Die Sachen liegen fertig gepackt im Auto, die Kaffeetasse ist längst ausgeschlürft und endlich, endlich ist die letzte Aufgabe erledigt… ich konnte es in den letzten Wochen kaum erwarten, aus der Wohnung zu kommen – irgendwohin in die Natur, Hauptsache raus. Während um uns herum Corona wütet, sind wir mit unserem ausgebauten Bus nur noch privilegierter als ohnehin. Immerhin erlaubt uns unser Campervan “Emma” unabhängig von Hotels & Restaurants mehrere Tage am Stück zu “verreisen” – wenigstens in Deutschland und in sicherem Abstand zu anderen Menschen. Während tiefster Quarantäne-Langeweile haben wir deshalb in weiser Voraussicht gleich mehrere Wochenendpläne für die verschiedensten Regionen Deutschlands recherchiert, um auch bei kurzfristigen Änderungen der Reisebeschränkungen nur noch ins Auto springen zu müssen: Wandern in der Sächsischen Schweiz, im Schwarzwald, im Allgäu, im Bayerischen Wald, im Fläming, der Lüneburger Heide – und natürlich auch im Harz. Schließlich liegt letztgenannter gerade mal zwei bis drei Stunden Fahrt von unserer Heimatstadt Chemnitz entfernt. Und was wären wir schon für Wanderer, wenn wir noch nicht einmal Norddeutschlands höchstes Mittelgebirge erkundet hätten!?

Nachdem es also über viele Wochen hinweg nicht möglich war, von Sachsen nach Sachsen-Anhalt zu fahren oder schlichtweg einfach mieses Wetter war, haben wir es nun, Anfang Juni, endlich geschafft, an drei Tagen die Landschaft des Harz zu erwandern: 50 Kilometer auf malerischen, spannenden und sagenumwobenen Wegen durch die Heimat der Hexen. In diesem Beitrag stelle ich Dir vier Wanderungen für ein Wochenende vor und verrate Dir, wo wir mit unserem Camper (kostenfrei) übernachtet haben.

Freitag: Ankommen im Harz

Eine Abendwanderung an der Teufelsmauer

Länge: 16,4 km
dauer: 4,5 h Höhenmeter: 290 positiv, 290 negativ
TOUR & GPS BEI OUTDOORACTIVE

Einer der vielen Vorteile am Sommer ist, dass es lang genug hell ist, um selbst am späten Nachmittag wenigstens noch eine kleine Runde zu wandern. Als wir also gegen 16 Uhr unseren Stellplatz an der Teufelsmauer bei Thale erreichten, war es noch früh genug für eine Abendrunde entlang der Teufelsmauer nach Thale. 

Die Sage von der Teufelsmauer Einst, als Gott und Teufel die Welt zwischen sich aufzuteilen versuchten, willigte Gott ein, dass dem Teufel all jenes Land gehören sollte, das er binnen einer Nacht mit einer Mauer abgrenzen könne. Der Teufel fing sogleich an zu bauen. In jener Nacht war jedoch ein altes Mütterchen auf dem Weg zum Markt, um dort früh am Morgen ihren Hahn zu verkaufen. Das Mütterchen jedoch stolperte, der Hahn erschrak und fing an zu krähen. Der Teufel, außer sich vor Zorn, als er den Hahnenschrei hörte und annahm, die Nacht sei zu Ende, bevor er seine Mauer fertigstellen konnte, riss vor Wut sein begonnenes Bauwerk ein. Zurück blieb nur ein kleiner Rest - von seitan die Teufelsmauer genannt.

Die Sage von der Teufelsmauer

Einst, als Gott und Teufel die Welt zwischen sich aufzuteilen versuchten, willigte Gott ein, dass dem Teufel all jenes Land gehören sollte, das er binnen einer Nacht mit einer Mauer abgrenzen könne. Der Teufel fing sogleich an zu bauen. In jener Nacht war jedoch ein altes Mütterchen auf dem Weg zum Markt, um dort früh am Morgen ihren Hahn zu verkaufen. Das Mütterchen jedoch stolperte, der Hahn erschrak und fing an zu krähen. Der Teufel, außer sich vor Zorn, als er den Hahnenschrei hörte und annahm, die Nacht sei zu Ende, bevor er seine Mauer fertigstellen konnte, riss vor Wut sein begonnenes Bauwerk ein. Zurück blieb nur ein kleiner Rest - von seitan die Teufelsmauer genannt.

Diese Runde führte uns auf knapp 16 Kilometern von der Teufelsmauer über Wiesen und entlang von Feldern nach Thale und zurück zu unserem Ausgangspunkt. Jetzt, Anfang Juni, als die Felder von blühenden Mohn- und Kornblumen gesprenkelt waren und bunte Wildblumenstreifen den Weg wiesen, war diese Wanderung bestimmt ganz besonders schön. Doch ob nun mit oder ohne ohne Blümchen – dieser Weg bietet trotz seiner Kürze noch so viel mehr spannendes am Wegesrand. Schon wenige Meter hinter dem eigentlichen geologischen Highlight, der Teufelsmauer, erreicht man zunächst einen idyllischen Naturgarten. Hier dürfen die landschaftstypischen Pflanzen wild und frei von Begrenzungen wachsen und Wanderer von den Kirschbäumen naschen. Zumindest hoffe ich das 😉 

Wenig weiter, gleich hinter dem Ortseingang von Neinstedt, ist auf einem großzügigen Gehöft außerdem das Café Marienhof versteckt. Betrieben werden das Café und der dazugehörige Hofladen durch die Evangelische Stiftung Neinstedt. Und als hätte es der Tag nicht schon gut genug mit uns gemeint, bekamen wir sogar noch ein Tässchen Kaffee auf der hübschen Terrasse, bevor wir weiter durch idyllische Feld- und Wiesenlandschaften nach Thale stapften.

Am Ortseingang wechselte jedoch das Bild abrupt: Statt grüner Bäume und Blümchen prägen hier Plattenbauten das Bild. Verwöhnt von den Naturschönheiten zuvor, waren wir uns doch sehr unsicher, ob wir überhaupt noch dem richtigen Weg folgen und warum wir nun ausgerechnet hier entlang laufen sollten. Antwort fanden wir wenig weiter am Aussichtspunkt zum Bodetal und dem Kloster Wendhusen – zwei Orte, für die sich ein bisschen Plattenbauromantik durchaus ertragen lässt 😉 Leider waren wir zu spät, um das Kloster zu besichtigen, sodass wir nur durch das Tor und heimlich über die zugewachsene Mauer schlunzen konnten. Als wir schließlich wieder bei unserem Bus ankamen, senkte sich die Sonne gerade so tief, dass die grünen Weizenfelder um uns herum in goldenen Tönen leuchteten und die Wände der Teufelsmauer in orange und rot erglühten. 

Übernachten an der Teufelsmauer

Koordinaten:
lat. 51.7611
long. 11.081469

An der Teufelsmauer fanden wir einen der schönsten Stellplätze, an dem wir bisher übernachtet haben! Direkt am Feld und mit freiem Blick auf die schroffen Felsen gibt es gleich mehrere Plätze entlang des Feldwegs. Ein Platz, an dem sich tatsächlich Hase und Fuchs gute Nacht sagen und wir am Morgen sogar Rehe aus dem Fenster heraus beobachten konnten. Da es sich nicht um einen offiziellen Campingplatz handelt, gibt es aber natürlich keine sanitären Anlagen und auch keinen Mülleimer. Nimm also in jedem Fall deinen Müll mit und verzichte bitte auch darauf, Essensreste auf dem Feld zu verteilen oder Seifenwasser auszuschütten, um Natur und Tiere zu schützen und zu verhindern, dass auch hier bald ein “Camping verboten” Schild aufgestellt werden muss.

Samstag: Von Schierke durch die Granitlandschaften des Harz

Vor der Wanderung: Ein Abstecher zum Hexentanzplatz

Nachdem wir am Morgen von goldenen Sonnenstrahlen, zwitschernden Vögeln und Rehen geweckt wurden, nahmen wir die letzten Kilometer bis in den Nationalpark Harz, um dort bei einer längeren Tour die beeindruckenden Granitlandschaften & Klippen oberhalb von Schierke zu erkunden. Sicher hätten wir alternativ auch in Thale bleiben und von dort den Hexentanzplatz, Rosstrappe und das Bodetal erwandern können, doch sind diese Wege neben denen zum Brocken die beliebtesten im Harz und bei gutem Wetter entsprechend überlaufen. Da wir auch unabhängig von Corona beim Wandern lieber etwas einsamer unterwegs sind, haben wir uns deshalb für eine weniger begangene Tour entschieden. 

Der Hexentanzplatz Der Hexentanzplatz ist neben dem Brocken einer der sagenumwobensten Orte des Harz und Zentrum des Harzer Hexenkults. Hier trafen sich nach den Sagen früher zur Walpurgisnacht die Hexen, um gespenstige Rituale zu feiern. Noch in derselben Nacht brachen die Hexen gemeinsam zum Brocken auf, um dort um die Hand des Teufels anzuhalten. Natürlich ist diese nur eine von vielen Geschichten, die sich um den Platz ranken. Heute lässt sich der Hexenkult auf dem Hexentanzplatz in vielen touristischen Attraktionen erleben.

Der Hexentanzplatz

Der Hexentanzplatz ist neben dem Brocken einer der sagenumwobensten Orte des Harz und Zentrum des Harzer Hexenkults. Hier trafen sich nach den Sagen früher zur Walpurgisnacht die Hexen, um gespenstige Rituale zu feiern. Noch in derselben Nacht brachen die Hexen gemeinsam zum Brocken auf, um dort um die Hand des Teufels anzuhalten. Natürlich ist diese nur eine von vielen Geschichten, die sich um den Platz ranken. Heute lässt sich der Hexenkult auf dem Hexentanzplatz in vielen touristischen Attraktionen erleben.

Nichtsdestotrotz ist der Hexentanzplatz natürlich immer einen Abstecher wert – vor allem dann, wenn Du zum ersten Mal im Harz unterwegs bist! Wenn Du also doch noch einen Blick auf die berühmten Bronzefiguren werfen und den Harzer Hexenkult kennenlernen willst, erreichst Du den Hexentanzplatz entweder mit der Seilbahn von Thale für 9 Euro (Berg- und Talfahrt) oder über die gut ausgebaute Zufahrtsstraße. Ein weiteres Ticket bringt dich mit dem Sessellift bis zur Rosstrappe. Für den Parkplatz am Hexentanzplatz zahlst Du für einen kurzen Aufenthalt 3,50 Euro. Diesen Ausflug schaffst Du – zumindest im Sommer – auch noch bequem vor der Wanderung ab Schierke.

Endlich wandern: Von Schierke hinauf zur Leistenklippe

Länge: 17 km
Dauer: 5 h
Höhenmeter: 560 positiv, 560 negativ
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In Schierke angekommen, findest Du am “Brocken-Coaster” einen großen Wanderparkplatz, auf dem man für aktuell 5 Euro/Tag parken kann. Mach dir keine Gedanken, sollte der Parkplatz sehr voll wirken… der “Brocken Coaster” ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien und direkt oberhalb befinden sich sowohl der Bahnhof der Harzer Schmalspurbahn und unzählige Wanderwege, sodass sich die vielen Leute doch schnell in verschiedenste Richtungen verlaufen. 

Auch wir folgen vom Parkplatz aus dem Weg die ersten Kilometer stetig bergauf, vorbei am Bahnhof Schierke und dem kleinen Aussichtsfelsen Trudenstein. Zugegeben, dieser erste Abschnitt führt nicht unbedingt durch die malerischste Waldlandschaft, doch tauschst Du ab dem Trudenstein die breiten Forstwege endlich gegen schmale Pfade. Während wir dort zunächst noch unter dicht gewachsenen Bäumen über knorriges Wurzelwerk wanderten, lichtete sich bereits 100 Höhenmeter später der Wald. Statt dunkler Waldlandschaft ist das Bild auf der Höhe geprägt von flachen, roten und leuchtend grünen Büschen und großen Granitsteinen, die den Weg zu den verschiedenen Klippen weisen. Highlight ist hier vor allem die spektakuläre Leistenklippe, von der aus man einen tollen Blick zum Brocken hat!

Auf dem Eulenstieg zur Landmannsklippe

Mehr oder weniger springend bahnt man sich hier den Weg von Stein zu Stein entlang des “Grats”. Bevor der Weg jedoch wieder bergab in Richtung Schierke führt, findet sich der fast schon unscheinbare “Eingang” zum Eulenstieg – meinem persönlichen Highlight der Tour. Am Wegweiser steht “schwierig zu begehen” und tatsächlich: Die Warnung ist Programm. Auf einem extrem schmalen Pfad stakst, springt und klettert man hier fast schon umständlich über Felsen und umgefallene Baumstämme, die mitunter so dicht liegen, dass der Weg kaum noch erkennbar ist. Doch all das ist überhaupt nicht negativ gemeint – der Weg zur Landmannsklippe ist das reinste Abenteuer und macht riesigen Spaß! Als wir schließlich an der Klippe ankamen, hatten wir längst vergessen, dass diese doch unser ursprüngliches Ziel war, für das wir uns überhaupt auf diesen Pfad begeben haben 😉

An den Gleisen der Harzer Schmalspurbahn zurück nach Schierke

Der Weg zurück nach Schierke ließ sich nach der Kletterei auf dem Eulenstieg fast schon gemütliches Schlendern nennen – ganz besonders an den Wegabschnitten, an denen links und rechts saftig grüne Wiesen die Hügel bespannen. Doch selbst dieser letzte Abschnitt hält einen letzten, aufregenden Punkt bereit! Kurz vor Schierke stößt der Wanderweg auf den Bahnparallelweg der Harzer Schmalspurbahn und gibt damit die Möglichkeit, das wohl bekannteste Bild des Harzes aus nächster Nähe zu bestaunen! Und wirklich… bei allem Kitsch ist es doch jedes Mal aufs neue so aufregend, wenn es in der Ferne tutet und weiße Dampfwolken den herannahenden Zug ankündigen. Wenn dann der schwere Koloss über die Schienen rattert und der typische Duft von verbrannter Steinkohle, Öl und Ruß die Luft erfüllt, kribbelt mein Bauch immer noch wie beim ersten Mal, als ich als winziger Knirps mit meinen Großeltern das erste Mal vor der imposanten Lock stand. 

Übernachten im Nationalpark Harz

Koordinaten:
lat. 51.713237
long. 10.539326

Den restlichen Tag verbrachten wir lesend mit schönster Aussicht an einem Feld, direkt an einer schmalen Straße zwischen den beiden kleinen Dörfer St. Andreasberg und Oderberg. Mit der Tür in Richtung Wiese haben wir die Straße dank eines großes Baums gar nicht mehr wahrgenommen und auch die vereinzelt vorbeifahrenden Autos waren kaum der Rede wert. Auch unsere Sorge, dass wir nachts von Autos geweckt werden könnte, erwies sich als unberechtigt… Auch hier gilt jedoch (wie immer und überall), keine Spuren zu hinterlassen außer vielleicht die Reifenspuren auf dem Schotter des Stellplatzes!


Sonntag: Entlang der Wasser-Wanderwege im Nationalpark Harz

Unser Sonntag begann entgegen aller Wettervorhersagen mit Regen. Und davon sogar jede Menge. Das war insofern aber gar nicht schlimm, da sich unsere ursprünglich geplante Wanderung vom Torfhausmoor zum Oderteich auch in zwei kleine Rundwanderungen trennen ließ. Das verschaffte uns etwas mehr Planungsfreiheit und die Möglichkeit, die einzelnen Regenschauer einfach abzuwarten. So suchten wir uns einen gemütlichen Platz zwischen Torfhaus und Oderbrück und starteten, als sich zwischen den Wolken die erste ausreichend große blaue Lücke auftat. 

Über Stege durch das Torfhausmoor

Länge: 10 km
Dauer: 2,5 h
Höhenmeter: 190 positiv, 190 negativ

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Die erste Tour des Tages führte uns in etwa zweieinhalb Stunden und zwei großen Schleifen durch die aufregend schöne Landschaft des Torfhausmoors. Waldwege wechseln sich hier mit den schmalen Stegen ab, die direkt über das Moor führen. Ganz besonders spannend ist der Abbegraben, der an vielen Stellen munter am Weg entlangplätschert und durch das im Moor entstehenden Humins im Licht fast schon feuerrot leuchtet. 

Die Harzer Moore Die Harzer Moore zählen zu den besterhaltensten Deutschlands, da sich hier das Torfstechen aufgrund der feuchtkalten Witterung und der damit einhergehenden langen Trocknungszeit des Torfs nicht lohnte. Knapp 2000 ha des Nationalparks sind vermoort. Grundlage hierfür bilden die unterschiedlichen Torfmoose, die bis ins Unendliche wachsen und zeitgleich am Grund absterben. Da durch die Feuchtigkeit keine vollständige Zersetzung stattfinden kann, entwickelten sich so über Jahrtausende meterdicke Moorkörper. Die Vegetation, die jetzt auf den Mooren wächst, hat demnach keine Verbindung zum Grundwasser mehr und nährt sich nur vom Regenwasser. Dabei können die Torfmoose das 25-fache ihres Trockengewichts an Wasser aufnehmen, sodass sie wie riesige, mit Regenwasser gefüllte Schwämme in der Landschaft liegen.

Die Harzer Moore

Die Harzer Moore zählen zu den besterhaltensten Deutschlands, da sich hier das Torfstechen aufgrund der feuchtkalten Witterung und der damit einhergehenden langen Trocknungszeit des Torfs nicht lohnte. Knapp 2000 ha des Nationalparks sind vermoort. Grundlage hierfür bilden die unterschiedlichen Torfmoose, die bis ins Unendliche wachsen und zeitgleich am Grund absterben. Da durch die Feuchtigkeit keine vollständige Zersetzung stattfinden kann, entwickelten sich so über Jahrtausende meterdicke Moorkörper. Die Vegetation, die jetzt auf den Mooren wächst, hat demnach keine Verbindung zum Grundwasser mehr und nährt sich nur vom Regenwasser. Dabei können die Torfmoose das 25-fache ihres Trockengewichts an Wasser aufnehmen, sodass sie wie riesige, mit Regenwasser gefüllte Schwämme in der Landschaft liegen.

Diese Wanderung liefert zudem die Antworten auf die vielen Fragen, die der kahle Wald im Harz aufwirft. Denn sicherlich werden Dir die vielen umgefallenen Fichten auffallen, die den Harz vielerorts in eine richtige Geisterlandschaft verwandeln. Der Wald-Wandel-Weg kurz hinter Beginn der Tour erklärt anhand kleiner Tafeln, wie es durch Stürme und Borkenkäfer dazu kommen konnte und wie wohl die Zukunft des Waldes im Harz aussehen wird.
Spoiler: Der Wald wird sich regenerieren, so, wie er es schon immer getan hat, wenn wir Menschen ihn nur lassen. 

Wandern & Baden am Oderteich

Länge: 7,7 km
Dauer: 2 h
Höhenmeter: 160 positiv, 160 negativ

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Inzwischen war der Himmel aufgeklart und die Luft duftete so frisch nach Regen, nassem Waldboden und der Wärme der Sonne, die sich zwischen den Wolken hervorgekämpft hatte. Der Regen hatte jedoch dazu geführt, dass wir den Oderteich fast für uns allein hatten. Dieser liegt gerade einmal 5 Minuten Fahrt vom Torfhausmoor entfernt und schimmerte an diesem Tag in besonders sattem, dunklem blau, während sich die Bäumen in seiner glatten Oberfläche spiegelten. Sicher lag die Magie des Moments auch daran, dass wir ganz allein am Ufer standen, doch überkam uns hier das unvergleichbare Glücksgefühl, ein echtes Paradies gefunden zu haben. 

Wir folgten deshalb nicht nur dem ausgeschilderten Rundwanderweg, sondern verlängerten unsere Tour gleich noch um drei weitere Kilometer zum Clausthaler Flutgraben. Dieser ist übrigens sogar Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes “Oberharzer Wasserregal”. Wäre es etwas wärmer gewesen, hätten wir mit Sicherheit auch die Chance genutzt, im Badebereich des Sees ins Wasser zu hüpfen. Einen so schönen Badesee habe ich – zumindest in Deutschland – bisher noch nicht entdeckt! Stattdessen folgten wir an diesem Tag aber lieber dick eingemummelt den Wegen vorbei an plätschernden Bächen, über Brücken und Stegen, bis wir leider doch viel zu früh den Wanderparkplatz erreichten.

Mehr Details zum Oderteich und unserem regnerischen Erlebnis findest Du in meinem Gastbeitrag für Entdecke-Deutschland.de

Tschüß, Harz! Ein letzter Halt in Quedlinburg

Je nachdem, in welche Richtung dein Heimweg liegt, bleibt am Nachmittag noch ein bisschen Zeit für einen letzten Abstecher, um all der Natur wenigstens ein klitzekleines kulturelles Erlebnis entgegenzusetzen. Wir hielten deshalb für einen kurzen Spaziergang und ein Stück Käsekuchen bei Vincents berühmter Käsekuchenbäckerei in Quedlinburg. Doch mit oder ohne Kuchen ist diese hübsche Stadt definitiv einen Spaziergang wert! Romanische Architektur und mehr als 2000 Fachwerkhäuser prägen das Stadtbild und überall in den gepflasterten Gassen finden sich kleine, niedliche Lädchen und Cafés. Wenn Du etwas mehr Zeit in Quedlinburg zur Verfügung hast, lege ich Dir wärmstens die “10 Tipps für Quedlinburg” auf dem Blog indigoblau ans Herz. Auf dem Blog Teilzeitreisender findest Du außerdem einen tollen Tipp für eine Übernachtung in einem der wunderschönen denkmalgeschützten Häuser Quedlinburgs.


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  1. Die Fotos sind echt super! So erfrischend anders, als in vielen anderen Blogs. Auch euren Text habe ich mit großem Interesse gelesen und mich dabei an meine eigenen schönen Harz-Momente erinnert. Den Wunsch, bei wärmeren Wetter im Oderteich zu schwimmen, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich war im Winter dort und kann das ebenfalls sehr empfehlen. Schaut doch mal vorbei: https://www.breitengrad66.de/2020/02/09/oderteich-harz/
    Liebe Grüße
    Thomas

    1. Hi Thomas, vielen Dank für die lieben Worte zu dem Beitrag! Darüber freu ich mich wirklich sehr! 🙂 Und wow, der Oderteich sieht zugefroren ja auch total magisch aus! Ich könnt mich gar nicht entscheiden, wann er mir besser gefällt. Ich muss wohl im Winter unbedingt nochmal hin. Liebste Grüße, Magda

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