Während einer zehntägigen Reise durch Georgien kannst Du durch atemberaubende Canyons und Höhlen wandern, die Hauptstadt Tbilisi erleben, den Kaukasus erklimmen, über Bazare und Märkte schlendern, so viel Käse essen, wie Du nur schaffst, alte Kulturstätten und Klöster entdecken und Dich von dem spannenden Kultur-Potpourri mitreißen lassen. Abenteuer garantiert!

Georgien ist gerade einmal ein fünftel so groß wie Deutschland und zu 87% von Gebirgen und Vorgebirgen bedeckt. In 10 Tagen kannst Du, obwohl in Georgien alles ein bisschen langsamer läuft, einen großen Teil des Landes entdecken. Georgien bildet gemeinsam mit Armenien und Aserbaidschan Transkaukasien - also den Landkorridor zwischen Schwarzem und Kaspischem Meer. Aufgrund seiner Lage ist nicht ganz klar, wo sich Georgien am besten zuordnen lässt: Zu Asien oder nach Europa, auch wenn die meisten Georgier sich gern als Europäer sehen.

Georgien Reiseroute
Das wohl bekannteste Fotomotiv aus Georgien: Dshandshucha & Tschurtschchela. Haselnüsse und Walnüsse, aufgefädelt, durch dicken Traubensaft gezogen und getrocknet.

Dich erwartet ein unglaublich spannendes Land, geprägt von verschiedensten Kulturen. Russische, europäische und orientalische Einflüsse bilden ein fesselndes Potpourri aus Bazarkultur, deftigem osteuropäischem Essen mit Gewürzen der nordafrikanischen Küche, einfachem Landleben und einer pulsierenden Hauptstadt, religiöse Opferrituale neben Szenevierteln und Coworking-Spaces, jahrhundertealte Klöster neben modernster Architektur.

Georgien Reiseroute
Unterwegs in der Maschrutka

In diesem Artikel stelle ich Dir unsere Reiseroute vor und wie lang wir jeweils vor Ort waren, erkläre, wie Du am besten von A nach B kommst und verrate Dir, an welchen Stellen Du die Route verlängern oder abkürzen kannst - je nachdem, wie viel Zeit Du hast. Außerdem gibt es zu jeder Station einen separaten Artikel, in dem ich genauer auf unsere Erlebnisse und die Sehenswürdigkeiten eingehe.

Ankommen in Kutaisi

Wenn Du mit WIZZ-Air fliegst, landest Du nicht in der Hauptstadt, sondern in Kutaisi. Da uns Georgien an den ersten beiden Tagen doch einen gewaltigen Kulturschock verpasst hat, bin ich sehr froh, dass wir unsere Reise in einer angenehm kleinen Großstadt beginnen konnten. Zentrum der Stadt ist der Fontänenplatz mit verrückten goldenen Figuren, die geradewegs aus einem Walter Moers Roman entsprungen sein könnten.

Die Stadt selbst bietet ein paar spannende Orte, die Du dir unbedingt anschauen solltest, für die Du aber kaum mehr als einen Tag einplanen musst: Die Bagrati Kathedrale, die Seilbahn und der alte Vergnügungspark, den Du mit ihr erreichst, der Markt und das Restaurant Palaty.

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Das Kloster Gelati. Auch hier leben noch Mönche.

Viel spannender als die Stadt selbst ist ihre Umgebung. Rund um Kutaisi erreichst Du, wenn auch recht mühselig, die Klöster Motsameta und Gelati, die Prometheus Höhlen und Martwili und Okatse Canyon. Obwohl die Wege zwischen den Sehenswürdigkeiten nicht besonders lang sind, lege ich Dir wärmstens ans Herz, zwei Tage einzuplanen, da jeder einzelne Ort so zauberhaft, mystisch und interessant ist, dass Du dir tatsächlich die Zeit nehmen solltest, alle mit Ruhe und Zeit fürs Detail zu erkunden. Mal ganz davon abgesehen, dass auch ein bisschen Glück dazu gehört, von einem zum anderen zu kommen… 😉

So kommst Du nach Kutaisi:

Nach Kutaisi kommst Du am besten mit WIZZ-Air. An dem kleinen überschaubaren Flughafen stolperst Du geradewegs in den Schalter für Bus-Tickets in die Innenstadt. Die Bezeichnung “Bus” darfst Du an dieser Stelle nicht so ernst nehmen. Meist fahren Taxis, die Dich für 5 Lari bis zu deiner Unterkunft bringen.

So lange solltest Du in Kutaisi bleiben:

In Kutaisi lohnen sich zweieinhalb Tage, wenn Du die Stadt, die umliegenden Klöster, die Prometheus-Höhlen und die Canyons sehen möchtest. Wir haben eineinhalb Tage am Anfang und einen Tag am Ende unserer Reise in der Stadt verbracht.

Hier kannst Du übernachten:

Airbnb Gutschein

In Kutaisi haben wir in einem wunderbaren Airbnb übernachtet, nur 5 Minuten zu Fuß von der Innenstadt. Die Mutter unserer Vermieters Levani hat uns mit Tee, Brot und Marmelade in Empfang genommen. Diese Unterkunft kann ich Dir wärmstens empfehlen. Die Zimmer sind einfach, aber sehr sauber und gemütlich, der Hund der Familie ist zum Knuddeln und der Vater des Vermieters springt auch gern als Taxifahrer ein. Mit meinem Airbnb-Link erhältst Du 25 Euro Rabatt auf Deine erste Buchung.


Achalziche und Vardzia

Achalziche und Vardzia waren mein persönlicher Höhepunkt auf unserer Reise durch Georgien, nicht zuletzt wegen der wundervollen Menschen, die wir dort getroffen haben. Nachdem uns Georgien an den ersten beiden Tagen mit grauen Regenwolken und dem ein oder anderen unfreundlichen Gesicht empfangen hat, fanden wir in Achalziche die Gastfreundschaft, von der alle Georgien-Reisenden so schwärmen.

Um nach Vardzia zu den Höhlenklöstern zu kommen, ist es ratsam in Achalziche oder Bordschomi zu übernachten, da ein Tagestrip von Gori oder Tiflis aus in einer Maschrutka eher zur Tortur als zu einem schönen Erlebnis werden würde. Wir haben uns schließlich für eine Übernachtung in Achalziche entschieden, da hier die riesige Festungsanlage Rabati steht, die ich so gern sehen wollte.

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Die Festungsanlage Rabati in Achalziche

Achalziche selbst ist ein kleiner, unscheinbarer Ort, am Fuß der riesigen Festungsanlage. Auf diese Festungsanlage hatte ich mich besonders gefreut, da hier, die Einflüsse orientalischer Baukunst so sichtbar werden. Auf dem riesigen Gelände schlendert man durch unzählige Bogengänge, vorbei an Wasserbecken aus Mosaiksteinchen bis hin zu der Moschee mit ihrem goldenen Kuppeldach. Noch viel beeindruckender als die Architektur ist aber die Tatsache, dass auf demselben Gelände auch eine orthodoxe Kirche und eine Synagoge stehen…

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Die Höhlenklöster in Wardzia

Von Achalziche aus war es am nächsten Tag nur noch eine 60 minütige Taxifahrt bis zu den Höhlenklöstern in Vardzia.

So kommst Du nach Achalziche und Vardzia:

Von Kutaisi nach Achalziche kommst Du mit der Maschrutka. Die Maschrutka fährt am Busbahnhof von Kutaisi. Da dieser ein bisschen außerhalb des Stadtzentrums liegt, solltest Du bis dorthin ein Taxi nehmen. Die Maschrutkas fahren um 8.30 Uhr, 8.50 Uhr und 13.00 Uhr und brauchen knapp vier Stunden. Wir haben zum Zeitpunkt unserer Reise 8 Lari pro Person bezahlt.

In Achalziche kannst Du an deiner Unterkunft nach einem Taxi nach Vardzia fragen oder Du fragst einen der vielen Taxifahrer am Busbahnhof. Alternativ fahren auch hier natürlich auch regelmäßig Maschrutkas.

So lange solltest Du in Achalziche bleiben:

Wir sind mit der Maschrutka um 13.30 von Kutaisi nach Achalziche gefahren. Der restliche Tag war ausreichend, um die Festungsanlage zu besichtigen. Am nächsten Tag haben wir Warzia besichtigt und sind im Anschluss von Achalziche nach Tbilisi gefahren.

Hier kannst Du übernachten:

In Achalziche haben wir im Hotel Almi übernachtet. Die Zimmer waren anscheinend sehr neu und schön und wir wurden sehr herzlich in Empfang genommen. In dem kleinen hoteleigenen Restaurant gibt es am Abend leckeres, einfaches Essen.


Entdecke Georgiens Hauptstadt Tbilisi [deutsch: Tiflis] und ihre Umgebung

 Ganz ehrlich: Nach den ersten Tagen in Kutaisi und Achalziche haben wir uns sehr auf die Hauptstadt gefreut! Besonders bei Regen kann Georgien mit seinen verfallenen Häusern, seinem rustikalen Ostblockcharme und den ein oder anderen Kriegs-Überbleibseln doch sehr grau und bedrückend wirken. Tiflis ist, zumindest in der Altstadt, im Bäderviertel und in Sololaki das genaue Gegenteil: bunt, lebendig, laut.

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Sololaki und die Betlemi Treppen: Einer meiner liebsten Orte, die ich während der Reise in Tiflis entdeckt habe

So spannend wie das Land ist auch seine Hauptstadt. Die Architektur im Bäderviertel dafür geschaffen, Kulisse eines Wes Anderson Films zu werden, die alten Jugendstilbauten im Stadtteil Sololaki, um deinen Kameraspeicher zu füllen und die Restaurants in der Altstadt, um Dich sehr satt und glücklich zu machen. Tiflis ist eine atemberaubende Stadt und ebenso von den starken Gegensätzen geprägt wie der Rest des Landes. Während Du an einer Straßenecke noch vegane Leckereien in super-pinterestable Hipstercafés bekommst, stehst Du wenige Straßen weiter inmitten einer Schar Hühner auf einem Bauernmarkt.

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Auf dem Dry Bridge Market


Meine liebsten Orte: Der Derzerter Bazar, der Dry Bridge Markt, das Betlemi Viertel, das Kulturzentrum Fabrika, das Jugendstilviertel Sololaki und das Café Leila.

Aber auch die Umgebung von Tiflis ist aufregend, wenn Du wieder genug Energie zwischen den bunten Fassaden der Stadt getankt hast. Das Kloster Dawit Garedscha [Davit Gareja] ist das wohl spannendste Ausflugsziel rund um Tiflis. Das Kloster liegt sehr nah an der georgisch-aserbaidschanischen Grenze inmitten von wüstenartigen Bergen, irgendwo im Nirgendwo wie eine Oase des Friedens und ist noch immer von Mönchen bewohnt.

Dawit Garedscha [Davit Gareja]: Definitiv einen Ausflug wert!

So kommst Du nach Tiflis:

In Achalziche fahren alle 30 Minuten Maschrutkas für 20 Lari in 3 Stunden zum Didube Busbahnhof. Am Didube Busbahnhof fährt dann die Metro in die Innenstadt.

So lange solltest Du in Tiflis bleiben:

In Tiflis kannst Du dir problemlos 4 Tage Zeit nehmen, ohne dass Dir langweilig wird. Wenn Du zusätzlich zu einem Ausflug in die Umgebung auch noch Gori, die Geburtsstadt Stalins, anschauen möchtest, kannst Du dir sogar 5 Tage Zeit nehmen.

Hier kannst Du übernachten:

Auch in Tiflis hatten wir ein ganz wunderbares, schickes Airbnb im Stadtteil Sololaki. Das kleine Apartment ist wunderbar ruhig gelegen. Auf dem etwa 10-minütigen Fußweg in die Altstadt kommst Du an den Jugendstilbauten des Viertels und den Betlemi Kirchen vorbei. Wir haben uns sehr, sehr wohl gefühlt. Mit meinem Airbnb-Link erhältst Du 25 Euro Rabatt auf Deine erste Buchung.


Im Kaukasus: Stepantsminda & Mt. Kazbegi

Der ursprüngliche Plan war, eine Nacht bevor wir nach Kutaisi zurückgekehrt wären, nach Stepantsminda in den Kaukasus zu fahren, um dort zur Gergeti Trinity Church vor der Kulisse des 5033 m hohen Mt. Kazbegi zu wandern. Und dann kam der Schnee. Obwohl in den letzten Wochen der Schnee bereits geschmolzen war, brachte eine Kaltfront fünfundzwanzig Zentimeter Neuschnee - zu viel um die einzige und deshalb viel befahrene Straße von Georgien nach Russland zu nehmen, wenn wir nicht riskieren wollten, unseren Rückflug wegen des Schneechaos zu verpassen. Hätten wir im Anschluss mehr Zeit bis zu unserem Flug gehabt, hätten wir die Fahrt auf der malerischen Heerstraße bestimmt trotzdem gewagt.

Bild: Marie Mewes | Triff die Welt

Stepantsminda bleibt also auf unserer Bucketlist bestehen. Aber: Marie vom Reiseblog Triff die Welt hat einen wunderbaren Artikel zu diesem Ort verfasst. Dort findest Du alle Informationen, die ich Dir an dieser Stelle leider nicht geben kann.

So kommst Du nach Stepantsminda:

Von der Busstation in Didube fahren stündlich Maschrutkas in etwa 3 ½ Stunden für 10 Lari nach Stepandsminda. Von Stepandsminda fahren 8.00, 9.00, 12.30 15.30 und 17.00 Uhr Maschrutkas zurück.


Zurück nach Kutaisi

Da uns ehrlich gesagt schon etwas der Arsch und der Rücken von den georgischen Rumpelpisten und den Maschrutkas wehtaten, entschieden wir uns auf dem Rückweg von Tbilisi nach Kutaisi für den Zug, auch wenn der lustigerweise sogar langsamer ist als die Fahrt mit dem Auto. So hatten wir aber genug Zeit, die georgische Landschaften noch einmal in Ruhe durch das große Fenster zu beobachten, bevor wir am Folgetag unseren Rückflug nach Deutschland nahmen.

Mehr Zeit?

Mit mehr Zeit wären wir sehr gern von Kutaisi nach Swanetien, also in den Nordwesten des Landes gefahren, um dort noch einige Wanderungen zu unternehmen. Am liebsten wären wir dort nach Ushguli gereist, nachdem uns so viele tolle Bilder so großes Fernweh nach diesem Ort gemacht haben. Auch zu diesem Region hat Marie von Triff die Welt einen sehr informativen Artikel geschrieben


Hier findest Du alle Beiträge zu unserer Reise nach Georgien:

In kürze erscheinen Berichte zu den einzelnen Orten unserer Reiseroute. Bis dahin findest Du schon mal alle Informationen, die Du für deine Reise brauchst.

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  4. hey magda, danke für deinen wundervollen reiseblog über georgien und die unendlich vielen tipps. ich plane gerade unsere 14 tägige reise und konnte mir richtig tolle einblicke in das land holen. ich freue mich schon all diese eindrücke und bilder, die du hier so toll schilderst, mit eigenen augen sehen zu können. ich hoffe, dass sich die wanderung in swanetien für uns ausgeht. Danke für deine tipps. ganz liebe grüße, carolina

    1. Hi Carolina, vielen Dank für deine lieben Worte. Das ist so schön zu lesen, dass Du Inspiration gefunden hast und Dir die Beiträge geholfen haben! Viel Spaß bei der Reise (die Daumen für Eure Wanderung sind gedrückt), Magda

    1. Hey Filip, danke für die netten Worte. Wir waren im April dort. Es war wirklich wunderbar, Du wirst also ganz bestimmt eine sehr schöne und spannende Reise haben. Ich bin gerade dabei den Tiflis-Artikel hochzuladen. Vielleicht hilft er Dir ja noch weiter. Liebst, Magda

  5. Liebe Magda,
    Wir sind gerade im Hotel almi (Vielen Dank für die tolle Empfehlung?, wir fühlen uns sehr wohl hier)
    Die Besitzer können sich noch an dich erinnern und wir sollen ganz herzliche Grüße schicken! 😉

    1. Hi Julia, das ist ja verrückt! Ich freu mich gerade riesig das zu lesen! Ich wünsche euch noch viel Spaß bei eurer Reise. Super, wenn euch mein Tipp weiter geholfen hat. Liebst, Magda

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