Die NC500, die North Coast 500, gilt als DIE Scenic Route Schottlands! Und nach meiner 10-wöchigen Reise kann ich bestätigen: Eine solche Straße, die durch so atemberaubende Landschaften führt, teils in absoluter Einsamkeit, habe ich nirgendwo sonst auf dem schottischen Festland entdeckt.
Auf knapp 500 Meilen – daher hat die Straße auch ihren Namen – führt sie von Inverness immer an der Küste entlang rund um den nördlichsten Zipfel des Landes und bringt dich zu türkisfarbenen Buchten mit weißen Sandstränden, mächtigen Klippen mit ihren Puffinkolonien, zu Delfinen und – mit etwas Glück – sogar zu Orcas, in gigantische Berglandschaften, zu Schottlands beliebtestem Surfspot, einer Höhle, in der sich unterirdisch ein Wasserfall ergießt und zu jeder Menge Seafood-Shacks, an denen du Krabben, Fisch und Lobster quasi frisch vom Kutter bekommst.
Weil man an der NC500 so viele tolle Orte entdecken und Wanderungen unternehmen kann, dass ein Beitrag nicht ausreichen würde, habe ich mich dazu entschieden, dir meine 15 persönlichen Highlights & Geheimtipps zu verraten, die ich so bisher kaum auf anderen Blogs entdeckt habe. Am unteren Ende findest du außerdem meine Anti-Tipps, die dir vielleicht helfen, wenn du dich ohnehin nicht entscheiden kannst, welche der Tausend tollen Orte du anschauen sollst.
Orientierung: Die NC500 auf einen Blick
Genau genommen ist die NC500 sogar 516 Meilen, umgerechnet also 830 Kilometer lang. Start und Ende der Rundreise ist Inverness - eine Stadt, die es tatsächlich wert ist, ihr wenigstens einen halben Tag Aufmerksamkeit zu schenken. Von dort aus kannst du dich nach Belieben nach Ost oder West bewegen. Ich persönlich empfehle Dir im Sinne der Dramaturgie im Osten zu beginnen, um nicht gleich mit den verrücktesten Highlights zu beginnen und gegen Ende vielleicht sogar noch Enttäuschung zu empfinden.
Sowohl bei Newton als auch bei Shieldaig gilt es, sich zwischen der äußeren Route entlang der Küste zu entscheiden oder die direkte Abkürzung durchs Landesinnere zu wählen. In diesem Fall bin ich allerdings eine schlechte Ratgeberin, weil ich tatsächlich empfehlen würde, in beiden Fällen sogar beide Routen zu fahren. Wenn ich also überhaupt eine Entscheidung treffen könnte, dann rate ich dir zumindest - egal welche Route du ab Shieldaig wählst - auf keinen Fall auf die berühmte Passstraße Bealach na Bá zu verzichten, solange nicht gerade dickste Wolken die Landschaft verhängen.
Wie viele Tage für die NC500?
Wie fast immer beim Reisen gilt: Je mehr, desto besser. Da mir aber klar ist, dass der Urlaub meistens begrenzt ist, empfehle ich dir mindestens 7 Tage, im Optimalfall planst du lieber mit 10. Lass dich bei deinen Überlegungen auch nicht von Google Maps verleiten, die Strecken zu unterschätzen. Einen Großteil der NC500 bewegt man sich auf Single Track Roads und fast überall sind die Straßen voller Schlaglöcher, sodass man wirklich nur langsam voran kommt - vor allem im Nordwesten, wo man wirklich immer wieder im Abstand weniger Hundert Meter anhalten könnte, um zu fotografieren.
In jedem Fall aber empfehle ich dir, die meiste Zeit für den Norden und Westen einzuplanen. Die Ostküste lässt sich gut und gern innerhalb eines Tages "abfahren", da dort im Vergleich nur wenige Highlights warten und die Region eher geprägt ist von Landwirtschaft als von wilden Berg- und Küstenlandschaften.
Meine persönlichen Highlights und Geheimtipps an der NC500 von Ost nach West
1. Springende Delfine vor der Black Isle
Zeit: 2-4 Stunden | Übernachtung mit Camper: Stay the Night @ Learnie Red Rock Trails, Naturcampingplatz Kessock Caravan Park
Zugegeben, die Black Isle sieht auf den ersten Blick nicht besonders spektakulär aus, zumal es leicht ist, in Vorfreude auf die “echte” NC500 – den wilden Norden und Westen – einfach an ihr vorbeizurauschen. Dabei kann man hier fast garantiert ein irres Naturspektakel erleben, wofür man an anderen Orten der Welt vermutlich viel Geld zahlen würde.
(Fast) jeden Tag, wenn die Flut hereinströmt und ihr fischreiches Wasser mit sich bringt, zieht es auch die Delfine an die engste Stelle des Fjords Moray Firth, wo sie die wenigste Mühe beim Jagen haben. Zufälligerweise befindet sich diese engste Stelle an einem leicht zugänglichen Punkt: Chanonry Point. Kommt man also ungefähr eine Stunde nach dem Zeitpunkt, zu dem das Wasser am tiefsten steht, sind die Chancen extrem hoch, die Delfine zu sehen – so nah, dass es dafür weder Boot noch Fernglas braucht. Mehr noch: Die Delfine vor Chanonry Point sind für ihre Verspieltheit berühmt, sodass es nicht selten passiert, dass sie aus dem Wasser springen.
Meine Fotos, die du hier siehst, sind übrigens alle mit gerade einmal 200 mm Brennweite entstanden. Egal, ob du fotografierst oder nicht, plan ungefähr 2-4 Stunden Zeit ein und bring ein wasserfestes Sitzkissen mit, wenn du nicht die ganze Zeit stehen möchtest.
Wenn du schon auf der Black Isle bist:
- Bekommst du besten Kaffee und leckere Naschereien bei Bakhoos Bakery
- gutes Mittagessen bei Crofters in Rosemarkie
- und frisches Obst und Gemüse aus lokalem Anbau bei Black Isle Berries
2. Tartan & Pottery bei ANTA
“Everyone in Edinburgh wears ANTA”, erklärt mir die Kundin, als sie mich dabei erwischt, wie ich wahrscheinlich etwas ungläubig geschaut habe, als sie die dritte ANTA-Bag auf den Tresen packt. Ob nun “everyone” oder nur “all her friends” sei dahingestellt, aber eine Sache ist zumindest klar: ANTA ist in. Irgendwo im ländlichen Nirgendwo im äußersten Nordosten Schottlands gelegen, fertigt die Manufaktur handgemachtes Steingut-Geschirr, Teppiche, Lampenschirme, Kissenbezüge, Vorhänge und – natürlich – die in der Hauptstadt so gefragten ANTA Handtaschen. Bei genauerem Hinsehen ist der Hype schnell erklärt: ANTA ist es gelungen, die traditionelle Tartan-Muster mit modernen Schnitten und Farben ins 21. Jahrhundert zu katapultieren und dabei eine Qualität zu wahren, die die Teile vermutlich zu Lebensbegleitern macht.
3. Schlemmen im bunten Städtchen Dornoch
Eigentlich kam ich nur nach Dornoch, um Timber eine Runde am Strand flitzen zu lassen und wurde überrascht von einer bunten, lebendigen Hauptstraße mit rosenumrankten Fassaden, mehreren gut gefüllten Lokalen und dem ein oder anderen imposanten Gebäude. So fand ich zum Beispiel das charmante Cocoa Mountain Café und am liebsten hätte ich mich bei Milk & Honey gleich nochmal für einen zweiten Kaffee hingesetzt. Gleich nebenan befindet sich, hinter dem Friedhof und der alten Kathedrale außerdem der kleine Dornoch Bookshop mit seinen hübsch gestalteten Schaufenstern – ein toller Laden, um die Reiselektüre aufzustocken.
Größeren Hunger stillt man am besten bei "Surf & Turf" oder am Strand bei “The Highland Larder” – beides hervorragende Adressen für fangfrisches und fantastisch zubereitetes Seafood. Beachte allerdings, dass “The Highland Larder” immer sehr zeitig ausverkauft ist und du möglichst vor 13.00 Uhr kommen solltest.
4. Puffins beobachten an Dunnet Head
Es gibt mehrere tolle Spots entlang der NC500, an denen man mit großer Sicherheit Puffins beobachten kann. Die mit Abstand spektakulärste Kulisse dürfte jedoch Dunnet Head bieten, der nördlichste Punkt des britischen Festlandes. Wie es sich für einen so ikonischen Ort gehört, trumpft er auf mit mächtigen 90 Meter hohen Klippen samt leuchtend weißem Leuchtturm, dramatisch tosendem Wasser und einem atemberaubenden Blick auf die gegenüberliegenden Orkney Inseln. Stundenlang kann man hier sitzen und den Wellen zuschauen, wie sie gegen die Felsen donnern und in der Sonne Glitzer-gleich in einzelnen Tropfen zurück ins Meer regnen.
Und bleibt man nur lang genug sitzen, am besten bis zur Dämmerung, stehen die Chancen hoch, dass sich am höchsten Punkt der Klippen der ein oder andere Puffin einfindet. Leider ist die Population in Schottland seit 2021 durch die Vogelgrippe extrem geschrumpft, sodass das Erlebnis nicht mehr auf die Weise “garantiert” ist wie noch vor ein paar Jahren.
Trotzdem: Pünktlich, als die Sonne sich golden zum Horizont senkte, ließen sich doch tatsächlich zwei Puffins wenige Meter von mir entfernt am Rand der Klippe nieder. Ich konnte mein Glück kaum fassen! Mit leuchtend rotem Schnabel orangefarbenen Füßen hielten sie Ausschau und putzen in Seelenruhe ihr Gefieder, sodass mir jede Menge Zeit blieb, zu beobachten und zu fotografieren. Und als wäre das nicht genug, ließ sich sogar unter uns noch eine Robbe blicken, die scheinbar große Freude hatte, sich in den Wellen treiben zu lassen.
5. Heisse Schokolade trinken bei Olive in Thurso
Eigentlich bin ich ja kein Fan von Superlativen, zumindest nicht, wenn sie nicht wirklich absolut ernst gemeint sind. In diesem Fall aber ist ein Superlativ wirklich angebracht, denn im Café Olive in Thurso habe ich tatsächlich die beste heiße Schokolade getrunken, die ich während der 10 Wochen in Schottland bekommen habe (und das waren viele).
Doch keine Sorge, das hippe Café hat natürlich noch mehr auf der Speisekarte: Angefangen bei bestem Kaffee aus der Siebträgermaschine, herrlich luftigen und dick belegten Breakfast Rolls, Pasta, Salaten, Bowls, … Dieses Café verlässt man auf keinen Fall hungrig.
6. Baden am paradiesischen Ceannabeinne Beach
NC500 – das ist eigentlich nur ein Synonym für Hunderte atemberaubende Berge und noch mehr traumhafte Strände. Allein der Versuch, nur meine Lieblingsstrände zu nennen, würde diesen Beitrag sprengen. Ich hoffe, du kannst den Kraftakt erahnen, dass ich mich nun sogar nur für einen einzigen entschieden habe, der hier auf keinen Fall fehlen darf: Ceannabeinne Beach.
Eine kleine Bucht, weißer Sandstrand, türkisblaues Wasser, dahinter apfelgrüne Wiesen… Bitte erwarte keine klare Antwort, warum es mir gerade dieser Strand so angetan hat. Vielleicht war es, weil Timber und ich hier so glücklich Fangen gespielt haben, vielleicht auch, weil sich hier zum ersten Mal seit Wochen die Sonne hat blicken lassen… Doch egal, was der Grund nun ist: Dieser Strand darf auf gar keinen Fall auf deiner Bucketlist fehlen.
7. Mit dem Boot auf die unterirdischen Seen der Smoo Cave
Grün schimmernde Algen an kaltblauen Steinwänden, unterirdische Wasserfälle und Seen, ein Höhleneingang wie das Auge eines Riesen, das den Blick zur rauen See hin öffnet – Smoo Cave ist ein wahrer Zauberort. Über tausende Jahre hinweg hat sich hier das Meer tief in den Stein gegraben und einen großen Dom von fast 60 Metern Tiefe, 40 Metern Breite und 15 Metern Höhe geschaffen.
Von ihm aus erreicht man über einen Holztunnel die erste der beiden wassergefüllten Kammern, in die unter lautem Tosen ein Wasserfall stürzt. Die anschließende Kammer ist nun nur noch mit dem Schlauchboot zu erreichen. Die Touren starten während der Saison im Abstand einer halben Stunde und können nicht vorab gebucht werden. Tickets bekommt man in der Höhle selbst an einem kleinen Stand.
8. Die vielleicht beste Seafood Shack der NC500: Crofters Kitchen
Tatsächlich gibt es entlang der NC500 viel weniger Gelegenheiten, frischen Fisch zu essen, als ich vermutet hätte. Eine besonders gute habe ich dafür an Scourie Beach gefunden: In ihrer Crofters Kitchen, einem kleinen Trailer am Scourie Beach, servieren das junge Paar Grant und Heather fangfrische Krabben und Lobster, himmlische Pastete aus hausgeräucherter Makrele, Seeteufel-Kebap oder auch die berühmte Cullen Skink nebst perfekten dick geschnittenen Pommes. So gut wie hier habe ich nur auf der Isle of Skye an der Oyster Shed gegessen!
9. Der berühmte Fotospot an Loch Stack
Sicher hast du das Bild der berühmten Loch Stack Bothy schon einmal in einem Reiseführer oder auf Insta gesehen – doch glaub mir, die Realität ist noch viel beeindruckender, als es ein Bild je wiedergeben könnte. Vollkommen einsam liegt die alte Fischerhütte vor dem See und seiner spektakulären Berglandschaft, während zu deinen Füßen der unbarmherzige Nordwind das hoch gewachsene Gras peitscht – ein Fotomotiv, für das sich der Abstecher wirklich lohnt.
10. Wandern über der Kylesku Bridge
Länge: 13,7 km | Höhenmeter: 380+ / 380 - | Tour bei komoot
Eigentlich hatte ich ja gehofft, an der Kylesku Bridge einen Hügel vorzufinden, von dem aus all die aufregenden Aufnahmen der ikonischen Brücke über der Meerenge von Loch a’ Chàirn Bhàin entstehen. Doch wie sich vor Ort herausstellte, handelt es sich dabei ausnahmslos um Drohnenaufnahmen. Weil ich die Idee vom Kylesku-Foto aber nicht gleich wieder aufgeben wollte, habe ich nach einer anderen Erhebung gesucht und mit dem Weg hinauf zu Ben Strome eine der schönsten Wanderungen gefunden, die ich an der NC500 unternommen habe.
Vom kostenlosen Wanderparkplatz in Kylestrome aus folgt man dem Schotterpfad stetig bergan durch apfelgrüne Wiesen und vorbei an mehreren Seen, immerzu mit Blick auf auf die riesigen Loch Glencoul und Loch Glendhu, wobei die Aussicht mit jedem Höhenmeter spannender wird, auch wenn der Weg den Gipfel des Bergs nur touchiert.
Glücklicherweise lässt sich die Tour sogar als Rundwanderung planen, sodass man auf dem Rückweg nicht nur an noch mehr schönen Seen vorbeikommt, sondern die letzten Kilometer immer direkt oberhalb des “Fjords” wandert.
11. Spektakuläre Aussichten von Knockan Crag
Tatsächlich ist der Geopark Knockan Crag nicht nur ein beliebtes Wandergebiet, von dem aus man außergewöhnlich eindrucksvolle Aussichten auf die umliegenden Berge hat, sondern auch der Schlüssel zu einer erstaunlichen Geschichte über kollidierende Kontinente. Nun kommen wir zu einer Premiere auf meinem Blog: Die Recherchegrundlage ist online so spärlich, dass es mir leider nicht möglich ist zu erklären, worin genau diese geologische Besonderheit liegt und um mein Material, das ich vor Ort gesammelt habe zu sichten, brauche ich etwas mehr Zeit.
Dennoch möchte ich hier auf keinen Fall auf diesen Tipp verzichten: Der Rundweg (es gibt nur einen, man kann sich nicht verlaufen), ist gerade einmal 2 Kilometer lang, jedoch reichen die 100 Höhenmeter aus, um innerhalb weniger Minuten den Parkplatz hinter sich zu lassen und sich stattdessen in der schroffen Welt der schottischen Berge wiederzufinden – natürlich nicht ohne die gewohnt atemberaubenden Weitblicke, unter anderem hinüber zum markanten Gipfel von Stac Pollaidh!
12. Das Versteck des Polarbären: Wanderung zu den Bone Caves
Länge: 4,5 km | Höhenmeter: 160+ / 160 - | Tour bei komoot
Der Name kommt nicht von ungefähr: Ende des 19. Jahrhunderts fanden Geologen in den Bone Caves jede Menge Knochen eiszeitlicher Tiere – unter anderem von Rentieren und Wölfen, Lemmingen, Polarfüchsen, Luchsen und sogar ein Schädelfragment eines Polarbären.
Das beste aber: Die Bone Caves lassen sich über eine kurze, aber spektakulär schöne Wanderung erreichen. Vom Wanderparkplatz aus und zunächst an einem Wasserfall vorbei, folgt man dem plätschernden Bach bis ans Ende des grünen Tals, wo der schmale Pfad schließlich die Bergflanke hinauf führt. Kaum mehr als einen Fuß ist der helle Weg hier breit, der sich wie ein goldenes Geschenkband zum Ziel schlängelt. Tatsächlich kann man die Höhlen sogar betreten und vielleicht kannst du ja sogar selbst noch einen Knochen entdecken...
13. Sands Caravan & Camping, der vielleicht schönste Campingplatz an der NC500
Eigentlich bin ich kein besonders großer Fan von Campingplätzen, zumindest dann, wenn – wie so oft in Schottland – die Wohnmobile und Wohnwagen dicht an dicht in penibel abgesteckten, plattgewalzten Parzellen stehen. Doch natürlich gibt es sie auch vereinzelt, die charmanten Naturcamingplätze – zum Beispiel “Sands Caravan & Camping” am Big Sand Beach, wenige Kilometer hinter Gairloch. Zwar handelt es sich hierbei auch um einige riesige Anlage, jedoch hat man mit Auto, Van und Zelt die Möglichkeit, sich frei einen Platz in dem weitläufigen Wiesen- und Dünen-Areal zu suchen, das direkt oberhalb des Strands liegt. Viele Plätze liegen sogar richtig versteckt zwischen den hohen Dünen, sodass man nicht einmal die Nachbarn sehen kann.
Doch das Beste: Kein Zaun trennt den Campingplatz von dem ausgedehnten, feinen Sandstrand. Tatsächlich war ich zum Sonnenuntergang sogar ganz für mich allein und konnte in aller Ruhe den spektakulären Blick hinüber zur Isle of Skye und zu den Hebriden genießen.
14. The Mountain Coffee Company & Hillbillies Bookshop
Man nehme einen alten Hippie, ein kunterbuntes Haus und einen verwinkelten Buchladen, rühre dreimal kräftig und bekomme ein “Shopping”-Erlebnis, an das man sich noch lange erinnert. Seit mehr als 30 Jahren betreibt besagter Alt-Hippie den “Hillbillies” Bookshop im Café der Mountain Coffee Company und hat dort – neben einer fantastisch kuratierten Auswahl an Literatur – so einiges an fernöstlicher Dekoration angesammelt, während drüben Bob Marleys Konterfei über Kaffee und Kuchen wacht. Die Don’t worry, be happy - Attitüde, die hier durch die Räume schwingt, ist jedenfalls so ansteckend, dass nach einem Besuch selbst das schottischste Grau keine Laune mehr trüben kann.
15. Beinn Eighe National Nature Reserve und Loch Maree
Länge: 6 km | Höhenmeter: 520 +, 520 - | Tour bei komoot
Fünf Tage saß ich an Loch Maree fest (wenn man das so bezeichnen möchte), bis das Wetter endlich gut genug war, um den Mountain Trail hinauf zu Leathad Buidhe zu wandern. Doch das Warten hat sich gelohnt! Nicht nur wegen des atemberaubend schönen Sonnenaufgangs, bei dem der See und der ikonische Gipfel des Meall Mheinnidh sich gold und rosa färbten, sondern vor allem, weil die Wanderung noch so viel schöner war, als es die Bilder, die ich zuvor gesehen hatte, vermuten ließen.
Schritt für Schritt windet sich der helle, felsige Pfad zunächst durch die Überreste des 350 Jahre alten kaledonischen Kiefernwaldes, bis man die Bäume ganz und gar hinter sich lässt und man eintaucht in die schroffe Bergwelt des Beinn Eighe National Nature Reserves mit seinen sieben Gipfeln und hoch gelegenen Bergseen.
Länge: 7,4 km | Höhenmeter: 150+, 150 - | Tour bei komoot
Wenn du gar nicht genug bekommen kannst von Loch Maree und seinen Kiefern, findest du unterhalb des Meall Aundrary, südlich der A832, noch eine weitere ausgeschilderte Wanderung samt kleinem Wanderparkplatz. Auf ihr erklimmst du zwar keine hohen Gipfel, überquerst dafür aber malerische Holzbrücken, stapfst durch blühende Heide an Wasserläufen entlang zum See Bad an Sgalaig und wirst (fast) garantiert ein paar Rehe zwischen den Bäumen sehen. Zieh auf dieser Tour nur besser die hohen Wanderstiefel oder Gamaschen an, da der letzte Teil durch sumpfiges Gelände führt. An den kritischen Stellen gibt es Holzplanken.
Meine Anti-Tipps für die NC500
Oft wünschte ich bei meinen Recherchen, dass die Leute einfach ein bisschen ehrlicher wären, wenn sie von ihren Erlebnissen berichten. Denn natürlich ist es immer subjektiv, wie man einen Ort empfindet und trotzdem hilft so ein Anti-Tipp doch sehr, wenn man ohnehin zu wenig Zeit hat und sich schwer tut, zwischen all den vielen Optionen zu entscheiden. Daher gehe ich mit "gutem Beispiel" voran und verrate dir einfach, wo es mir nicht gefallen hat. Vielleicht hilft dir das ja tatsächlich bei deiner Planung:
- Cromarty: wird gern als so sehenswertes Fischerdörfchen beworben und natürlich sind die weißen Häuschen sehr hübsch, trotzdem haben mir persönlich ein paar Geschäfte, Cafés oder ähnliche Anziehungspunkte gefehlt, damit sich der Bummel gelohnt hätte
- Wick: habe ich persönlich als dreckig, grau und uncharmant empfunden.
- Ullapool: abgesehen von der kurzen Promenade in meinen Augen wenig charmant und durch den Fährverkehr auch unangenehm lärmig, wenige alte und lieblos eingerichtete Läden.
- Victoria Falls: Wahrscheinlich habe ich mich vom Namen in die Irre leiten lassen. Ein kleiner, vollkommen unspektakulärer Wasserfall.
Sollte dir der Sinn nach Bummeln, einem netten Café und etwas Zivilisation stehen, verbring deine Zeit lieber in Thurso und/oder in Dornoch. Besonders letzteres hat mich mit seiner lebendigen bunten Hauptstraße, all den alten Bauwerken und dem niedlichen Buchladen hinter dem Friedhof total überrascht.
Noch mehr Tipps für deine Reise nach Schottland?
- West Highland Way mit Hund und Zelt in 9 Tagen: Infos zu allen Etappen
- Cairngorms Nationalpark: Schottlands unterschätztes Outdoor-Paradies
- Die 6 schönsten Buchläden & andere literarische Orte in Edinburgh
- Zwei Tage in Glasgow: Die 12 schönsten Sehenswürdigkeiten
- Märchenhaftes Edinburgh: Die 15 schönsten Sehenswürdigkeiten für 3 Tage
- Auf den Spuren von Harry Potter durch Edinburgh
sharing is caring. teile diesen artikel mit deinen travel-buddies