Natürlich hat es einen Grund, weshalb Bastei, Königstein und Schrammsteine am häufigsten besucht werden - schließlich sind sie die unangefochtenen Highlights der Sächsischen Schweiz. Doch die Kernzone des Nationalparks hat noch so viel mehr zu bieten - zum Beispiel die fantastische Wanderung vom Kirnitzschtal durch die Wilde Hölle ins Bio-Refugium Schmilka! Sieben Kilometer lang präsentiert sich die Sächsische Schweiz auf dieser Wanderung von ihrer schönsten und abenteuerlichsten Seite und krönt den Tag anschließend mit einem frisch gebackenen Stück Kuchen aus der historischen Mühlenbäckerei!

Anfahrt zum Ausgangspunkt “Nasser Grund”

Wusstest Du, dass die Sächsische Schweiz durch eine S-Bahn-Linie mit Dresden verbunden ist und auch kleine Orte und Wanderparkplätze alle durch ein dichtes Busnetz erschlossen sind!?

Mit dem Auto 

Der Wanderparkplatz “Nasser Grund” liegt tief im Kirnitzschtal und bietet, obwohl er schon zu den größeren zählt, nur eine Handvoll Parkplätze, die an Wochenenden und in den Ferien meist schon gegen 09.00 Uhr voll besetzt sind. Um das ohnehin schon viel zu stark befahrene Kirnitzschtal ein wenig zu entlasten und sich nicht mit der Parkplatzsuche zu ärgern, lässt man deshalb das Auto am besten am kostenlosen P&R Parkplatz am Bahnhof Bad Schandau stehen. 

Mit Fähre und Kirnitzschtalbahn

Ohnehin gehört die Anfahrt mit Fähre und Kirnitzschtalbahn für mich zu dieser Tour wie sonst nur Tim zu Struppi. Zunächst setzt man dafür am Bahnhof Bad Schandau (der Anleger ist nicht zu übersehen) mit der Fähre über die Elbe zum eigentlichen Kurort. Dort angekommen, ist es nur ein kurzer Spaziergang durch den hübschen Ortskern bis zum Kurpark, von wo aus die nostalgische, gelbe Kirnitzschtalbahn schon seit 1898 die “Sommerfrischler” ratternd durch das romantische Kirnitzschtal zu ihren Quartieren und Wanderrouten bringt. Die Haltestelle heißt “Nasser Grund”. 

Mit dem Bus 

Natürlich geht das Ganze auch deutlich schneller, indem man am Bahnhof Bad Schandau in die Buslinie 241 steigt. Sie bringt Dich auf direktem Weg zum “Nassen Grund”.

4 Highlights, die die Wanderung durch die Wilde Hölle nach Schmilka so besonders machen

Länge: 6,7 km | Höhenmeter 400 +/- | reine Gehzeit: 3 Std. | Tour bei Outdooractive

Der abenteuerliche Aufstieg durch die Wilde Hölle

Auf der Wanderung vom Nassen Grund nach Schmilka jagt ein Highlight das nächste, begonnen mit der Wilden Hölle, einem besonders abenteuerlichen Aufstieg inmitten der “berühmten” Affensteine, zu denen auch der Carolafelsen zählt. Doch keine Sorge: Die Wilde Hölle ist in ihrer Schwierigkeit noch längst kein Klettersteig, für den Du ein Klettersteigset bräuchtest. Trotzdem braucht es ein bisschen Trittsicherheit, um sich vertikal und horizontal auf den Steigbügeln an den Felswänden bewegen zu können. Diese vorausgesetzt, wirst Du viel Spaß haben, an den Steinen herum zu kraxeln. 

Die wichtigsten Fakten zur Wilden Hölle

  • Auf- und Abstieg möglich
  • Kein Klettersteigset nötig
  • Mit kletterfreudigen Hunden machbar, die noch so leicht sind, dass man sie ggf. ein bisschen unterstützen kann
  • versichert mit Steigbügeln und Stahlseilen

Felsenkletterei am Carolafelsen

Vom oberen Ende der Wilden Hölle gilt es nur noch ein paar weitere Stufen zu überwinden, um zum Carolafelsen zu kommen. Achte aber darauf, dass Du den Abzweig nicht verpasst! Er ist ziemlich schmal und versteckt sich in einem spitzen Winkel auf der rechten Seite des Wegs, sodass man ihn schnell übersehen kann. 

Oben angekommen, wirst Du eine der spektakulärsten Aussichten der Sächsischen Schweiz vorfinden - im Vordergrund Schrammsteine und Falkensteine und dahinter ikonisch die Silhouette des Liliensteins. Mindestens genauso spannend wie die Aussicht ist das Felsplateau selbst. Zahlreiche kleine Felstürme bilden seinen Rand, sodass man von Stein zu Stein springen und nach Herzenslust kraxeln kann! Und tatsächlich habe ich sogar schon erwachsene Leute zwischen ihnen Verstecken spielen sehen! 😉

Die geheime Aussicht an der Lehnkuppel

Vom Carolafelsen geht’s zunächst über dieselbe Stiege wieder hinab und einige hundert Meter gemütlich auf dem Reitsteig entlang. Während die meisten Leute an dieser Stelle den Weg zum Großen Winterstein einschlagen, um nach Schmilka zu kommen, empfehle ich Dir wärmstens, ein bisschen früher abzubiegen und stattdessen den Lehnsteig zu wählen. Dieser ist nämlich mit seinen Treppen, die zwischen allerlei Felsen hindurchführen, nicht nur sehr viel spannender, sondern hält eine weitere sensationelle Aussicht bereit, die sich obendrein ein echter Geheimtipp nennen darf! 

Dort, wo die Treppe eine 180-Grad-Kurve nach rechts macht, zweigt zur linken Seite ein sandiger Weg zur Lehnkuppel ab, wo sich hoch über dem Wald eine knorrige Kiefer unübersehbar mit aller Kraft und weit ausgestreckten Wurzeln an ein Felsplateau krallt. Besonders an heißen Tagen findet man hier einen wunderbar schattigen Picknickplatz, an dem man ganz gewiss nicht durch andere WanderInnen geweckt wird, wenn man sich ein kleines Nickerchen gönnt.

Bier & Kuchen im Bio-Refugium Schmilka 

Von nun an ist es nur noch ein gemütlicher Spaziergang hinunter in Richtung Wanderziel Schmilka, wo sich kleine Fachwerkhäuschen am Berg drängen. Dazwischen: Die alte Mühlenbäckerei mit ihrem gemütlichen Hof samt funktionierender Wassermühle, ein Gasthof, eine Brauerei und mehrere niedliche Pensionen*. Da wirklich alle Institutionen des Dorfes Bio-zertifiziert sind, darf sich Schmilka ein Bio-Refugium nennen

Die Bäckerei ist auch der Grund, weshalb man sich nicht schon zuvor bei der Wanderung am Proviant satt essen sollte! Schon von Weitem duftet es nach den frisch gebackenen Kuchen, Broten und mancherlei herzhaften Gebäckstücken. Dazu trinkt man am besten ein Bio-Bernstein-Bier aus der benachbarten Brauerei (was für eine Alliteration). 

Update: Lange Zeit habe ich das Essen im Mühlenhof empfohlen. Leider hat die Qualität in letzter Zeit massiv gelitten. Die Kuchen, die am separaten Kuchenstand verkauft werden, sind nach wie vor hervorragend!

Zurück nach Bad Schandau

Gleich auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe liegt der Bahnhof Schmilka, an dem in kleinen Abständen die S-Bahn in Richtung Dresden nach Bad Schandau fährt. Um zum Bahnhof zu gelangen, bedarf es nur einer kurzen Fährfahrt. Der Anlieger befindet sich unübersehbar am Ufer direkt vor den Toren Schmilkas.

Der Rückweg

Mit der S-Bahn nach Bad Schandau

Gleich auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe liegt der Bahnhof Schmilka, an dem in kleinen Abständen die S-Bahn in Richtung Dresden nach Bad Schandau fährt. Um zum Bahnhof zu gelangen, bedarf es nur einer kurzen Fährfahrt. Der Anlieger befindet sich unübersehbar am Ufer direkt vor den Toren Schmilkas. 

Zu Fuß zum Nassen Grund

Länge: 14,2 km | Höhenmeter 790 +/- | reine Gehzeit: 6 Std. | Tour bei Outdooractive

Alternativ kannst Du die Tour aber auch verlängern und über den Gratweg und die Schrammsteine zurück zum Nassen Grund laufen. Hierfür verlässt Du Schmilka rechterhand, hältst Dich etwa 700 Meter an der Elbe und nimmst den ersten Weg, der dich wieder nach rechts in den Wald hineinführt. Auf diese Weise erreichst Du schnell den Aufstieg zur Breiten Kluft. Was Dich dort, auf dem Gratweg und an den Schrammsteinen erwartet, liest Du im separaten Artikel zur Schrammstein-Wanderung.

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