Himmerland dürfte wohl eine der weniger bekannten Regionen Dänemarks sein und das obwohl fast jede Reise ins so viel bekanntere Nordjütland unmittelbar durch sie hindurch führt. Gemeint ist die Gegend zwischen Mariagerfjord und Limfjord im zentralen Norden des Landes. Hier findest du riesige, hügelige Heideflächen, liebliche Fjordlandschaften, gespenstige Küstenwälder, das überaus niedliche Örtchen Mariager mit seiner imposanten Kathedrale, hervorragende Fischrestaurants und ausgefallene Unterkünfte. Im folgenden Artikel verrate ich dir meine 10 liebsten Orte, Wanderungen, Unterkünfte und Restaurants in Himmerland zwischen Limfjord und Mariagerfjord – nicht nur für die nächste Durchfahrt. 😉

10 besondere Wanderungen, Orte, Unterkünfte und Restaurants am Mariagerfjord und Limfjord

1. Sterne zählen im Viping Pod bei Bramslev Bakker 

zur Website von Bramslev Bakker

Viping – eine Kombination aus Camping und Viking. Genau darum soll es bei Bramslev Bakker gehen: Um ein Übernachtungserlebnis mitten in der grünen Landschaft, in der einst die Wikinger ihre Zelte aufschlugen, doch nicht ganz ohne einen Hauch Luxus unserer Zeit. So findest du vor deinem Viping Pod einen holzbeheizten Hot Tub und in deiner kleinen Hütte kuschelweiche Decken und jede Menge Kissen, in die du dich später einmümmeln kannst, um mit hereinbrechender Nacht die Sterne über dem Mariagerfjord zu zählen. Denn nichts trennt dich in deinem Viping Pod von der Natur als eine riesige Glasfläche so groß wie die gesamte Front der Cabin.

Viping Gäste sind außerdem am Morgen eingeladen, auf der Terrasse des Hauptgebäudes mit Blick über den Fjord ein hervorragendes Frühstück zu genießen. Darüber hätte sich mancher Wikinger bestimmt auch gefreut…

2. Wandern auf der Panoramaroute am Mariagerfjord 

Länge: 10,1 km | Startpunkt: Wanderparkplatz an der Campsite Bramslev Bakker | Einkehr: Café K Hobro | Link zu komoot

Bramslev Bakker eigent sich übrigens auch hervorragend als Ausgangspunkt für eine Wanderung auf der beliebten Panoramaroute. Wie der Name schon vermuten lässt, wirst du hier begelietet von unzähligen tollen Ausblicken über den Mariagerfjord – zunächst von der Anhöhe aus, später auch aus allernächster Nähe, wenn der Weg direkt hinunter ans Ufer führt. Was auf den Fotos übrigens so hell erscheint, ist in diesem Fall nicht etwa Sand, sondern die Bruchstücke Abertausender Muscheln, die dir hier den Weg weisen. Zwischendrin erwarten dich immer wieder grüne Weideflächen, verwunschener Wald, Sümpfe und Wacholderheiden. Pause macht man am besten auf halber Strecke in Café K im Hafen von Hobro.

Übrigens: Die Panoramaroute wurde sogar vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwanderweg zertifiziert.

3. Hafenluft & Sommersonne: Lunch im Café K in Hobro

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Fangfrischer Fisch, gute Burger und frische Salate – darauf kannst du dich im Café K in Hobro freuen. Das Restaurant mit seiner hübschen Sonnenterrasse liegt übrigens genau am Hafen und eignet sich damit auch hervorragend als Einkehr auf der Panoramaroute am Mariagerfjord. Weil ich an diesem Tag wirklich Hunger hatte, habe ich mich am Klassiker Fish’n’Chips probiert und hätte mir wirklich keinen besseren Ort dafür raussuchen können!

4. Der Gespensterwald auf der Halbinsel Louns im Limfjord

Parkplatz: Google Maps | Wald: Google Maps

Knorrige Hände, die ihre langen Finger in die neblige Luft strecken, zwischen den Wurzeln eine Hexenküche voll unheilbringender Giftpilze, … Viel Fantasie braucht es nicht, um sich im Küstenwald der Halbinsel Louns eine Geistergeschichte auszudenken. Tatsächlich wachsen Stämme und Äste der Bäume hier seltsam in Windungen, wild überwuchert von dunkelgrünem Efeu.

Besagten Wald zu finden ist auch gar nicht schwer: Ein Schotterweg bringt dich vom Wanderparkplatz im Naturschutzgebiet geradewegs zum Waldrand. Dabei gilt: Je schlechter das Wetter, desto eindrucksvoller das Erlebnis! Denn wenn es einem überhaupt gelingt, an Hexen und Gespenster zu glauben, dann wohl am ehesten in der schaurig-schönen Atmosphäre eines verhangenen, dunklen Regentages.

5. Frischen Limfjord-Fisch essen im Pakhuset

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Im Pakhuset wirst du wenige TouristInnen finden, dafür umso mehr Locals – denn unter ihnen ist das Gasthaus in Hvalpsund am Limfjord eine der beliebtesten Adressen der Region, wenn es darum geht, frischen Fisch in ausgelassener Gasthaus-Atmosphäre zu essen. Besonders populär sind die Buffets, ab und an gibt es aber auch ausgewählte einzelne Gerichte wie das typisch dänische Stjerneskud. Check am besten vorher die Facebook, dort findest du immer Infos zu den aktuellen Öffnungszeiten und Angeboten.

6. Wandern rund ums niedliche Städtchen Mariager

Länge: 12,3 km | Startpunkt: Mariager Saltcenter | Link zu komoot

Wusstest du, dass Skandinaviens größter Grabhügel nicht etwa in Norwegen steht, wo man ihn zuerst vermuten würde, sondern tatsächlich direkt neben dem kleinen Städtchen Mariager in Dänemark? Jahrhundertelang war er seit der Bronzezeit der Versammlungsplatz der angesiedelten Völker, heute gilt er vor allem als beliebter Aussichtspunkt. 12 m hoch und 72 m breit überragt er die umliegende Landschaft so sehr, dass man von seiner Spitze aus über Mariager hinweg auf den Fjord und seine bewaldeten Ufer schauen kann.

Hojøj, so der Name des Grabhügels, ist aber nur ein Highlight auf der wunderbar abwechslungsreichen Mariagerrute. Auf nur 12 Kilometern führt dich der Weg außerdem durch traumhafte Mischwälder, ans Ufer des Fjords, durch das niedliche Städtchen selbst, vorbei an unzähligen Rosenbüschen, für die Mariager so bekannt ist, zur imposanten Kathedrale und später über idyllische Wiesen zurück zum Ausgangspunkt. 

Obwohl die Runde nur 12 Kilometer lang ist, solltest du deshalb unbedingt noch mehr Zeit einplanen, um beim Vaffelbageren ein Eis zu essen, im Fjord schwimmen zu gehen und in Ruhe das Saltcenter in Mariager zu entdecken. In ihm versteckt sich nämlich nicht nur eine spannende Ausstellung zur Salzherstellung, sondern auch eine echte Salzhütte, in der du zusehen kannst, wie Salz gewonnen wird, ein Salzbad, in dem du sogar selbst baden gehen kannst und ein kleiner Shop. Wenn sich der Hunger meldet, bekommst du im hauseigenen Café außerdem ein wirklich gutes Mittagessen!

Übrigens: Die Mariagerrute wurde vom Deutschen Wanderinstitut als Premium Stadtwanderweg zertifiziert.

7. Ankommen und abschalten im HUS42 in Glenstrup

HUS 42 bei booking.com checken | zur Website | Instagram: @onu.stays

1931 ursprünglich als Farmhaus erbaut, war das heutige HUS 42 einmal eines von Glenstrups stattlichsten Privathäusern, bevor der Farmer es wieder aufgab und es lange Zeit leer stand – bis der Architekt Kuba und die Holistic Coachess Ewa es kauften und in 5 Jahren liebevoller Arbeit aufwendig renovierten. Und wirklich: In jedem Winkel des großzügigen Hauses spürt man, wie viele Gedanken sich die beiden um jedes einzelne Deko- und Möbelstück gemacht haben. So findest du in HUS 42 nur natürliche Materialien und Farben und auch nur sehr ausgewählte Elemente, die einen spannenden Kontrast zwischen der reichen Historie des Hauses und zeitgenössischem Design bilden. 

Nimm dir auch unbedingt die Zeit für einen kleinen Spaziergang durch Glenstrup. Das Dorf verbirgt noch so viel mehr interessante Orte, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt… Zum Beispiel eine der ältesten Kirchen Dänemarks, mehrere sakrale Runensteine, heilige Quellen und einer der dunkelsten Wälder, der sich in Dänemark finden lässt. Kuba wird dir gern eine Karte zur Verfügung stellen. Und wenn du nur ein kleines bisschen offen dafür bist, wirst du vielleicht die spirituelle Energie spüren, die nicht nur Glenstrup, sondern auch dem HUS 42 selbst innewohnt.

8. Unterwegs in der blühende Heide von Himmerland

Länge: 21 km | Startpunkt: Wanderparkplatz am Borupvej | Link zu komoot

Mitten in Himmerland wachsen endlich nach vielen Jahren die Überbleibsel der riesigen Heidelandschaft wieder zusammen, die hier bis zum 19. Jahrhundert einen großen Teil der Region bedeckte. Noch tragen sie aber ihre einzelnen Namen: Vindblæs, Oudrup, Gzbdersted, Lundby und Ajstrup Heide. 

Selbstredend, dass die Landschaft im Spätsommer während der Heideblüte am beeindruckendsten anzuschauen ist! Wie ein lilafarbener Teppich breiten sich dann die Hügel vor den Füßen aus, dazwischen jede Menge einladende helle Pfade. Das Netz ist so dicht, die Länge der Runden fast beliebig anpassen kann, wobei die 21 km lange Tour natürlich das intensivste Erlebnis verspricht. Falls du nur wenig Zeit hast und dich nicht für einen Abschnitt entscheiden kannst, empfehle ich dir einen Abstecher zur Ajstrup Heide, nördlich von Borup – mein persönlich liebster Teil der Wanderung. Parkplätze findest du direkt am Borupvej.

9. Friluftsliv deluxe bei Koppes Mølle

Koppes Mølle bei booking.com checken | zur Website | Instagram: @koppesmoelle

Stell dir vor, du wachst morgens mit der Sonne auf und liegst mitten in einer Wiese, über dir das raschelnde Blätterdach der Bäume, weiter unten im Tal ein grasendes Reh. Doch keine Sorge, bei Koppes Mølle schläft man nicht ungeschützt im Gras (wobei das sicherlich auch schön wäre), sondern vor Wind und Wetter geschützt in einer einfachen Cabin mit riesiger Panoramaverglasung. Wichtigstes Inventar – abgesehen vom Bett – ist deshalb auch das Fernglas, um all die kleinen Tiere beobachten zu können, die sich von Zeit zu Zeit auf der Wiese und in den Ästen blicken lassen. So wird die Übernachtung zum Erlebnis selbst und es lohnt sich wirklich sehr, etwas mehr Zeit in der Cabin einzuplanen. 

Den perfekten Abschluss findet ein Tag in Koppes Mølle schließlich mit einem eigens zubereiteten Essen überm Lagerfeuern. Damit man nicht erst planen und einkaufen gehen muss, bereitet die Betreiberin Zutaten-Körbe zu, in denen alles drin ist, was man für das Gericht benötigt, inklusive Anzünder, damit das Feuer auch wirklich gelingt. Natürlich kannst du aber auch deine eigenen Sachen mitbringen und die Feuerstelle und das Geschirr nutzen.

10. Birdwatching am Vilsted Sø

Länge: 11 km | Ausgangspunkt: Parkplatz P2 an der Brücke | Link zu komoot

Visited Sø ist der größte See Nordjütlands, doch gibt es ihn in seiner heutigen Form erst seit etwas mehr als 20 Jahren. Tatsächlich wurde er extra als Teil eines Wasserschutzprojektes angelegt, um mit seinen Feuchtwiesen das stickstoffreiche Wasser der Region zu filtern, bevor es in den Limfjord gewaschen wird. Gleichzeitig bieten Feuchtgebiete wie diese hervorragende Lebensbedingungen für verschiedenste Vogelarten. Ich hatte sogar so großes Glück, dass ich einen Seeadler beim Jagen beobachten konnte! Je nachdem, wie viel Zeit du hast, hast du zwei Möglichkeiten, Visited Sø zu entdecken – entweder bei einem Spaziergang zum großen Vogelbeobachtungsturm unweit der Brücke, die den See überspannt oder bei einer Rundwanderung. Am lohnendsten ist die Tour rund um den südlichen Teil des Sees – seine gesamte Fläche gilt als geschütztes Vogelreservat.

Noch mehr Tipps für deine Reise nach Dänemark?

Inzwischen habe ich mehr als ein Jahr meines Lebens in Dänemark verbracht und dabei - neben Nordjütland - fünf weitere Regionen ganz besonders intensiv bereist.

Transparenz: Dieser Artikel entstand in Auftrag von Visit Denmark und Visit Himmerland und enthält Werbung. Doch keine Sorge: Alle Tipps, die du hier findest, entspringen meiner ganz ehrlichen Begeisterung für die Region rund um Mariagerfjord und Limfjord.

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