Das Jahr 2021 war das erste meiner Selbstständigkeit, in dem ich nicht mehr durch Aufträge an einen bestimmten Ort gebunden war. Mit dem ersten Tag meiner neu gewonnenen Freiheit habe ich mir deshalb den Wunsch vom lang ersehnten Roadtrip nach Portugal erfüllt. Acht Wochen war ich insgesamt mit meinem Hund Timber unterwegs und bin einmal von Nord nach Süd durch (fast) ganz Portugal gereist. Dabei habe ich trotz der ganz normalen Arbeit im Mobile Office jede Menge bezaubernder und spektakulärer Orte erkundet und hatte endlich Zeit, um auch mal richtig anzukommen. Im folgenden Artikel findest Du nun meine 9 liebsten Stops entlang meiner Roadtrip Route vom Norden bis in den Süden an die Algarve. Doch keine Sorge: Wenn Du nicht wie ich unterwegs arbeiten musst, sondern ganz klassisch Urlaub machst, brauchst Du für diese Reise natürlich nicht so viel Zeit. Zu jedem einzelnen Stop findest Du eine Info, wie lang ich empfehlen würde, dort zu bleiben. So kannst Du dir passend zu deinem Zeitfenster Inspiration für deinen eigenen Portugal Roadtrip holen!

Außerdem findest Du zu jedem Reiseziel konkrete Ausflugstipps, eine Liste an ausgewählten Sehenswürdigkeiten und Restaurant - und Unterkunftstipps - selbstverständlich in jedem Fall von mir getestet. 😉

Hinweis: Weil ich mit Timber unterwegs und er zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung war, habe ich die großen Städte Lissabon und Porto ausgespart. Über diese liest Du bspw. bei meinen lieben Kolleginnen von Itchy Feet und PASSENGER X.

Portugal Roadtrip Stop #1: Der Nationalpark Peneda Gêres

2-4 Tage | Übernachtung bspw. Im Baumhaus Secret Do Geres

Wenn man ohnehin aus Nordspanien nach Portugal kommt, hat man die beste Gelegenheit, den einzigen Nationalpark Portugals zu besuchen. Im äußersten Nordwesten des Landes gelegen, setzt sich das Gebiet aus dem Peneda- und dem Gêres-Gebirge zusammen. Und das Gebirge ist tatsächlich Programm: Steile und mitunter auch sehr schmale Straßen schlängeln sich durch die grüne Landschaft von einer Wasserlandschaft zur nächsten. Wenn nicht gerade die Flüsse als Wasserfälle in türkisblaue Pools stürzen, kommt es in den zahlreichen Stauseen zur Ruhe. Entsprechend verbringt man die Zeit im Park entweder mit spektakulären Fahrten, Wanderungen zu den Wasserfällen, Canyoning, Baden oder mit Kajak- oder Tretbootfahrten auf den Seen. Einige ausgewählte Orte dafür sind bspw. 

  • die Cascata de Cela Cavalos
  • die Cascata de Pincaes
  • die Cascata da Portela do Homem
  • die Cascata do Arado
  • Poco Azul (längerer Zustieg)
  • Poco Negro
  • der Aussichtspunkt Pedra Bela
  • die Badestellen im Südosten des Stausees Homem

Neben der Landschaft selbst ist es aber vor allem auch die reiche Tierwelt, die den Nationalpark so spannend macht. Mit einem aufmerksamen Auge wirst Du vielleicht die wilden Ponys, die halbwilden gehörnten Rinder oder sogar einen Iberischen Wolf entdecken. Beim Wandern solltest Du nur unbedingt darauf achten, hohe Wanderschuhe zu tragen, denn in Gräsern und Gebüschen leben neben harmlosen Eidechsen auch giftige Schlangen, wie die Nordiberische Kreuzotter und die Stülpnasenotter. 

Praktische Infos zum Autofahren im Nationalpark Peneda Gêres:
Obwohl ich schon viele enge und schmale Passstraßen mit meinem Bus gefahren bin, haben mich diese doch wirklich sehr gefordert - so sehr, dass ich die meisten meiner geplanten Ausflüge gar nicht mehr gemacht habe (was aber nicht heißen soll, dass es nicht möglich gewesen wäre). In einem normalen PKW wäre das Fahren definitiv kein Problem gewesen. Trotzdem solltest Du wissen, dass Du für die Strecken im Nationalpark gut die eineinhalbfache Zeit der Google-Angaben einplanen kannst. Ich bin sehr traurig, dass ich vieles nicht gesehen habe und komme definitiv mit einem kleinen Flitzer wieder!

Portugal Roadtrip Stop #2: Peniche

Ohne Surfen 2-3 Tage | Übernachtung bspw. in der Moniz Surf Lodge

Peniche ist neben Ericeira und Aljezur einer der beliebtesten Surf Hotspots Portugals - inklusive der so ansteckenden Good-Vibes-Atmosphäre, die solche Orte umgibt… angefangen bei den vielen SurferInnen und BullifahrerInnen, die hier unterwegs sind, bis zu den chilligen Beach Bars, coolen Restaurants und schnieken Surf Lodges. Doch Peniche kann noch viel mehr als das: Die Küste und auch die Region bieten viele spannende Ausflugsziele. Wenn Du Dich also nicht surfen gehst, kannst Du beispielsweise

  • einen Ausflug ins mittelalterliche Städtchen Obidos unternehmen
  • Strandspaziergänge am Praia da Almagreira und Praia do Pico da Atena machen
  • die Halbinsel Baleal und die Ilha de Fora erkunden (am spektakulärsten bei hohem Wellengang)
  • den Sonnenuntergang an der Ilheu da Papoa genießen
  • einen Abstecher zum Aussichtspunkt Varanda de Pilatos machen 
  • oder eine Bootstour zur Insel Berlengas unternehmen. 

Ein Tagesausflug zur Insel Berlengas

Geheimtipp: Auf der Insel Berlangas gibt es einen spektakulär gelegenen Campingplatz!

Die letztgenannte Insel Berlengas ist gleichsam auch die Sehenswürdigkeit, die Peniche unabhängig der zahlreichen Surfspots so bekannt macht. Sie liegt etwa 10 km westlich der Stadt. Weil die Insel im Sturm eine große Gefahr für Schiffe war, errichtete man auf ihr im 16. Jahrhundert ein Kloster, um schiffbrüchige Seeleute aufzunehmen. Jedoch sorgten häufige Übergriffe durch Piraten dafür, dass das Kloster schnell wieder geschlossen wurde. Später schützte man die Insel durch die Festung Sao Joao Baptista, die Du heute noch besichtigen kannst. 

Darüber hinaus wurde die Insel zum Naturreservat ernannt und steht vor allem wegen ihrer Rolle als Lebensraum zahlreicher Meerestiere und Vögel unter besonderem Schutz. Solltest Du in Peniche sein, solltest Du dir daher auf keinen Fall den Ausflug zur Insel entgehen lassen! Verschiedene Tourenanbieter bringen kleine Gruppen in etwa 20-45 Minuten zu Insel. Die Zeit an der Insel ist so bemessen, dass sie für eine Besichtigung der Festung, eine Wanderung und für ein paar entspannte Stunden am Strand reicht. Nach Belieben kann man vor Ort auch eine zusätzliche Bootstour zu den Höhlen und Grotten unternehmen. 

Portugal Roadtrip Stop #3: Luso - Schatzsuche im Märchenwald

1-2 volle Tage | Übernachtung bspw. im Parque de Campismo de Luso

Am höchsten Punkt der Serra do Buçaco und mitten im kleinen Kurort Luso befindet sich der verwunschene Nationalwald Mata do Buçaco. Im Laufe der Portugiesischen Kolonialgeschichte brachten Seefahrer Pflanzen aus den neu entdeckten Ländern nach Luso, sodass mehr als 300 exotische und 400 einheimische Baumarten den Wald prägen. Dabei standen die Bäume unter keinem geringeren Schutz als der des Papstes persönlich, der jedem, der einen Baum fällte, mit Exkommunikation drohte. 

Wandert man heute durch den Wald, findet man entlang der Wege wie bei einer Schatzsuche noch immer die alten Kapellen, Grotten, Höhlen, Seen, Brunnen und sogar eine Wassertreppe. Dabei sollte man die Strecken jedoch nicht unterschätzen… für die meisten der ausgeschilderten Rundtouren benötigt man wenigstens drei Stunden.

Während vom 17. bis ins 19. Jahrhundert ein Kloster des Ordens der Unbeschuhten Karmeliten das kulturelle Zentrum des Waldes bildete, findet sich heute in dessen Mitte, wo einst das Konvent stand, das pompöse Palácio Hotel do Buçaco. Ursprünglich für König Carlos als Sommerresidenz errichtet, flaniert man heute noch immer in den romantischen Gärten vor seinen verspielten Fassaden. Übrigens: Das Palácio Hotel do Buçaco wurde von Luigi Manini entworfen - jener Architekt, der auch die Quinta da Ragleira in Sintra schuf.

Geheimtipp für Luso: Ein Besuch der Termas da Curia und der Termas de Lusa - die Bäderarchitektur ist einfach umwerfend!

Praktische Infos für den Besuch im Nationalwald Mata do Buçaco

Wenn Du mit dem Auto unterwegs bist, navigierst Du am besten direkt zu den offiziellen Besucherparkplätzen und der Tourist-Information am Hotel. Die Einfahrt auf der Straße kostet aktuell 5 Euro. Der Eintritt wird in die Erhaltung des Parks investiert. In der Tourist-Info bekommst Du eine Karte, in der die Wanderwege verzeichnet sind.

Portugal Roadtrip Stop #4: Big Wave Spotting in Nazare

Übernachtung: bspw. im Ohai Nazare Outdoor Resort | Parkplätze: 39°36'18.3"N 9°04'42.5"W oder 39°36'19.7"N 9°04'51.7"W

Wusstest Du, dass die höchste surfbare Welle nicht etwa an den berühmten Surfspots in Hawaii, Tahiti oder Australien entsteht, sondern in Europa? In Nazare brechen in den Wintermonaten regelmäßig 20 - 30 Meter hohe Wellen! Tatsächlich wurde auch hier von der Brasilianerin Maya Gabeira der aktuelle Weltrekord der höchsten gesurften Welle aufgestellt - 22,40 Meter war das Monster hoch, das sie im September 2020 beim Red Bull Big Wave Awards in Nazare bezwang.

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Die Ursache für die Bildung der hohen Wellen liegt tief verborgen im Meer vor der Stadt: Eine 230 km lange und 5000 m tiefe Tiefseeschlucht. Weil das Ende des Canyons quasi direkt vor Nazare endet und der Tiefenunterschied zwischen Schlucht und Kontinentalschelf an dieser Stelle so groß ist, können am Praia do Norte bei entsprechenden Winden und Strömungen die riesigen Wellen entstehen. 

Ich selbst hatte an den Tagen, an denen ich da war, leider kein Glück. Auf dem Blog Take an Advanture meiner Kollegin Elisa kannst Du Bilder von den irren Wellen sehen. Trotzdem war mein Besuch sehr spannend, da sich im Leuchtturm eine kleine Ausstellung zur Big Wave Surf Geschichte in Nazare befindet. In ihr erfährst Du auch anhand eines Modells, wie genau die Wellen entstehen.

Praktische Infos für das Big Wave Spotting in Nazare:

Die Big Wave Season beginnt meistens im Oktober und endet im März. Auf Nazarewaves.com, Surf-forecast.com und magicseaweed.com kannst Du die aktuelle Wellenvorhersage checken. Der berühmte Beobachtungspunkt am Forte de Sao Miguel Arcanjo liegt am südlichen Ende des Praia do Norte auf einer hohen Klippe. Von dort oben hast Du einen unverstellten Blick auf die Wellen und bist direkt am Geschehen, ohne dass Dich die Wellen gefährden. 

Um zum Spot zu kommen, parkst Du dein Auto entweder an der Estrada do Farol an den beiden Parkplätzen bei Street Burger oder Du fährst auf der Rua das Dunas so weit wie Du kommst. Sie ist breit genug, um an der Seite zu parken. Da die Zufahrtsstraße zum Leuchtturm für normale Fahrzeuge gesperrt ist, muss man die restlichen 600 Meter zu Fuß gehen (wichtig, falls Du mit Kameraequipment unterwegs bist).

Portugal Roadtrip Stop #5:  Die magische Stadt Sintra & ihre Umgebung

3-6 Tage | Übernachtung bspw. in der Quinta Sao Thiago

Wenn Du je nach einem Ort wie im Märchen gesucht haben solltest, wirst Du ihn mit Sintra finden. Dicht schmiegt sich die kleine Stadt unter üppigen Wäldern an den Berg, deren mächtiges Blätterdach nur von den prachtvollen Palästen durchbrochen werden kann. Es ist ein Ort voller Magie, Zuhause von Romantikern und Träumern. Stundenlang wandelt man hier durch verwunschene Gärten und funkelnde Palais, auf Wendeltreppen und geheimen Wegen zwischen Palmen und Farnen, in Labyrinthen und moosbewachsenen Ruinen.

Da das berühmte UNESCO Weltkulturerbe nur eine 40-minütige Bahnfahrt von Lissabon entfernt liegt, ist es ein beliebtes Ziel für Tagestouristen. Jedoch würde ich es fast als fatal bezeichnen, hier nur einen einzigen Tag zu verbringen, reihen sich doch einzigartige Sehenswürdigkeiten wie Perlen auf einer Kette. Wenn ich also einen Geheimtipp für Sintra habe, dann den, mindestens 3 Tage einzuplanen. Denn nur so bleibt genügend Zeit für…

  • den Palácio Nacional da Pena
  • die Quinta da Ragaleira mit ihrem fantastischen Garten
  • das Castelo dos Mouros
  • Park und Palast von Monserrate 
  • das Convent der Capuchos 
  • das Chalet und die Gärten der Countess of Edla
  • und die Villa Sassetti.

Auch die Umgebung rund um Sintra ist mindestens genauso bezaubernd wie die Stadt selbst. An den Künsten liegen romantische Städte, beeindruckende Landschaften und viele spektakuläre Strände, einige davon so klein und unbekannt, dass man sie ganz für sich allein hat. Weil die Umgebung von Sintra so unerwartet viel zu bieten hatte, bin ich gleich noch drei Tage länger geblieben. Mit dieser Ruhe habe ich 

  • die Dünen von Cresmina entdeckt
  • den Sonnenaufgang am Cabo da Roca genossen
  • Cascais erkundet und dort am Abend im Moules & Gin gegessen
  • einen ganzen Tag am kleinen Strand Praia do Abano verbracht
  • eine Wanderung zum Sanctuary of Peninha unternommen
  • und den Sonnenuntergang in Azenhas do Mar mit einem Abendessen bei Agua e Sal zelebriert.

Portugal Roadtrip Stop #6: Pause an der Black Pig Gin Destillery

2-3 Stunden | Übernachtung bspw. im Vale Seco Casinhas da Aldeia

Gleich mehrfach vor meiner Reise wurde mir die Black Pig Gin Destillerie empfohlen - nicht nur wegen des Gins, sondern vor allem wegen des bezaubernden Geländes. Zusätzlich zur Destillerie selbst finden sich hier zwei chillige Outdoor-Bars, ein Showroom und ein weitläufiger Korkeichenwald, in dem unter anderem die Schwarzen Schweine ihr Zuhause haben, die dem Gin seinen Namen geben. Wenn Du also nicht gerade versuchst, Dich zwischen den beiden Gin-Sorten zu entscheiden oder einen Blick in die Produktion wirfst, wandelst Du hier unter dem Dach knorriger Korkeichen durch die Gärten, in denen die Botanicals gezüchtet und von Hand gepflückt werden. Anschließend an die Destillation verwenden die HerstellerInnen die Reste der Botanicals als Tierfutter oder Dünger, um so den Abfall zu reduzieren. Darüber hinaus verraten sie aber nur wenig über die geheimen Zutaten ihres Gins. Mit etwas Erfahrung wirst Du aber ohne weiteres zumindest Wacholder, Zitrone, Rosmarin und sogar Zimt schmecken.

Tipp für Gin-LiebhaberInnen: Während sich die blaue Sorte hervorragend für das Mixen von Longdrinks und Cocktails eignet, trinkt man die schwarze Sorte am besten pur auf Eis mit einer Stange Zimt im Glas.

Portugal Roadtrip Stop #7: Good Vibes in Vila Nova de Milfontes

min. 2 Tage | Übernachtung bspw. im Naturarte Country Boutique Hotel oder im Hotel Guarda Rios | Surflessons bspw. bei Surfmilfontes

Mein Herz macht immer noch Hüpfer, wenn ich an Vila Nova de Milfontes denke! Tatsächlich kam ich nämlich nur durch einen Zufall in den kleinen Ort, da sich meine ursprünglich gebuchte Unterkunft in Aljezur leider als Absteige erwies und einzig und allein in Vila Nova de Milfontes ein Zimmer frei war, in das ich auch Timber mitnehmen konnte. Was mich anfänglich sehr gestresst hat, hat sich jedoch in kürzester Zeit als wahres Glück erwiesen! Die kleine Stadt am Meer ist unglaublich charmant, kommt mit ruhigen und wilden Traumstränden zum Baden und Surfen und spektakulären Fotokulissen daher und versteckt in seinen Gassen gleich mehrere herausragende (Frühstücks)-Restaurants. Noch dazu sind die Wege so kurz, dass man alle, auch den zum Strand, bequem zu Fuß spazieren kann.

Was Vila Nova de Milfontes darüber hinaus so besonders macht, ist die stadtbildprägende Lage an einer Flussmündung. So kommt es, dass im Mündungsbereich des Rio Mira wahre Traumstrände mit glasklarem Wasser entstehen, die im Gegensatz zu den Stränden am Meer windgeschützt und deshalb deutlich ruhiger sind. Am Praia da Franquia kannst Du auch SUPs und Kajaks leihen, um den Fjord vom Wasser aus zu erkunden. 

Wenn Du nicht gerade am Strand liegst, die wilde Küste und das Schiffswrack am Praia Patacho erkundest oder eine Surf Lesson nimmst, verwöhnen Dich verschiedene Restaurants und Bistros zu jeder Tageszeit mit bestem Essen. Beispielsweise bekommst Du im 18 e Piques morgens und mittags göttliche Bowls, Salate, Kuchen und Bruschetta, während Dich die Bäckerei Mabi mit Pasteis de Nata und anderen süßen Köstlichkeiten versorgt. Am Abend serviert bspw. das Stress Free frische Meeresfrüchte, aber auch vegane Gerichte.

Portugal Roadtrip Stop #8: Die Westküste der Algarve

3-5 Tage | Übernachtung bspw. in der Lemon Lodge oder der Quinta Alma - Ecological Retreat Farm

Die Westküste der Algarve beginnt topographisch etwa beim charmanten Ort Odeceixe und reicht bis an die südwestlichste Spitze Europas - dem Cabo Sao Vincente. Im Gegensatz zur Südküste der Algarve ist die Westküste nur dünn besiedelt und geprägt von der tosenden Macht des Atlantiks. Starke Winde pfeifen über die kargen Hochplateaus am Meer und donnernd brandet der Ozean mit seiner ganzen Wucht gegen die fast menschenleeren Strände. Weil sich die wilde Natur nicht zähmen lässt, teilt man die Gegend mit nur wenigen anderen Menschen. Lediglich Aljezur hält sich mit seinen beliebten Stränden Arrifana und de Monte Clerigo als vielbereiste Surf-Hochburg. 

Wenn Du schon ein paar meiner Artikel kennst, wirst Du aber sicherlich ahnen, dass ich in der Westküste der Algarve, of auch Costa Vicentina genannt, mein persönliches Paradies gefunden habe. Zu meinen liebsten Orten zählen unter anderem

  • der Praia de Odeceixe
  • die Klippen zwischen dem Strand Monte Clérigo und Amoreira zum Sonnenuntergang
  • der Praia do Amado 
  • die Tide Pools am Praia da Carriagem (hier kann man bei Ebbe Krabben und Seesterne in den kleinen Wasserbecken anschauen)
  • die Aussichtsplattformen an der Pontal da Carrapateira 
  • und die zahlreichen chilligen Cafés und Restaurants wie bspw. das Sea You Surf Café, das Mo Veggie Bistro oder Elska Kitchen.

Portugal Roadtrip Stop #9: Die Südküste der Algarve

5-7 Tage | Übernachtung bspw. in Faro im Lemon Tree Stay oder in Alvor im vielleicht tollsten Airbnb Portugals

Während die Westküste der Algarve wirklich wild ist und vorrangig SurferInnen unterwegs sind, ist der Süden der Algarve weitaus urbaner und touristischer; befinden sich doch in unmittelbarer Nähe des Flughafens die (Hotel)Hochburgen Lagos, Albufeira und Faro. Das soll aber auf keinen Fall bedeuten, dass es an der Südküste nicht ebenso aufregend und schön wäre - denn touristische Zentren entstehen eben nur selten ohne Grund. Im Fall der südlichen Algarve sprechen wir vor allem von den unzähligen Traumstränden und spektakulären Felsformationen, wie man sie nirgendwo sonst in Portugal zu sehen bekommt. So beispielsweise…

  • die Felsformationen von Algar Seco am Carvoeiro Boardwalk
  • der Praia dos Trés Irmaos 
  • die Ponta da Piedade
  • oder die tausendfach fotografierten Bengalil Caves

Die Strände sind jedoch längst nicht alles, was die Region zu bieten hat! Entlang der Küste befinden sich weitläufige Naturreservate, in denen man sogar Chamäleons und Flamingos beobachten kann und zwei der vielleicht schönsten Kleinstädte Portugals. So verlockend es also sein mag, den ganzen Tag von Strand zu Strand zu fahren, solltest Du auf keinen Fall einen Abstecher ins Hinterland

  • zur Lagos dos Salgados
  • in den Parque Natural da Ria Formosa
  • nach Olhao
  • und Silves verpassen!

Weitere Stationen, die ich gern auf meine Roadtrip Route durch Portugal aufgenommen hätte:

Insgesamt war ich knapp sechs Wochen in Portugal. Da ich jedoch ganz normal arbeiten musste und mir mit der Reise quasi nur meine Feierabend- und Wochenendkulisse verschönert habe, war die Zeit trotzdem nicht genug, um alle Orte zu besuchen, die ich gern gesehen hätte. Wenn ich meine Zeit also hätte frei zum Reisen nutzen können, hätte ich gern noch folgende Orte auf meine Roadtrip-Route aufgenommen:

Ericeira - das berühmte Surfparadies

Nur zu gern hätte ich hier die Surf-Vibes erlebt, hätte selbst gern ein paar Surfstunden genommen oder mir ein paar Tage im so viel gelobten Yoga Retreat Omassim gegönnt. Und auch das lebendige Nachtleben in den Bars wäre zu meiner sonst recht ruhigen Reise sicher eine tolle Abwechslung gewesen.

Der Naturpark Serra da Estrela

Die Serra da Estrela ist der westlichste Ausläufer des Iberischen Scheidegebirges und mit seinen Bergen von bis kanpp 2000 Metern Höhe der einzige Ort Portugals, in dem man tatsächlich im Winter Skifahren kann. Zum Skifahren war es natürlich noch zu früh, doch eignet das Gebiet im Herbst hervorragend für Wanderungen. Highlight sind dabei sicher die kleinen Bergdörfer wie Sabugueiro, Alvoco da Serra oder Loriga mit den spektakulären Naturbadeseen am Praia Fluvial de Loriga. Und sicher hätte ich auch eine Wanderung zum vielfotografierten See Covão dos Conchos mit seiner Glockenmündung unternommen.

Das Douro Tal

Das Douro Tal ist vor allem als Weinanbau-Gebiet bekannt. Die Weinhänge werden szenisch durchzogen vom Fluss Duero und sind gespickt mit zahlreichen pittoresken Dörfern und Weingütern. So hätte mich mein Weg bestimmt bspw. nach Vila Nova da Gaia, zum Miradouro de Casal de Loivos und in eines der 33.000 (!) kleinen Weingüter zu einem Portwein-Tasting geführt. Wahrscheinlich hätte ich hierfür aber das Auto stehen lassen und wäre lieber - wie dort üblich - mit dem Boot oder dem Zug gereist.

Sortelha & Umgebung

Weil ich meine Zeit an der Algarve bis zur letzten Stunde genutzt habe, hatte ich für meine Rückfahrt nach Deutschland leider weniger Zeit als geplant. Sonst hätte ich definitiv noch einen Abstecher in die steinernen Bergdörfer Sortelha, Monsanto und den nahegelegenen Ruinen des Hotels Água de Radium unternommen.

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