Anzeige /// Natürlich denke ich immer gern an meine Sonnenschein-Abenteuer und all die perfekten Sommertage, die ich beim Wandern und Camping in den Bergen verbracht habe. Trotzdem sind das oft gar nicht die ersten Touren, an die ich mich erinnere. Vielmehr sind es die, bei denen die äußeren Umstände auf den ersten Blick so gar nicht perfekt waren. Die Wanderung in strömendem Regen durch die Breitachklamm, der eisigkalte Morgen, an dem ich auf der Ravensburger Hütte unerwartet vom Schnee geweckt wurde, der Wanderweg zu den heißen Quellen in Island, als mich der Sturm fast vom Weg fegte… die Touren, an die ich am häufigsten denke, sind die, bei denen das Wetter mich die Kraft der Natur mit jeder Zelle spüren ließ. Doch das, was ich bei eben solchen Abenteuern erfahren habe, kennt man am Meer schon längst: Frische, salzige Meeresluft, die von einem immer wehenden Wind herangetragen wird und das Prickeln von Sonne und Regen auf der Haut – Wetter, das einen lebendig fühlen lässt, bevor das Abenteuer überhaupt begonnen hat.

Rund um Warnemünde hat man sich genau dieses Prinzip zunutze gemacht und zehn ganz besondere Wanderwege, an denen das frische Ostseewetter am stärksten zu spüren ist, als sogenannte Thalasso-Wege zertifiziert. Denn natürlich ist es kein Zufall, dass man sich am Meer immer so lebendig fühlt. Meerwasser und Meeresalgen enthalten eine besonders hohe Konzentration an Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, die sich auch in unseren Körpern wiederfinden. Kein Wunder also, dass sich die Ostseeluft beim Atmen so frisch anfühlt.

Statt mich also wie sonst immer auf eine Jagd nach Kilometern und Höhenmetern zu begeben, würde ich hier in Warnemünde endlich einmal das tun, wozu mich mein Yogalehrer ein ums andere Mal aufgefordert hat: Ich würde auf meinen Atem achten. Denn wo lohnt es sich mehr, einmal ganz bewusst und tief durchzuatmen als dort, wo die Luft auch noch so heilsam ist!? Und glaubt mir, er wäre am Ende der Wanderung ziemlich stolz auf mich.

Das Thalasso-Prinzip Natürlich bedeutet Thalasso noch sehr viel mehr als nur frische Luft zu atmen. Vielmehr handelt es sich sogar um eine Therapie, deren Geheimnis in den natürlichen Inhaltsstoffen und der natürlichen Umgebung des Meeres liegt. Die Luft, die man hier atmet, ist reich an den Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen, die Meerwasser und Meeresalgen mit sich bringen. Angefangen bei Stress & Erschöpfung helfen diese Aerosole nachweislich auch bei Atemwegs- oder Hauterkrankungen. Q.e.d.: Eine Reise ans Meer kann immer nur heilsam sein.

Das Thalasso-Prinzip

Natürlich bedeutet Thalasso noch sehr viel mehr als nur frische Luft zu atmen. Vielmehr handelt es sich sogar um eine Therapie, deren Geheimnis in den natürlichen Inhaltsstoffen und der natürlichen Umgebung des Meeres liegt. Die Luft, die man hier atmet, ist reich an den Spurenelementen, Mineralstoffen und Vitaminen, die Meerwasser und Meeresalgen mit sich bringen. Angefangen bei Stress & Erschöpfung helfen diese Aerosole nachweislich auch bei Atemwegs- oder Hauterkrankungen. Q.e.d.: Eine Reise ans Meer kann immer nur heilsam sein.

Warnemünde entdecken

Bevor ich mich jedoch von Warnemünde auf meine kleine, fast schon spirituelle Wanderung begebe, bleibt mir der Abend meiner Ankunft, um durch Warnemünde zu schlendern. Da ich kein besonders großer Fan von Shoppingmeilen bin, fällt es mir auch gar nicht schwer, mich am Kanal “Alter Strom” für eine Seite der breiten Promenade zu entscheiden. Auf dem Wasser liegen viele Boote, auf denen der fangfrische Fisch in Form leckerster Fischgerichte verkauft wird. Und immerhin ist es doch stilecht, den Weg zum Leuchtturm am Ende der 540 Meter langen Westmole mit einem Fischbrötchen in der Hand zu bestreiten. 

Während sich die meisten Leute um diese Zeit in die Restaurants begeben, teile ich mir den Strand an der Mole zum Sonnenuntergang nur noch mit wenigen Menschen und dafür mit umso mehr Möwen, die mit hungriger Beharrlichkeit eine Muschel nach der anderen aus dem flachen Wasser fischen. 

Über allem – den flanierenden Menschen, der fröhlichen Betriebsamkeit in den Restaurants und der einkehrenden Ruhe am Strand – schwebt inzwischen das Feuer des Leuchtturms, ganz so, wie es das schon seit mehr als 200 Jahren tut. Denn obwohl der Leuchtturm heute wohl eher als beliebter Aussichtsturm bekannt ist, ist sein Feuer noch immer aktiv. Spätestens jetzt aber, da die kalte Abendluft die Wärme des Tages endgültig weggefegt hat, zieht es mich auch auf eine beheizte Terrasse. Und man, ich sag euch, mein Fisch im Restaurant Stromgold mit dem feinen Joghurt Dip und dem knackigen Salat war so gut, dass ich am liebsten für drei gegessen hätte.

Mit Wind und Regen auf den Thalasso-Wegen

LÄNGE: 10,8 KM
DAUER: 2:45 H
HÖHENMETER: 15 POSITIV, 15 NEGATIV

TOUR BEI OUTDOORACTIVE

Der Sonnenschein, der am Abend Warnemünde einen zartrosa Sonnenuntergang beschert hatte, war über Nacht der Dunkelheit und dicken Regenwolken gewichen. Statt vom Piepsen meines Weckers erwachte ich von den dicken Tropfen, die gegen mein Fenster trommelten. Doch was hatte ich noch zu Beginn gesagt!? Richtig. Wetter intensiviert das Wandererlebnis. Da hatte ich also mein Wetter. Zugegeben, ganz glücklich war ich im ersten Moment nicht, als ich mein kuschelig warmes Bett gegen meine Wandersachen tauschte. Noch dazu, da meine eigentlich lichtblaue Regenjacke nach nicht mal drei Minuten ein lückenloses und besorgniserregendes marineblau angenommen hatte.

Spätestens am Strand jedoch lernte ich den Regen zu schätzen. Die Menschenmassen, die am Tag zuvor noch die Promenade bevölkert hatten, lagen dick eingekuschelt in ihren Ferienwohnungen oder begaben sich irgendwo im Trocknen auf Shoppingtour. Ich hatte also das Meer ganz für mich allein – abgesehen von ein paar Möwen, die nicht minder bedröppelt drein schauten als ich. Statt aber weiter mit meinem selbst gewählten Schicksal zu hadern, stapfte ich los. Ich wollte tun, wozu ich hergekommen war: Ich wollte wandern und atmen.

Mehrere Kilometer gelang mir sogar die Ujjayi-Atmung, an die mich mein Yogalehrer während der Übungen bestimmt schon tausend Mal erinnern musste, und mit jedem Schritt schienen sich die Eindrücke zu verstärken… der Sand wurde weicher, die Regentropfen nasser und die Luft frischer. Wie in einem Rausch hatte ich inzwischen völlig verdrängt, dass man kalten Herbstregen doch eigentlich unangenehm finden sollte. Mein Atem wärmte mich von innen heraus und das stete Trommeln der Regentropfen auf meiner Jacke gehörte inzwischen so selbstverständlich an diesen Ort wie das Meer.

An der Steilküste des Naturschutzgebiets Stoltera

Am Eingang zum Naturschutzgebiet Stoltera war jedoch kein Platz mehr für Ujjayi-Atmung und ähnlichen Firlefanz. Inzwischen hatte es sogar aufgehört zu regnen und Meter um Meter türmte sich linkerhand die Steilküste mitsamt ihrem Gespensterwald auf. Das Gebiet erstreckt sich auf knapp drei Kilometern entlang der Küste und ist nur wenige hundert Meter breit. Der Wald, der so fantasievoll umschrieben wird, ist ein Küstenwald, der dicht bis zum letzten Zentimeter der 20 Meter hohen Klippen wächst. Dort warten die Bäume wie die Münzen in einem Münzschieber auf dem Jahrmarkt, dass Wind und Wasser die nächsten Zentimeter der Klippen samt ihren Bäumen mit sich in die Tiefe reißen würden. Ganze 35 Zentimeter wird das Kliff jedes Jahr auf diese Weise abgetragen. Zurück bleiben nur die Spuren der Eiszeit – Gesteinsbrocken, die die gewaltigen Gletscher vor mehr als 15.000 Jahren dort ablagerten. 

Nach einem kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt an der Wilhelmshöhe geht es durch den Gespensterwald zurück nach Warnemünde, tief durchatmend, vielleicht auch ein kleines bisschen aus Erleichterung, weil ich dann die nassen Sachen doch wieder gegen das kuschelige Bett tauschen könnte. 

Ausflug in die Hansestadt Rostock

Übernachtung bspw. in der Großen Koje oder in der Stadtvilla  Viergelindenbrücke 

Leider blieb mir an diesem Tag nur noch Zeit für einen kurzen Bummel. Der jedoch reichte dafür, einen Blick in die Marienkirche mit ihrer astronomischen Uhr zu werfen, auf der Kröpeliner Straße zwischen dem Neuen Markt und Kröpeliner Tor entlang zu schlendern und auf dem Weg zum Hafen eine gemütliche Kaffeepause im Café 92 Grad einzulegen. Kommt man nach Warnemünde ist es eigentlich nur naheliegend, wenigstens einen kleinen Abstecher in die Hansestadt Rostock zu unternehmen – vor allem dann, wenn Du dich an den charmanten Klinkersteinbauten genau so wenig satt sehen kannst wie ich.  

Mit etwas mehr Zeit hätte ich gern…

Bei Travellers Archive gibt es einen tollen Beitrag mit vielen Fotos zu den Sehenswürdigkeiten.

In Rostock und Warnemünde von A nach B

Auch wenn es in Rostock zahlreiche Parkhäuser gibt, ist die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln wesentlich entspannter – vor allem dann, wenn Du dir in Warnemünde einmal einen der beliebten Parkplätze ergattert hast. Zwischen Rostock und Warnemünde fährt im 15-Minuten-Takt eine S-Bahn, sodass Du mit 20 Minuten Fahrzeit auch noch wesentlich schneller unterwegs bist als mit dem Auto. Ein Ticket kostet aktuell (Stand 10/2020) 2,30 Euro. Wenn Du in Rostock auf Sightseeing-Tour gehen willst, lohnt sich aber auch die RostockCARD. Eine solche Karte kostet bei 24 Stunden Gültigkeit 12 Euro und bietet Dir neben kostenlosen Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr viele Rabatte für die beliebten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. 


Mehr Wanderungen in Mecklenburg Vorpommern? Entdecke hier alle anderen Touren meiner Herbst-Wanderreise durch das Land des Wassers:

HINWEIS ZUR TRANSPARENZ/// DIESER BEITRAG ENTSTAND IN KOOPERATION MIT DEM TOURISMUSVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN E. V.. MEINE PERSÖNLICHE MEINUNG BLEIBT DAVON NATÜRLICH UNANGETASTET. IHR DÜRFT EUCH ALSO DARAUF VERLASSEN, DASS MEINE BEGEISTERUNG GANZ ECHT UND EHRLICH IST. INDIANEREHRENWORT.

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