Unter den Einheimischen der Sächsischen Schweiz mag der Uttewalder Grund bei Wehlen vielleicht kein Geheimtipp mehr sein - ganz gewiss aber für alle, die von außerhalb kommen! Anders als an anderen Orten der Sächsischen Schweiz ist es im Uttewalder Grund aber nicht etwa dann am schönsten, wenn die Sommersonne scheint oder die Bäume sich bunt färben, sondern an den allerersten warmen Tagen des Jahres, wenn das Eis des Winters und das blühende Leben des Frühlings die Tiefen des Tals in ein Spannungsfeld voller kleiner Wunder verwandeln. 

In diesem Beitrag findest Du eine kurze Beschreibung der Rundwanderung von Wehlen durch den Uttewalder Grund mit einem abenteuerlichen Abstecher zu den Teufelsschlüchten und der Heringshöhle - natürlich inklusive GPS Datei und vielen Bildern!

Anfahrt zum Ausgangspunkt Wehlen

Auf einer Rundwanderung durch den Uttewalder Grund erreicht man mehr oder weniger selbstverständlich auch den kleinen Ort Wehlen. Durch seine direkte S-Bahn Anbindung an Dresden, Pirna, Rathen, Königstein, Bad Schandau und Schmilka und einen großen Wanderparkplatz gleich neben dem Bahnhof, eignet er sich umso besser als Ausgangspunkt. 

Da sich die Stadt Wehlen und der Uttewalder Grund jedoch rechtselbisch gelegen sind, Bahnhof und Parkplatz aber linkselbisch, bedarf es einer kurzen Fährfahrt über den Fluss. Der Anleger befindet sich unübersehbar 350 Meter vor dem Bahnhof. Eine Hin- und Rückfahrt kostet aktuell (Stand 08/23) 2,70 Euro. Die Fähre verkehrt täglich zwischen 4.40 Uhr und 23.45 Uhr, sobald Bedarf besteht.

Weil die Wanderung meiner Meinung nach dann am schönsten ist, wenn man den Uttewalder Grund von Nord nach Süd durchquert, führt der erste Teil der Tour zunächst aus dem Ort heraus zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Elbe und von dort parallel über sandige Böden durch schönsten Kiefernwald. Am nördlichen Scheitelpunkt angekommen, betritt man schließlich den Utterwalder Grund.

Was die Rundwanderung durch den Uttewalder Grund so besonders macht

Länge: 10,6 km | Höhenmeter: 340 +/- | reine Gehzeit: 3.30 Std. | Tour bei Outdooractive

Die Magie des nahenden Frühlings

Es mag widersprüchlich erscheinen, sich ausgerechnet an den ersten warmen Tagen des Jahres an einen Ort zu begeben, der die Kälte des Winters so beharrlich in sich gefangen hält, als wolle er ihn für immer vor der Sonne bewahren. Doch es ist gerade das tiefe schmale Tal des Uttewalder Grundes, in dem sich die kostbaren Momente des jährlichen Wandels allen Augen offenbaren.

Als erstes werden Dir sicherlich die schmelzenden Eiszapfen auffallen, die sich links und rechts an den Felswänden klammern und bestimmt wird mit jedem Meter dein Blick ein bisschen aufmerksamer werden… Schau dabei auch unbedingt mal etwas genauer in das vermeintlich ausgetrocknete Bett des Grundbachs! Dieser Bach, kaum als solcher zu erkennen, führt eigentlich kein Wasser. Lediglich die Schneeschmelze bringt jedes Jahr ein wenig mit sich – gerade so viel, dass seine Oberfläche gefrieren kann, bevor der Bach kurze Zeit später wieder versiegt. Zurück bleiben wundersame, zarte Eisgebilde, manche wie Decken, gegen die von unten die ersten zarten Pflänzchen kämpfen, andere spitz und bizarr, die nächsten geformt von sanften Wellen.

Teufelsschlüchte & Heringshöhle: Ein abenteuerlicher Abstecher im Uttewalder Grund

Knapp zwei Kilometer folgt man dem Bach, vorbei am Gasthaus Waldidylle und unter dem Uttewalder Felsentor hindurch, bevor der Weg einen Abstecher in die Teufelsschlüchte macht. Was folgt ist eine kurze, aber abenteuerliche Kraxelei auf Stiegen und schmalen Pfaden durch die eng stehenden Felsen. Verpass dabei nur auf keinen Fall den Eingang zur Heringshöhle! Mit einer Taschenlampe im Rucksack, klettert man hier einige Meter geduckt durchs Gestein, bis man am anderen Ende wieder ausgespuckt wird auf den Wanderweg.

Der kleine Ort Wehlen

Um anschließend die wahrscheinlich ziemlich kalten Hände zu wärmen, verlässt Du das Tal und tauschst es gegen die hellen Wiesenwege in Richtung Wehlen, auf denen sich mit Sicherheit schon längst der Frühling breit gemacht hat. Hier kannst Du zum Beispiel die Burgruine besuchen oder ein Picknick an den Elbwiesen machen.

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