nach dem beschriebenen Airbnb. Das Native Edinburgh ist die moderne Variante eines klassisch schottischen Hotels: Dem dunklen Holz, den gemusterten Tapeten und Samtkissen bleibt man treu, modernes Möbeldesign und eine reduzierte Einrichtung transformieren den Stil jedoch ins 21. Jahrhundert. - Albyn Townhouse | jetzt bei Booking.com checken*
Sympathische kleine Pension mit Cocker Spaniel und lieber Besitzerin. Die Zimmer sind einfach, aber stilvoll und lassen einen dank karo-gemusterter Textilien und gemusterter Tapeten nicht vergessen, dass man sich in Großbritannien befindet. - No. 11 Boutique Hotel & Brasserie | jetzt bei Booking.com checken*
... ist die Luxusvariante des modernen schottischen Hotels, das sich auf sexy Akzente wie die gläserne Dusche hinterm Bett und freistehende Badewannen versteht. - Eden Locke | jetzt bei Booking.com checken*
Sollten Dir dunkle Räume eher nicht zusagen, wirst Du im Eden Locke helle, moderne Räume finden, wie man sie in Schottland vermutlich nur selten zu sehen bekommt. Pastellfarben, organische Materialien, Minimalismus und riesige Fensterfronten sorgen für Leichtigkeit und einen Look, wie man ihn eher in einem Surfhouse vermuten würde. - House of Gods Royal Mile | jetzt bei Booking.com checken*
... nennt sich selbst das sexiest Hotel Edinburghs, was vermutlich auch stimmt, wenn man auf dunkle Zimmer, Samtvorhänge, massive Himmelbetten, freistehende Badewannen, Kristall, Gold und schummriges Licht steht. Trotz der nostalgischen Anmutung zaubern jede Menge zeitgenössische Akzente dennoch für eine angenehm moderne Atmosphäre.
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