Drei Tage Digital Detox, drei Tage frische Bergluft, Ruhe & Slow Motion. Der Duisitzkarsee war die letzte Station unseres Roadtrips durch Italien, Slowenien, Kroatien & Österreich und eine echte Wohltat nach den lauten, aufregenden Tagen auf Istrien und den vielen Menschen an den Plitvicer Seen.

Von der Duisitzkarseehütte haben wir eine wundervolle, wenngleich schweißtreibende Wanderung an die Giglachseen unternommen, haben uns die Bäuche mit frischen Nockerln, Kaiserschmarrn und Kaspressknödel vollgeschlagen, den Kühen und Pferden beim Grasen zugesehen, eiskaltes Gipfelradler getrunken und den Hüttenhund ein wenig hinter den Ohren gekrault. Kurz: Wir haben die Welt mal für drei Tage angehalten, vergessen, wie man Kalorien zählt und die Berge in all ihren Facetten genossen. 

HINAUF Anreise zum Duisitzkarsee

Der Duisitzkarsee liegt oberhalb von Schladming, nur knapp 25 Kilometer von der Autobahn A10 entfernt. Entdeckt habe ich diesen See in der letzten Bergwelten-Ausgabe – beim Voting um die schönsten Bergseen auf Platz 17 von 25 gewählt (und meiner Meinung nach viel zu weit hinten in der Liste).
Wir haben unser Auto in Schladming im Parkhaus des Planet Planai für 7 Euro pro Nacht untergestellt und sind mit dem Wanderbus (Haltstelle Planet Planai) in knapp einer Stunde für ebenfalls knapp 7 Euro pro Person zur Eschachalm – dem Ausgangspunkt gefahren. Rückblickend hätten wir uns das Geld dafür sparen können, da eine doch recht gut ausgebaute Straße mit vielen Ausweichpunkten zu dem großen Parkplatz auf der Eschachalm hinaufführt. Das Auto würde dort aber unbewacht stehen.

Weiter ging es zu Fuß auf der Forststraße in etwa ein einhalb Stunden hinauf zum Duisitzkarsee. Eine Wanderkarte braucht es dort noch nicht, der Weg ist deutlich ausgeschildert (ebenfalls die Tour zu den Giglachseen).

Es war ein wirklich heißer Tag, an dem wir zum See aufgestiegen sind, umso mehr haben wir uns über unser eiskaltes Radler gefreut!

ANGEKOMMEN Die Duisitzkarseehütte

Am See liegen zwei kleine, bewirtete Hütten: Die Farlechhütte (Essen und Übernachtung sind etwas teurer) und die Duisitzkarseehütte – unsere Unterkunft für die nächsten beiden Nächte. Zum beheizten Lager in der Hütte steht etwas abseits eine alte, charmante Scheune mit weiteren Schlafplätzen.

Claudia, die Hüttenwirtin und Hüttenhund Merle haben uns sehr herzlich in Empfang genommen.

Nach einem kleinen Spaziergang um den See war die Sonne inzwischen untergegangen und – wie es in den Bergen üblich ist – wurde es schnell ziemlich kalt. Umso mehr haben wir uns über den beheizten Ofen in der Hütte gefreut. Über dem Ofen hingen die Socken der Wanderer und wir konnten aus unserer gemütlichen Sitzecke dem Koch dabei zusehen, wie er uns frischen Kaiserschmarrn brutzelte.

Ganz wichtig: Auf der Hütte gibt es zwar heißes Wasser zum Waschen, aber keine Dusche… Die langen Haare also am besten vorher nochmal waschen ?

HÖHER HINAUF Wanderung zu den Giglachseen

Da wir nach unserem Kaiserschmarrn am Abend zuvor sehr früh ins Bett gefallen sind, sind wir am nächsten Morgen ganz zeitig aufgestanden, um zu sehen, wie sich die Silhouetten der Berge nach und nach mit der aufgehenden Sonne vom Himmel abzeichnen.

Nach dem Frühstück begannen wir den knapp 2 Kilometer langen Aufstieg über 400 Höhenmeter zum Murspitzsattel oberhalb des Sees. Der Aufstieg führt vorerst durch den Wald, wo wir trotz des feuchten Bodens immer guten Halt auf den rauen Wurzeln fanden. Das letzte Drittel des Aufstiegs führt über gut markierte Geröllfelder bis zur letzten kurzen, steilen Passage mit Sicherungen. Von oben hatten wir einen atemberaubenden Blick auf den Duisitzkarsee und die Schladminger Tauern.

Die nächsten vier Kilometer zu den Giglachseen verliefen vergleichsweise moderat in sanftem Auf und Ab auf dem Weg Nr. 775. Der Pfad führt malerisch an vielen Latschen, Bächen und Blumen vorbei und hin und wieder lag eine dicke Kuh auf unserem Weg – völlig unbeirrt von den Wanderern, die sich an ihr vorbeischoben. In den allerletzten Abschnitt bis zur Ignaz-Mattis-Hütte an den Giglachseen habe ich mich dann doch ein bisschen verliebt – wie im Bilderbuch standen jede Menge Ponys grasend am See, im Hintergrund das karge Bergpanorama.

Als wir nach gefühlt 7563 Fotos die Ignaz-Mattis-Hütte erreichten, hatten wir dann auch solchen Hunger, dass die Kasnockerln auf der Tageskarte gerade richtig kamen. ? Dazu einen eiskalten Almdudler, Ausblick auf den See und der Wandertag war perfekt!

AUF UMWEGEN Alternative Route

Wir hatten uns zuvor entschieden beide Nächte am Duisitzkarsee zu verbringen. Es ist aber auch möglich die Wanderung zu den Giglachseen durch die Besteigung der Murspitze ein bisschen auszudehnen, um anschließend in der Ignaz-Mattis-Hütte zu übernachten – anstatt wie wir zurückzulaufen. Von der Mattis-Hütte aus führt ein Wanderweg in etwa einer Stunde zur Ursprungalm hinab. Von der Ursprungalm fährt wiederum ein Wanderbus zurück nach Schladming. Auf der Website der Wanderregion Wilde Wasser findest Du auch noch jede Menge andere tolle Touren.


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