Dänemark, der Ursprung des Wortes Hygge - und das ganz zurecht, wenn Du mich fragst. Dänemark ist der perfekte Ort, um wirklich richtig zu entspannen. Dieser Artikel ist der richtige für dich, wenn du nach Dänemark möchtest, aber noch keine richtige Idee davon hast, was dich eigentlich erwartet und in welcher Region Du deinen Urlaub verbringen möchtest. In diesem Fall findest du hier einen Überblick über die verschiedenen Regionen Dänemarks, eine kleine Auswahl mit parzellenfreien Naturcampingplätzen und eine Liste mit 20 tollen Aktivitäten, für die Dänemark so bekannt ist und die du teilweise wirklich nur dort in dieser Form erleben kannst.

Wann (und warum) Du unbedingt nach Dänemark reisen solltest

Inzwischen habe ich fast ein Jahr meines Lebens in Dänemark verbracht. Die meiste Zeit davon als Kind, weil meine Eltern mit mir und meiner Schwester jedes Jahr im Sommer 2 Wochen an der dänischen Nordsee und eine an der dänischen Ostsee verbracht haben. Und glaub mir, als Teenie habe ich mir geschworen, nie wieder einen Fuß in dieses "ach so langweilige Land" zu setzen, in dem so gar nichts los ist, was man als 14-jährige interessant finden könnte. Inzwischen, 10 Jahre später, muss ich selbst ein wenig über mich schmunzeln und liebe Dänemark umso mehr für genau diese Ruhe.

Hygge: Die dänische Antwort auf Alltagsstress

Hygge: A calm, comfortable time with people you love; a complete absence of frustration and emotionally overwhelming, often enjoyed with good food and drinks, warm blankets and candlelight. The art of building sanctuary and community.

Wenn ich an das Wörtchen Hygge denke, denke ich unweigerlich an die langen und langsamen Strandspaziergänge, bei denen ich Muscheln sammle und die ein oder andere Qualle zurück ins Meer werfe, an die strohgedeckten Ferienhäuser, die aussehen, als würden sie sich in die Dünen kuscheln und die so gut nach Holz und dem Kaminfeuer riechen, vor dem man am Abend sitzt. Ich denke an die hübschen Schlösser und die Wanderungen zu Leuchttürmen in der Sommersonne, an den frischen Wind, an meinen Jutebeutel voller Bücher, für die man in Dänemark auf einmal Zeit findet, an den leckeren frischen Fisch, den wir jeden Tag gemeinsam zubereiten und an das beruhigende Rauschen der Wellen, das wir nachts zum Einschlafen im Camper hören.

Das bedeutet aber noch lang nicht, dass Du in Dänemark nicht trotzdem der ein oder anderen wilden Aktivität nachgehen kannst - im Gegenteil: Die Natur bietet Spielfläche genug und du bestimmst, ob dein Dänemark-Urlaub so aussieht wie meiner oder ob du vielleicht etwas ganz anderes daraus machst.

Dänemark ist also das perfekte Reiseland für Dich, wenn...

• Du so richtig abschalten willst
• Du vielleicht für eine kleine Weile nicht so viele Menschen sehen möchtest
• Du nicht auf superheiße (aber dennoch noch wohlig warme) Sommer stehst
• Du vielleicht mit deinen Kindern und/oder deinem Hund unterwegs bist
• Dir bei dem Gedanken an ein Kaminfeuer und ein gutes Buch das Herz warm wird
• Du keine Lust hast, hundert Sehenswürdigkeiten hinterher zu jagen
• und die größte Freude empfindest, wenn du einfach draußen sein kannst

Die Regionen Dänemarks im Überblick

• Südjütland mit Rømø
• Westjütland mit Ringkøbing und Hvide Sande
• Ostjütland mit Aarhus und dem Legoland Billund
• Nordjütland mit Skagen und Aalborg
• Seeland mit Kopenhagen
• die Inseln Lolland und Falster
• Fünen
• Bornholm
• und die Faroer Inseln.

Um es vornweg zu nehmen: Meine liebsten Regionen sind West- und Nordjütland, allerdings haben mich auch die beiden Inseln und Lolland und Falster zuletzt mit ihren tollen Wanderwegen und den vielen Wildtiersichtungen total überrascht. West- und Nordjütland gefallen mir deshalb so gut, weil hier die Natur schon ein bisschen rauer ist als noch im Süden und es so viel atemberaubend schöne Natur gibt: Fjorde zum Kanufahren, breite Strände, manche sogar so breit, dass man mit dem Auto auf ihnen fahren kann, Wanderdünen, versandete Leuchttürme, hohe Wellen und natürlich Skagen, der nördlichste Punkt des Landes, an dem Ost- und Nordsee aufeinandertreffen.

Meine Camping-Geheimtipps

Camping in Dänemark ist leider nicht so wild, wie man es vielleicht erwartet. Während meiner Suche bin ich zwar immer auf sehr gut bewertete Plätze gestoßen, die aber leider so ziemlich das Gegenteil von dem sind, was ich mir unter einem tollen Platz vorstelle: Wohnmobil an Wohnmobil, Parzelle an Parzelle, plattgewalzte Wiesen ohne Bäume und fehlende Privatsphäre. Entsprechend heilig sind fast schon die wenigen Fundstücke, auf denen man stattdessen zwischen jede Menge Grün oder Dünen steht, in angenehmen Abstand zu den Nachbarn.

Et voilá, die beiden Plätze, von denen ich spreche:

1. Svinkløv Camping in Nordjütland
2. Nr. Lyngvig Camping bei Hvide Sande

Die ultimative (Anti) To-Do-Liste für Dänemark

1. Iss ein Softeis
Wenn die Dänen etwas können, dann ist es Softeis. Das cremigste und sahnigste Softeis, das Du dir nur denken kannst - wahlweise mit Kakao, Schoko drys (also Schokoladensplitter) oder Guff, einer superleckeren rosa Zuckercreme, die schmeckt, als hätte man die Zuckerwatte aufs Eis gestrichen.  

2. Geh nackt baden
Was ich eigentlich sagen will: Es gibt so viele riesige Strände, dass es selbst in der Hauptsaison kein Problem ist, einen leeren Strand zu finden.

3. Kauf Obst & Gemüse am Straßenrand
Etwas, was ich an den Dänen am meisten bewundere: Ihr Vertrauen gegenüber den Nachbarn und TouristInnen. Du wirst an sehr vielen kleinen Hütten vorbeikommen, an denen Du gegen Bezahlung an einer Kasse des Vertrauens frische Kartoffeln, Erdbeeren, Erbsenschoten oder auch Brennholz bekommst.

4. Iss frischen Fisch
Fangfrischer Fisch, direkt vom Kutter auf die Theke. Viel besser geht es kaum. Fischverkäufe findest Du fast überall an der Küste. Meine wärmste Empfehlung: Kryddor Sill (sauer eingelegter Hering), Schollenfilet, frische Rejer (Garnelen) mit Remoulade, Fischfrikadellen und Räucherfisch.

5. Bau eine Sandburg
Lass dein Herz kindisch sein und bau eine Sandburg! Sicher gibt es irgendwo einen Knirps, der dir Eimer und Schaufel leiht. Es war so unglaublich befreiend, mal wieder im Sand zu wühlen und nicht an die dreckigen Sachen zu denken!

6. Gib deine Sandburg auf und schau dir eine richtige an
Wenn Du deine Sandburg dann aufgibst, weil Du feststellst, dass das auch als Erwachsener noch voll schwer ist, das mehrstöckige Schloss zu bauen, kannst Du dir dafür auch richtige Sandburgen anschauen. Jedes Jahr findet in Søndervig das Sandskulpturen Festival statt. Und was die Profis dort aus Sand bauen, ist wirklich sehr beeindruckend!

7. Lass einen Drachen steigen
Wenn wir es schon von Aktivitäten am Strand haben: Die Dänen sind bekannt für ihre tollen Drachen, denn hier am Meer, kann man sie das ganze Jahr steigen lassen. Wegen dieser Leidenschaft gibt es in jedem noch so kleinen Küstenort einen extra Laden nur für Drachen und auf Rømø findet jedes Jahr das internationale Drachenfest statt. Dieses Fest und der Anblick sind so einmalig, dass es sich schon fast lohnt, den Urlaub so zu legen, dass man an diesen Tagen an Rømø vorbeikommt.

8. Erklimm einen Leuchtturm
In Dänemark gibt es eine Menge Leuchttürme. Besonders spannend finde ich Rudbjergs Knude, einen versandeten Leuchtturm, mitten in (oder unter) einer riesigen Düne mit einem spektakulären Ausblick auf die wilde Küste. Total interessant: Als der Leuchtturm 1900 eingeweiht wurde, war die Düne hinter ihm nur 2 Meter hoch. Schon zehn Jahre später aber hatte der Wind so viel Sand heran geweht, dass der Küchengarten unfruchtbar wurde und ins Wärterhäuschen eindrang. Zwar hat man damals noch versucht, den Sand wegzuschaffen, das Unterfangen jedoch in den 50er Jahren aufgegeben, als die Düne nun schon 50 Meter hoch war und man den Leuchtturm nicht einmal mehr vom Meer aus sehen konnte. Inzwischen steht das ganze Gebiet unter Naturschutz und die Düne darf wandern, wie es ihr beliebt.

9. Mach einen Ausritt am Strand
Überall in Dänemark gibt es die Ryde - oder Heste Center, die Reitställe, wo auch TouristInnen einen Ausritt an den Strand machen können. Meistens finden die Ausritte auf Islandpferden statt.

10. Spring von den Dünen
Ich habe festgestellt, dass das immer noch so viel Spaß macht wie als Kind. Anlauf nehmen und springen! Die Dünen an der Westküste sind so hoch und so weich, dass sich so ein Sprung ganz spektakulär anfühlt und man trotzdem ganz sanft landet.

11. Geh surfen
Dänemark ist ein perfekter Ort, um surfen zu lernen. Egal ob klassisches Surfen, Windsurfen oder Kitesurfen - die Bedingungen sind großartig. Einer der beliebtesten Spots ist Ringkøbing Fjord bei Hvide Sande. Wie ein Kite Surfer mir erklärt hat, herrschen dort sozusagen "Laborbedingungen" - also Windverhältnisse, die sich kaum ändern und das Wasser ist nur hüfthoch, sodass man auch keine Sorge haben muss, wenn man doch mal weit entfernt vom Ufer im Wasser landet.

12. Häng hyggelig vor dem Kamin ab
Wie bereits angedeutet: Die dänischen Ferienhäuser mit ihren Strohdächern, Holzverkleidungen, Saunen und Kaminen sind einfach total kuschelig und ein perfekter Ort, um bei einem guten Buch oder einem Brettspiel so richtig zu entspannen.

13. Mach einen Strandspaziergang
Ebenso entspannend wie ein Buch vor dem Kamin ist ein ausgedehnter Spaziergang am Strand. Ich mag die dänische Strände vor allem deshalb so sehr, weil man hier so viel spannende Dinge finden kann. Von hübschen Muscheln, über Krabben, Quallen, verirrten Schollen, denen man zurück ins Meer helfen kann, Rocheneiern, verschiedenste Vögeln und Robben ist mir hier schon alles begegnet.  

14. Schau Ost- und Nordsee beim Knutschen zu
Am nördlichsten Punkt Dänemarks, in Skagen, kannst Du dir anschauen, wie es aussieht, wenn zwei Meere sich treffen. Hier oben fließen Ost- und Nordsee zusammen und schlagen je nach Wetter auch schon mal große Wellen dabei. Im Hafen von Skagen bekommst Du hinterher sehr leckere Fischgerichte.

15. Fahr mit dem Auto auf den Strand
Für uns, mit unserem Campervan, war das natürlich perfekt… Strände, manchmal mehrere hundert Meter breit und so fest, dass Du einfach mit dem Auto darauf fahren konntest. Diese Autostrände gibt es vor allem um Løkken und sind auch als solche gekennzeichnet. Ich muss Dir wahrscheinlich kaum erzählen, wie schön es war, am Strand ein Mittagsschläfchen im Auto zu machen um am Abend dort zu essen, während die Sonne untergegangen ist.

16. Besuch ein dänisches Märchenschloss
Überall wirst Du alte Schlösser finden, die Du besichtigen kannst. Die dänischen Schlösser sehen dabei mit ihren riesigen Gartenanlagen immer ein bisschen wie Märchenschlösser aus… Am meisten haben mir Schloss Egeskov und Schloss Kronborg, der Schauplatz von Shakespeares Hamlet, gefallen.

17. Spring in die Wellen
An der dänischen Küste kann es im Sommer sehr warm werden und trotzdem geht meist ein angenehmer Wind. Dieser Wind reicht aber an manchen Tagen schon, um das Meer ganz wild werden zu lassen. An diesen Tagen macht es mir immer ganz besonders viel Spaß baden zu gehen, denn dann kann man sich so gut in die hohen Wellen werfen. Pass aber trotzdem immer gut auf dich auf und schwimm bei Wellengang lieber nicht raus. Die Söge sind oftmals so stark, dass es selbst am Ufer manchmal schon schwer ist, wieder nach draußen zu kommen.

18. Schenk deinem kindischen Herz eine Achterbahnfahrt
Wenn ich an das Dänemark meiner Kindheit denke, dann auch immer an die Freizeitparks - allen voran natürlich an das Legoland Billund. Doch es gibt auch noch eine ganze Reihe andere Parks, allesamt liebevoll gestaltet, dass man gar kein Kind sein muss, um dort Spaß zu haben. Am liebsten war ich im ...

• Djurs Sommerland
• Farup Sommerland
• BonBon Land
• und natürlich im Tivoli Kopenhagen

19. Mach deine eigenen Bonbons
Da wir wieder bei den kindischen Aktivitäten sind: Halt die Augen offen nach Bonbon-Manufakturen. Hier kannst Du zuschauen, wie bunte Bonbons per Hand gemacht werden und kannst das sogar selbst ausprobieren. Lakritz-Fans kommen hier ganz besonders auf ihre Kosten. Aber keine Sorge, es gibt auch genügend Sorten ohne Lakritz!

Die passende Literatur für deine Reise nach Dänemark*

Wenn Du vielleicht schon den ein oder anderen Beitrag von mir kennst, weißt Du bestimmt, wie verliebt ich in gute (Reise)Literatur bin. Deshalb lese ich auf jeder Reise - zusätzlich zu den Infos im Reiseführer - passende Literatur aus oder über das Reiseland. Auf diese Weise verstärken sich die Eindrücke immer noch mehr und es entsteht zwischen jeder Reise und den Geschichten, die ich dort lese, eine ganz magische Assoziation. Wenn ich dann selbst Jahre später wieder Passagen aus den Büchern lese, ist es, als wäre ich für einen Moment wieder an dem Ort. Folgend findest du deshalb meine ganz persönlichen Empfehlungen:

• Reise Know-How: Dänemark Nordseeküste
• Reise Know-How: Dänemark Ostseeküste und Fünen
• Hygge: Die dänische Art glücklich zu leben
• Hans Christian Andersen: Die schönsten Märchen
• Shakespeare: Hamlet

Du weißt schon genau, wohin dich deine Dänemark-Reise führt? Hier gibt's noch mehr Tipps für ausgewählte Regionen:

• Draussen auf Lolland & Falster: 7 tolle Wanderungen & Naturerlebnisse
• Kopenhagen: 10 tolle Orte bei Regen und anderem schlechten Wetter